Kapittel 13

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Yoongi POV:

„Yah! Yoongi!! Das ist doch nicht dein Ernst!" Noch bevor sich Baekhyun mir in den weg stellen konnte lugte ich durch die Zugtür nach draußen. Ich schulterte die Eisenstange und öffnete per Hand die Tür am eingebauten Hebel. Sofort huschte ich nach draußen und verschloss die Zugtür hinter mir, um auch ja keine anderen Zombies rein zu lassen. Als ich mich nochmals umdrehte erblickte ich einen beinahe rot angelaufenen Baekie, der mit dem Oberschüler vor dem Fenster stand und wütend vor sich hin fluchte. Ich wusste das er gerade mehr als nur schlecht gelaunt über mich herzog, doch wollte ich kein Wagnis eingehen und meinen Schatz verlieren.

Schmunzelnd lächelte ich ihm nochmals entgegen und wank, bevor ich mich auch schon auf den weg weiter nach vorne machte. Alleine an den Fenstern erkannte man schon wo sich überall Infizierte befanden, da diese meist Blut getränkt durch die vielen Handabdrücke waren. Tatsächlich fand ich ein Abteil das leer war, beziehungsweise frei von Monstern. Überraschender weise sah es aber auch frei von überlebenden aus, weswegen ich beschloss einen genaueren Blick hinein zu werfen.

Wie vorher auch schon öffnete ich manuell die Tür zum Zwischenabteil. Wenn dort Menschen drinnen waren, dann müssten es diese sein die den Zugführer vorhin ebenso wie ich kontaktiert haben. Das leise knarzen der Tür ließ mich um meine Sicherheit bangen. Wer wusste schon ob das irgendein freilaufender Zombie gehört hatte... Das wäre zumindest schlecht.

Glücklicher weise kam mir nichts entgegen das nach Tod aussah. Ganz im Gegenteil. Als ich mich durch den schmalen Türspalt schob erblickte ich einen jungen Mann, garnicht mal so alt. Vielleicht in meinem Alter. Seine Augen sagten alles aus. Er musste etwas erlebt haben, das meinem erlebten im nichts nachstand. Als er mich erblickte stand er alarmiert auf, seine Augen ganz weit geöffnet in Angriffsposition vor mir stehend.

„Alles gut! Ich wurde nicht gebissen!", versuchte ich ihn zu beruhigen, bemerkte dabei auch die nervösen prüfenden Blicke des Kerls und zog ganz langsam die Tür hinter mir zu. Nicht das sie die Tür noch hören und wir letzten Endes hier festsitzen, weil sich die Infizierten vor der Tür versammeln würden. „Sind hier noch andere?", fragte ich leise und darauf achtend ihn nicht noch mehr zu überfordern. Alles was er von sich gab war ein zittriges Kopfschütteln, wobei ich schnaufend einen Arm um ihn legte und ihn in eine Umarmung zog. „S...sie... sind r...raus gegangen... U und dabei kam... einer dieser Infizierten." Überrascht zog ich eine Augenbraue in die Höhe.


„Sie sind raus gegangen?!", wiederholte ich verständnislos, innerlich die Dummheit der anderen hinterfragend. „S...sie wollten zum Lockführer...", kurz stockte er und schluckte hart um den beklemmenden Klos in seinem Hals loszuwerden. „Ich glaube sie haben ihm das ganze nicht abgekauft... und sind dabei diesen Zombies in die Arme gelaufen..." Schnaufend strich ich dem zitternden fremden über den Rücken. Bestimmt hatte er alles über die Fenster mitbekommen. Der arme...

Einige Zeit geschah gar nichts. Ich versuchte so gut es ging den Kerl zu beruhigen, welcher noch immer verstört von dem was er gesehen hatte am ganzen Körper zitterte und sich mit großen wachsamen Augen die Umgebung um sich herum besah. „Hör mal. Es wäre besser wenn du mitkommst. Ich werde gleich wenn ich mir die restlichen Waggons angeschaut habe mit allen überlebenden zurück zum vorletzten Abteil gehen. Dort haben sich einige schon versammelt. Mein Freund sitzt da auch drin und wir wollen zusammen schauen wie wir nun weiter vorgehen werden."

Kurz drückte ich den größeren von mich, welcher seinen Blick skeptisch zur Tür gelegt hatte. „Traust du dich mit raus? Kommst du mit? Wenn du willst komme ich gleich nachdem ich die restlichen überlebenden aus den anderen Waggons geholt habe zurück und hohle dich ab." Ich hoffte inständig das er mein Angebot annahm. Alleine wird man hier nicht überleben. Draußen wüteten Zombie ähnliche Wesen dessen Körper früher noch die der Menschen aus der Umgebung waren und ohne einen Plan und Unterstützung kommt man gegen eine Herde von denen mit Sicherheit nicht an. Und ich war mir sicher das es schon so einige Infizierte hier in der Umgebung gab. Alleine die paar Zombies draußen auf dem Gleiß sprachen schon dafür.

„J...Ja. Ich komme mit." Ohne zu zögern drückte ich seine Schulter ein wenig um ihm zu zeigen das er die richtige Entscheidung getroffen hatte und drehte mich dann auch wieder zur Tür. Schnell blickte ich nochmals aus dem Fenster um mich zu vergewissern das ich auch ja nicht einem Viech in die Arme laufen würde wie die Ex-Passagiere dieses Abteils und öffnete langsam, aber mit Sicherheit die schwere Zugtür. „Okay, ich werde mich dann erst mal bei den anderen Waggons umschauen und wieder kommen." Kurz bevor ich raustreten konnte hielt mich der junge Mann nochmals zurück. Sein Blick hatte sich wieder einigermaßen geklärt und seine Miene schien weniger von Panik besessen zu sein.

„Du solltest da nicht raus gehen!" Verwirrt von dem plötzlichen Meinungswechsel hob ich eine Braue an. „Es tut mir leid, aber ich kann nicht hier bleiben." Sofort verwirrte mich das Kopf schütteln bei weitem mehr als die Aussage die der junge Mann vorhin abgelassen hatte. „So meine ich das nicht. Ich bin mir sehr wohl im klaren das es keine gute Idee ist hier im Zug zu bleiben. Je länger wir hier in den Waggons bleiben, desto mehr sinkt unsere Chance zu flüchten."

Der groß gewachsene Mann vor mir strich sich einmal zittrig atmend durch seine rosa gefärbten Haare und blickte mich nun mit einem versucht ernsten Gesicht an. Ich bemerkte aber seine zitternden Hände, das nervöse herumgehumpelt das durch die Gewichtsverlagerung von einem Bein zum anderen entstand. Er schien sich wirklich zusammen zu reißen, weswegen ich auch sofort wieder die Tür schloss und mich wieder zu ihm wandte. „Es wäre schlecht wenn wir jetzt raus gehen würden. Die Passanten von vorhin haben zu viel Aufruhr gestiftet und sind jetzt sicherlich selber Infiziert. Das heißt das jetzt vier weitere von diesen Wesen da draußen vor der Tür warten."

Das kurze aufatmen unterbrach seinen Monolog, wobei ich hellhörig darauf wartete das er mir sagen würde was genau er mir nun sagen wollte. „Wir sollten übers Dach weiter gehen. Die Luken sind zwar schwer zu öffnen, aber zu zweit wird es bestimmt klappen. Sobald wir oben sind ist es dann sowieso einfacher und wir können nicht mehr angegriffen werden. Es ist mir sowieso ein Rätsel wie du es heil aus dem vorletzten Waggon hierher geschafft hast..." Schnaufend wischte sich der große einmal übers Gesicht. Seine vollen Lippen verzogen sich zu einem angespannten Strich, was mir einen kleinen Einblick auf seine jetzige mentale Gefühlslage gab.

Ich musste zugeben, das das ein richtig guter plan war. Immerhin besser als ohne wirklichen Plan raus zu laufen und sich von Waggon zu Waggon zu bewegen, mit nur einem Besenstiel gewappnet. Ohne wirklich darauf zu Antworten sah ich mich im Abteil um. Direkt über der Abteilmitte befand sich die Luke, die oft als Fenster benutzt wurde. Meist war sie nur im Sommer geöffnet um wenigstens etwas Frische Luft in diesen stickigen Raum zu bekommen.

„Glaubst du du bekommst mich hoch?" Sofort nickte der Mann und ging vor mir in die Hocke, so das ich mich auf seine breiten Schultern setzten konnte. „Wenn ich zu schwer bin lassen wir das lieber. Nicht das ich dir noch weh tue.", murmelte ich nochmals, bevor es auch schon ohne Vorwarnung nach oben ging. „Keine Sorge, ich halt das schon aus. Bei deiner Größe geht das perfekt." Ich wusste nicht ob es eine fiese Anspielung auf meinen kleinen Körper sein sollte oder ob er es tatsächlich sachlich gemeint hatte. Doch eins war klar! Tatsächlich reichte ich bis an die Decke, so das ich mich perfekt an der Dachluke zu verschaffen machen konnte.


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Wer das wohl ist? XD 

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