Kapitel 3) Die neuen Schüler...!

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„Ich übernehme also Geschichte, Sport und Englisch. Muss ich etwas über die Schüler wissen, die in meinen Zuständigkeitsbereich fallen?" Derek alias Mr. Coles antwortet als Erster. „Die meisten von ihnen sind harmlos. Ein paar Quälgeister gibt es überall. Aber vor Kai Stansfield solltest du dich in Acht nehmen. Er ist das Problemkind an der Schule."

Wusste ich's doch, dass es jemanden gibt, auf den ich besonders aufpassen muss. „Okay, wie schlimm ist es mit ihm?" Wieder antwortet Derek. „Ganz ehrlich? Gegen Kai warst du damals ein Engel. Nachdem ich dich los war, hatte ich gehofft, nie wieder so einen schwierigen Fall zu bekommen. Aber dann kam Kai und seit er hier ist, spiele ich oft mit dem Gedanken in Frühpension zu gehen. Du hast gleich übrigens direkt das Vergnügen, den Teufel persönlich kennenzulernen."

Ohje, schlimmer als ich? Der Kerl ist also eine ganz harte Nuss. Aber da ich ja weiß, wie solche Schüler ticken, dürfte ich das hinbekommen. „Wenn er so schlimm ist, warum hat man ihn dann noch nicht der Schule verwiesen?" „Weil sein Vater mit dem Schulleiter und den Vorsitzenden der Schulbehörde befreundet ist. Er boxt seinen Sohn immer schön raus und wir sind machtlos. Aber da du dich ja auf dem Gebiet 'üble Schüler' sehr gut auskennst, haben wir jetzt natürlich die Hoffnung, dass du ihn vielleicht unter Kontrolle bringen kannst. Wenn du es nicht schaffst, dann bekommt ihn keiner in den Griff."

Alles klar, bloß keinen Druck aufbauen. <<Sarkasmus aus<< Das kann ja was werden, dachte ich.

Zusammen mit Derek ging ich ein paar Minuten später zum Unterrichtsraum, wo ich auf meine neuen Schüler treffen würde. Wir betraten die Klasse und die meisten Schüler setzten sich auch direkt brav auf ihre Plätze. Manche brauchten einen Moment und zwei junge Männer hielten es wohl offensichtlich nicht für notwendig sich hinzusetzen.

Das brachte Derek dazu das Wort zu ergreifen. „Wie immer brauchen Kai und Cody eine Extraeinladung, wie ich sehe? Würden die beiden Herren sich dann bitte freundlicherweise auch auf ihre Plätze setzen?" Die zwei angesprochenen, hatten uns vorher noch den Rücken zugedreht, doch als Derek sie ansprach drehten sie sich dann wirklich um.

Und sofort erkannte ich den Jungen wieder, der mir auf dem Flur begegnet war. Irgendwie beschlich mich das Gefühl, dass es sich dabei um den besagten Kai handelte. Und meine Vermutung wurde auch direkt bestätigt. „Oh Verzeihung, ich wusste ja nicht, dass die Sexbombe vom Flur hier plötzlich auftauchen würde, sonst hätte ich mich noch in Schale geworfen." Er grinste breit. „Kai, lass den Unsinn und versuch einmal, dich zu benehmen. Vergraule Mr. Barns nicht direkt am ersten Tag. Also, da ich ja jetzt von allen die Aufmerksamkeit habe, fahre ich dann mal fort. Mr. Barns hier wird ab heute euer neuer Lehrer in Geschichte, Sport und Englisch. Ich erwarte von euch allen, dass ihr ihn mit Respekt behandelt."

Bei seinem letzten Satz sieht Derek direkt zu Kai und sein Blick ist streng, aber Kai grinst mich nur weiter an. Dem werde ich wirklich mal Benehmen beibringen müssen.

Ein paar Wochen später...

Die ersten Wochen vergingen und Kai tat alles, um meine Aufmerksamkeit zu erregen. Immer wieder versuche er, mit mir zu flirten, aber ich ignorierte es jedes Mal. Das schien ihm gar nicht zu passen, aber trotzdem machte er unbeirrt weiter. Nachdem er sich mal wieder daneben benommen hatte, bekam er von mir Nachsitzen aufgebrummt, welches ich selbst beaufsichtigte.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass er jeden Moment zum Nachsitzen kommen würde. Und ich hatte Recht, denn er stand keine Minute später in der Tür und grinste mich an. Eins muss man ihm lassen, pünktlich ist er! „Schön, dass du wenigstens pünktlich bist Kai. Setz dich bitte."

„Aber natürlich. Ich meine, zwei Stunden mit der Sexbombe allein? Das will ich doch nicht verpassen." Wieder grinste er mich an und ich verdrehte die Augen. „Das Thema hatten wir doch schon. Ich habe dich jetzt mehrfach gebeten, es zu unterlassen mich so zu nennen. Warum hältst du dich nicht daran?" Noch immer grinste er, als er antwortete. „Was ist eigentlich das Problem? Gefällt es dir nicht, wenn man dir sagt, dass du hot as fuck bist?"

Das verlorene LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt