Stay alive!

Kapitel 14

„Wie heißt du eigentlich?" Ich hatte natürlich sofort die angespannten Schultern des jungen Mannes gespürt, welcher mich auf diesen sitzen ließ. Er schien immer noch nervös zu sein und verspannt von all dem was er bis jetzt durch gemacht hatte. Wer weis was er da draußen alles sehen musste. Sterbende Kinder die von toten Menschen zerfleischt wurden... Ich sollte wenigstens versuchen ihn ein wenig abzulenken.

„Seokjin. Und du?" Das Zittern aus seiner Stimme war zwar schon etwas abgeebbt und trotzdem hörte ich seine Sorge und die Erschöpfung aus ihr heraus. Sofort ging ich auf ihn ein und hantierte dabei etwas fester am Hebel der Luke herum. „Ich bin Yoongi. Freut mich dich kennen zu lernen." Als ein leises Klick zu hören war wanderte ich mit meinem Blick grinsend zum anderen und schlug die Dachluke nun endgültig auf, so das ich mich mit ein wenig mühen hinauf aufs offene Dach ziehen konnte. Als ich oben war reichte ich dem größeren meine Hand, welche er auch sofort entgegennahm und zog ihn, nachdem er sich mit der anderen Hand an der Öffnung festgekrallt hatte um sich etwas hoch zu drücken zu mir aufs Dach. Nach dem dritten Versuch hatte er es auch schon hoch geschafft und schloss sofort das Dachfenster. Keuchend legte er sich mit dem Gesicht zur sonne auf das Eisen des Daches und schloss kurz die Augen.

„D...danke...", kam es leise schnaufend von ihm, wobei ich mich lächelnd wieder zu ihm drehte. „Wie wärs. Du gehst zum vorletzten Waggon. Der ist frei von Infizierten. Mein Freund befindet sich dort, genauso wie die anderen Überlebenden. Ich werde mich derweil weiter nach vorne vorwagen und schau mich mal etwas in den anderen Abteils um." Nickend richtete sich Seokjin wieder auf und krabbelte schnaufend zum nächsten Waggondach. Kurz davor hielt ich ihn aber nochmals auf.

„Sag der silberblonden Diva das es mir gut geht. Er tickt sonst noch aus. Wenn es nicht schon geschehen ist...", murmelte ich gegen Ende und entdeckte auch schon das leichte nicken des größeren. „Pass auf dich auf, Yoongi.", murmelte er noch und verschwand auch schon Richtung vorletztes Abteil. Sofort drehte ich mich in die entgegen gesetzte Richtung, blieb dabei auf meine vieren um nicht allzu viel Aufmerksamkeit auf mich zu lenken und begab mich auch zur nächsten Luke. Mein Blick schweifte dabei zur Außenwelt, welche ich erst jetzt so richtig wahrnahm.

Anders als zu vorhin hatte ich von hier einen Besseren überblick auf die Umgebung. Ich konnte über die Bäume hinweg blicken. Einige waren noch zu groß, als das ich sie überblicken konnte, doch das was ich bis jetzt sah machte mich schon unruhig genug. In weiter ferne sah ich an unterschiedlichen Stellen Rauch aufsteigen. Die Stadt die sich etwas abseits des erhöhten Naturgebiet im Tal befand, war dem Anschein nach komplett überfordert mit der Situation. Man hörte die dumpfen schreie, die etwas lauter erklingenden Alarmanlagen einiger Autos und nicht zu vergessen das schrille Warnsignal der Stadt. In was für eine Apokalypse war ich hier nur geraten...?

Seokjin POV:

Total fertig mit der Welt zerrte ich an dem Lukenhebel des mir zugewiesenen Abteils. Hier sollten also noch mehr überlebende sein? Mit einem Schnellen Ruck, schmiss ich förmlich die Klappe auf und lugte hinein. Tatsächlich blickten mir mehrere überraschte und vor allem erschrockene Augenpaare engegen. Erst wollte ich etwas sagen, als ich auch schon das nervöse Gestammel eines kleinen braunhaarigen Jungen zu hören bekam: „S...Seit wann können sie klettern...?!"

Er schien mich mit einem Infizierten zu verwechseln denn sofort schloss er panisch den Jungen auf seinem Schoß in seine Arme. Zumindest dessen Oberkörper, da dieser anscheinend bewusstlos an ihn lehnte. Seine Beine wurden auf der Armlehne des anderen Sitzes hochgelegt. Ein weiterer Junge, silberblonde Haare -wie von Yoongi beschrieben- hatte sich eine Besenstange die der vom rothaarigen glich und wollte sie gerade mir ins Gesicht preschen, als ich eher Schlacht als recht auswich und mit der Schläfe gegen das eisen der Luke stieß. „Shit!" Schmerzverzerrt hielt ich mir die pochende stelle, erntete dabei überraschte Blicke und wandte mich auch wieder der kleinen Truppe zu.

„Alles gut... Ich bin weder infiziert noch gebissen... lasst ihr mich rein?" Kurz brach ich ab, da mir die warme Flüssigkeit die mir sachte die Schläfe hinab lief auffiel, wobei ich seufzend wieder fortfuhr. „Ein gewisser Yoongi hat mich geschickt... Er meinte ich soll an einem silberblonden Jungen ausrichten das es ihm gut geht..." Mein Blick wandte zu dem eben beschriebenen Jungen, welcher mich gerade beinahe auf dem gewissen hatte und lächelte ihn eher unbeholfen an. Sofort wich er von der Luke zurück und schien mir platz machen zu wollen. „Sorry... hast du dich verletzt?" Schuldgefühle prägten seine melodische Stimme, wobei er den Besenstiel wieder beiseite legte und mir kurz musterte.

Als sein Blick auf meine kleine aber trotzdem etwas blutende Wunde an der Schläfe fiel weitete er seine Augen und hielt sich die Hand vor den Mund. „Omo... es tut mir leid... Hätte ich gewusst das du ein Überlebender bist hätte ich nie...", nuschelte er und hantierte etwas unbeholfen mit seinen Armen herum. „Schon gut. Ich hätte nicht so plötzlich reinplatzen sollen ohne etwas zu sagen." Ich wand mich ab und wischte mir mit der Hand das restliche Blut von der Schläfe. „Und mach dir keine sorgen. Die Wunde ist nicht so schlimm. Wenn ich hier irgendwo einen Spiegel und Verbandszeug finde ist alles auch Wieder gut." Das besorgte Stirnrunzeln des anderen ignorierend ging ich auf den braunhaarigen Jungen vor mir zu. Mir war ja schon aufgefallen das sein Freund anscheinend bewusstlos war, weswegen sich mein Instinkt automatisch bei mir meldete.

Sofort kniete ich mich zu ihm und bekam nur noch nebensächlich mit, wie sich der Silberblonde einige Sitze weiter nach vorne bewegt hatte. Er schien etwas zu suchen, den aus den Augenwinkeln sah ich das er sich hinunter geduckt hatte und unter dem letzten Stuhl nach etwas tastete. „Er ist bewusstlos. Keine Sorge, der Junge wird wieder aufwachen." Sofort fuhr ich erschrocken rum und sah hinter mir einen etwas älteren Mann mit zwei Kindern auf einem Viererplatz sitzen. Ich hatte sie zuvor noch garnicht wahrgenommen, umso überraschter war ich sie zu sehen. Das hier noch so viele Überlebende waren. 

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Yay! :3 Das Jinie ist da XD (Ich hoffe man versteht den Witz ><)