„Glaubst du wir bleiben für immer zusammen?“, fragte mich plötzlich mein Sternchen, weswegen ich überrascht meine Augen öffnete und zu ihm aufschaue. Ich lag noch immer halb auf seiner Schulter und genoss seine sanften Berührungen die mich zärtlich verwöhnten. Er war einfach nur ein Schatz! Sofort nickte ich schmunzelnd, was den Jüngeren freudig auflächeln ließ. Es war ehrlich und süß. Seine weißen Zähne blitzten förmlich auf und hinterließen einen gepflegten Eindruck. „Ich kann mich noch an Zeiten erinnern in denen du das größte Arschloch warst. Damals als ich neu auf die Schule kam und mich bei der Klasse als Schwul geoutet habe.“ Grinsend strich er sich eine Lachträne aus den Augenwinkeln.
Stimmt ja… Früher hing ich sehr viel mit dem asozialen Pack der Schule herum. Ich war dafür bekannt der größte ,Badboy’ zu sein. Ich trug nur schwarz, ignorierte die Hausordnung -vor allem was die Schuluniformen anging, da ich sie direkt am ersten Tag mit schwarzer Textilfarbe in die Wäsche geschmissen hatte und mit Ketten und Chains verschönerte- und machte mir durch Bullying einen nicht gerade schönen Ruf. Nicht nur die Mädchen zeigten Respekt und Ehrfurcht vor mir, selbst die Kerle aus anderen Klassen und meiner eigenen. Niemand wollte sich mit mir anlegen. Früher gab es zwei Sorten von Schülern. Und zwar jene die sich bei einem ein schleimten um mit mir befreundet sein zu können, oder diejenigen die mich komplett mieden weil sie Angst vor mir hatten.„Damals als du wie der größte E-Boy durch die Gegend gelaufen bist. Als ich dich das erste mal gesehen habe war es wie liebe auf den ersten Blick. Du hast dich immer so cool benommen, jeder mochte dich und noch dazu bist du immer mit deiner Kleidung aufgefallen. Du warst in vielerlei Hinsicht anders als die Anderen und das hat mich von Anfang an so fasziniert, das ich mit dir befreundet sein wollte.“ Schnaufend sah ich auf meine Hände. „So anders konnte ich ja nicht wirklich sein… Ich bin immer mit dem Strom geschwommen und hab dich sogar die ersten Monate grundlos gemobbt… Es… tut mir bis jetzt immer noch leid…“ Betrübt schluckte ich. „Ich will nicht wissen wie viel du damals wegen mir leiden musstest…“
Kleine zierliche Fingerchen legten sich auf meine Oberschenkel, wo sie ruhig entlang strichen und eine angenehm brennende Spur auf meiner Haut hinterließen. „Hör mal, du hast es richtig gesagt. Damals hast du das vielleicht gemacht. Aber alles was zählt ist das hier und jetzt. Ich bin dir nicht böse und das schon seid Jahren nicht mehr. Wir waren beide einfach junge Idioten. Wir haben beide aus Fehlern gelernt und vor allem diese Sache macht dich anders als die anderen. Denn du hast ihn gefunden und gefixt. Du hast sogar den ersten Schritt gewagt und mich um ein Date gefragt. Hättest du das nicht gemacht wären wir bis jetzt bestimmt immer noch die selben gefriendzoneten Idioten, wie wir sie eigentlich waren.“
Langsam aber sicher regte sich meine Emotionale Seite in mir, weswegen ich Schwierigkeiten damit hatte nicht los zu flennen, so sehr hatten mich seine Worte gerührt. Die Erinnerung an damals überwälzte mich förmlich. Es hatte in der sechsten Klasse begonnen, als Baekhyun neu in unsere Klasse gekommen war. Er war schon immer ein kleiner Sonnenschein gewesen und sprach auch immer offen über seine Gefühle. Am Anfang hatte er sich auch sehr gut mit den anderen verstanden, nur… Nur erwähnte er in einem Gespräch die Tatsache das er wohl nich ganz so hetero war wie andere seiner Freunde. Und so… nahm alles sein Lauf.
Ich hatte ihn vor seinem Outing immer nur ignoriert und mich auf meine dumme Clique konzentriert. Ich konnte mich noch sehr gut daran erinnern wie er des öfteren versucht hatte mit mir ein Gespräch aufzubauen. Immer und immer wieder. Und trotzdem ging er mir am Arsch vorbei. Wie man es bestimmt aus Erfahrung kannte fingen die ersten Schüler in der sechsten schon an zu rauchen. Das waren zwar meistens nur wenige, doch gab es sie tatsächlich. Diese Idioten… Und trotzdem gehörte ich zu diesen wenigen Idioten die es taten. Auf jeden Fall waren wir die Problemkinder der Stufe und hatten Baekhyun dementsprechend schlecht behandelt, als wir zu Ohren bekamen das er vom anderen Ufer war. Er war wie das perfekte Opfer. Seine Wenigkeit wurde in so kurzer Zeit zu unserem persönlichen Sündenbock.
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Stay alive!
Mystery / Thriller[bXb] Yoongi und sein Freund Baekhyun wollen über das Wochenende zu seinen Eltern nach Busan fahren. Doch etwas geschah womit keiner von den beiden gerechnet hatte... Ein Virus... Viele Opfer... Sie versuchen zu überleben. Versuchen... Die erste...