Kapitel 10

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„Aber s…sie haben geschrien…!“, stammelte Jimin. Seit dem er Yoongi und seinen Freund Schreien gehört hat war er total hibbelig drauf. Er weinte noch mehr als vorher und schien vor Sorge beinahe zu kollabieren… Ich verstand ihn, aber ich hatte mein vertrauen in meinen Liebling gesetzt! Ich wusste das er nicht so schnell ins Graß beißen würde. „Keine Sorge, alles wird gut. Sie kommen sicherlich gleich.“, murmelte ich leise und beruhigend zu ihm. 

Beruhigend strich ich dem Jungen über den Rücken, da ich ihn an meine Brust gezogen hatte. Ich hatte zwar Schwierigkeiten damit nicht gleich loszuheulen, doch ich wusste das ich standhaft bleiben musste. Dieser arme Junge… Erst 17 und schon in so eine elendige Welt gestürzt. Wenigstens musste ich es versuchen, ihn zu beruhigen und ihm die Angst zu nehmen. „Wie wärs wenn wir ein wenig reden. Das lenkt dich etwas ab.“, schlug ich deswegen vor. 

Schniefend sah er wieder zu mir auf. Seine Augen waren nun noch roter als zuvor und selbst seine Nase sah aus als steckte er in dem schlimmsten Schnupfen ever. „Weißt du, mein Freund, der gerade mit deinem Kumpel im anderen Waggon ist hat mich bei unserem ersten Date eiskalt zwei Stunden lang warten lassen.“ Überrascht sah Jimin wieder zu mir auf. Die Information kam wohl viel zu schnell und viel zu random für sein überfordertes Gemüt. Und trotzdem hob er eine Augenbraue an und schniefte leise: „Oha… wieso?“ 

Er war wirklich süß. Ich bin mir sicher, das wir uns echt gut verstehen würden. Vor allem wenn wir uns früher kennen gelernt hätten. „Nun ja, er hat verschlafen. Wie immer eigentlich…“ Lachend driftete ich mit den Gedanken zurück in die Vergangenheit. Er hatte mich damals nach einem Date gefragt und war selber so schusselig um sich pünktlich einen Wecker zu stellen, beziehungsweise hat er diesen gekonnt überhört und mich im Nachhinein mindestens fünfzig mal um Vergebung gebeten. 

„Er ist eine kleine Schlafmütze und tut alles für seinen heißbeliebten Schlaf. Erst recht seit er einen Job in der Musik Branche hat. Er arbeitet immer viel, hilft dem Produzenten bei dem er eingestellt ist viel beim Komponieren und solchen Dingen. Naja… sagen wir mal so, er hat einen schlechten Schlafrhythmus.“ Verstehend nickte Jimin und sah nachdenklich zu Boden. Für einen Moment schien sein Unterbewusstsein tatsächlich seine Angst zu vergessen. Er hatte sich wieder etwas gerade aufgerichtet und sah mich aus müden Augen an. 

„Jungkook meckert auch immer das ich oft zu spät komme.“, murmelt er nachdenklich, während sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen schlich. „Wenn wir uns immer verabreden, ist er es der sich am ende bei mir beschwert das ich ihn damit noch ins Grab bringen würde. Er sagt auch immer das es ein großes Problem sei, weil man seine besten Freunde nicht warten lässt. Aber letzten Endes lachen wir immer darüber.“ Sein Lächeln wurde breiter und er wischte sich unbemerkt die letzten Tränen aus dem Gesicht. „Er ist so verdammt nervig, so oft wie er mich damit aufzieht. Immer wenn er zu spät zum Unterricht kommt ist das erste was er sagt ‚Sorry… I’m Jimin today‘… ich will ja nichts sagen, aber wie genau kam er darauf? Das ist mir immer noch ein Rätsel…“

Schmollend raufte er sich die Haare. Er schien nicht mehr ganz so down zu sein, was mich sofort fröhlich stimmte. „Vielleicht sollte ich mir das mal merken!“, gluckste ich halb lachend und lehnte meinen Kopf wieder bequemer an die Wand hinter mir. Schmollend schüttelte Jimin seinen Kopf. Ihm schien es wohl nicht ganz zu gefallen, den er verschränkte seine Arme vor der Brust und zog eine süße Grimasse. Er war wirklich Zucker! „Reicht schon das Jungkook das immer sagt…“, grummelte er. Ich wusste zwar das er nur halbherzig schmollte. Irgendetwas sagte mir das er selber erleichtert war nicht mehr so viel über die jetzige Situation nachzudenken. 

Erst als ein amüsiertes ‚Was ist mit mir?‘ an der Tür ertönte, sah der Jüngere auf und sprang seinem Freund auch schon in die Arme. Mir entging es natürlich nicht das er humpelte, was mich sofort an die Situation von vorhin, im letzten Waggon zurück denken ließ. Hatte er sich etwa verletzt? „Jungkook! Oh mein Gott… Ihr habt geschrien?! Was war denn? Ich dachte schon du stirbst…“, grummelte er besorgt und unterdrückte ein leises Schluchzen. Er schien stark bleiben zu wollen, was diesem Jungkook nicht entging. Er schlang seine Arme um den kleineren und lächelte mit einem so beruhigendem Lächeln Jimin an. 

„Yoongi und ich haben etwas neues herausgefunden. Etwas wichtiges, was uns allen in dieser Situation weiter helfen wird!“, antwortete der Größere von beiden ernst, weswegen ich bei dem gesagten mit geweiteten Augen zu ihm aufschaute. Er war zwar so schon größer als ich, wirkte aber dadurch, dass ich am Boden saß wie ein Riese auf mich. Aus den Augenwinkeln her sah ich ebenso wie sich der Opi ebenso zu uns drehte. Seine Enkel spielten noch immer Mau Mau und schienen gerade ihren Großvater anzustupsen, da er nun an der Reihe war.

„Yoongi?“, murmelte der kleinere fragend. Stimmt. Ich hatte nicht ein mal Yoongis Namen in unserem Gespräch erwähnt. Schmunzelnd beobachtete ich Jimin dabei wie er von seinem Kumpel erklärt bekam das sich mein Freund ihm gegenüber als Yoongi vorgestellt hatte. 

„Wie dem auch sei. Kommt mit. Der Waggon eins weiter ist frei und sicherer. Hier im Zwischenwaggon sind wir viel zu nah an den Infizierten.“ Jungkooks Blick wanderte zur Tür, wo noch immer sein Blazer zwischen der Tür und dem Riemen feststeckte. „Ich lasse vorsichtshalber meine Jacke da hängen, aber lasst und jetzt schnell eins weiter. Ihr habt bestimmt die durchsage schon gehört, oder?“ Seine braunen Iriden wanderten über die kleine Runde, wobei ich und Jimin uns nur fragend ansahen. „Was? Durchsage?“

Mein Blick traf auf einen überraschtes Gesicht, was mich und Jimin überforderte. Dann wandte Jungkook seinen Blick zu dem alten Mann, welcher nur mit den schultern zuckte und seinen Kopf schüttelte. „Ihr habt hier keine Durchsage gehört?“ Jimin und ich nickten nochmals verwirrt, wurden dann aber von dem jüngeren am Handgelenk gepackt und in den vorletzten Waggon gezerrt. „Das können ich und Yoongi euch später erklären. Kommt erst mal alle mit.“

 

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Bin seit heute eiskalt für ne Woche in Quarantäne... T.T Help... Aber naja... Wenigstens hab ich dann mehr Zeit zum schreiben xD

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