Rina ist schon seit zehn Minuten weg, während Zeo immer noch damit beschäftigt ist die Bar aufzuräumen. Er wischt alles sauber, stellt die Stühle beiseite, schmeißt Müll weg, stellt die Oliven und das Obst in den Kühlschrank, sortiert die Alkoholflaschen und fegt den Boden flüchtig aus.
Zeo stellt den Besen wieder beiseite und schaut auf die Uhr: Es ist schon nach vier Uhr morgens. Er seufzt und macht sich gerade an die letzte Aufgabe- die schmutzigen Gläser in die Geschirrspülmaschine zu räumen- als sich hinter ihm jemand räuspert. Er sieht von seiner Arbeit hoch und der Mann steht im Türrahmen.
»Ähm, danke für die Pepsi«, sagt er verlegen und hebt die Flasche hoch. Zeo muss grinsen, die Situation ist einfach zu komisch. »Macht dann drei fuffzig; hast du gut geschlafen?«
»Ja, äh, ach so, danke auch, dass... ich hinten pennen durfte.« Sein Gegenüber wirkt verwirrt, noch nicht so richtig wach und läuft mit langsamen Schritten um die Bar herum, um sich auf einem der Barhocker niederzulassen.
»Ach, kein Problem.« Zeo will sich gerade wieder dem Geschirrspüler zuwenden, als er sieht, wie der Mann in seinem Portemonnaie nach Kleingeld kramt. »Oh, das war nur Spaß, die Pepsi geht aufs Haus.«
»Nein«, protestiert der sofort. »Das geht nicht.«
Aber Zeo zuckt nur mit den Schultern. »Das liegt nicht an mir, wirklich nicht, die, äh, Kasse hat schon zu, weißt du?«
»Kann ich dir wenigstens Trinkgeld geben für den großartigen Service?«
»Uh«, Zeo wird warm. »Ja, klar«, sagt er verlegen und zeigt auf eine Dose, die mit einem bunten Schildchen beklebt ist, in großen Lettern steht tip darauf. Er beobachtet, wie der Mann ein paar Münzen durch den Schlitz in der Dose schiebt. Rina hat, bevor sie gegangen ist, die Dose ausgeleert und das Geld gerecht mit Zeo geteilt- obwohl der Großteil, der von den Stammkunden kommt, wahrscheinlich ihr zustehen müsste, sie ist immerhin eines der bekannten Gesichter hinter der Theke, wohingegen Zeo erst ein paar Mal bedient hat. Das Geld klimpert als es in die Dose fällt und Zeo wendet sich wieder der Geschirrspülmaschine zu.
Er weiß, dass der Mann ihm zusieht und wird nervös. Um irgendetwas zu sagen, stellt er sich vor: »Ich bin Zeo.«
»Taddl. Schön dich kennenzulernen.« Zeo überlegt, was er antworten soll - ›Ich finde es auch schön dich kennenzulernen‹? - und kurz ist es still. Eine Flasche, die geöffnet wird, zischt leise und Zeo schaut auf. Taddl hält die offene Flasche in der Hand. »Willst du auch was von der Pepsi?«
Bevor Zeo ablehnen kann, schiebt er hinterher: »Ich würde die Pepsi wirklich gerne mit dir zusammen trinken.«
Zeo nickt ergeben, holt zwei Gläser aus dem Schrank und stellt sie vor Taddl auf die Theke. Mit einem Gluckern fließt die Flüssigkeit erst in das eine, dann ist das andere Glas. Sie nehmen jeder eines und stoßen leise klirrend an.
»Auf diesen Abend«, sagt Taddl und dann trinken sie beide, ohne abzusetzen ihr Glas aus. Zeo hat vergessen, wie unbeschreiblich süß Pepsi ist und als er sein Glas zurück auf den Tresen stellt, verzieht er sein Gesicht und wischt sich über den Mund.
»Bah«, kommentiert er und Taddl grinst.
»Auf diese Nacht, würde ich eher sagen. Wir haben's gerade viertel nach vier.«
»Erinner' mich bloß nicht daran«, Taddl gähnt und stützt seinen Kopf auf der Hand ab. »Mein Schlafrhythmus ist eine Vollkatastrophe. Eigentlich kann man das nicht mal mehr Rhythmus nennen.«
Er gähnt erneut und diesmal wird Zeo von ihm angesteckt und gähnt auch.
»Weißt du zufällig wie lang ich geschlafen hab?«
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Sweet wie 'ne Pepsi
Fiksi PenggemarEr tauchte kurz nach Mitternacht auf- total übermüdet und das schönste Lächeln der Welt auf den Lippen. ✿ Wenn Zeo nicht gerade an einem neuen Film arbeitet, Crowdfunding-Kampagnen organisiert oder einen Auftritt als Comedian hat, hilf...