Nachdem ich verhaftet wurde, durchsuchten die Polizisten mein Zimmer und da stellte sich heraus, dass mein Bettlaken umgedreht wurde. Und darauf war Blut. KAIS BLUT! Außerdem fanden sie in meinem Mülleimer im Bad ein benutztes Kondom. Darin war mein Sperma und außen klebte auch Kais Blut. Der Bastard hatte einfach alles bis ins kleinste Detail geplant. Bei der Verhandlung zogen Kai und Josh die gleiche Nummer wie im Zimmer ab. Alle glaubten ihm und mir natürlich niemand. Ich bekam zehn Jahre, wegen sexuellen Missbrauchs eines Minderjährigen.
Sie steckten mich in ein Staatsgefängnis. Meine Eltern und mein Bruder brachen den Kontakt zu mir ab, ich verlor meinen Job, meine Freiheit. Erik glaubte mir auch nicht und ließ sich scheiden. Und er kündigte mich aus dem Vertrag des gemeinsamen Hauses. Wegen guter Führung kam ich zwar nach sechs Jahren letztes Jahr frei, aber ihr könnt euch vielleicht denken, wie die letzten sechs Jahre für mich waren, oder? Ich wurde als schwuler Mann wegen sexuellen Missbrauchs eines, auf dem Papier, Kindes verurteilt. Jeder weiß, was das bedeutet.
Keine Ahnung wie oft ich in den sechs Jahren von anderen Häftlingen brutal vergewaltigt und misshandelt wurde. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen. Diese Jahre haben mich gebrochen und es gab nur einen einzigen Gedanken, der mich am Leben hielt.
Mittlerweile dürfte euch klar sein, wer da gerade im meinem Keller gefesselt ist. Die ganzen Jahre konnte ich nur an eines denken: RACHE AN KAI! Immer wieder bin ich in meinem Kopf durchgegangen, was ich ihm antun werde, wenn ich rauskomme. Er hat mein Leben zerstört und mir alles genommen. Und dafür wird er heute bezahlen! Ich lasse ihn Schmerzen spüren, wie er sie noch nie gespürt hat und dann, wenn ich denke das es genug ist, werde ich ihn töten. Aber ich werde ihn nicht einfach nur umbringen.
NEIN! Ich werde ihn in Stücke reißen, ihn Stück für Stück auseinandernehmen. Eben war ich mit Maske bei ihm, aber jetzt werde ich ohne reingehen. Er soll sehen, dass ich es bin. Ich will, dass mein Gesicht das letzte ist, was er jemals sieht!
Ich mache die Kellertüre auf und trete ein. Mein Gesicht ist noch im Schatten versteckt, als er zu mir sieht. „Was wollen Sie von mir? Bitte lassen Sie mich gehen. Wollen Sie Geld? Meine Familie hat genug davon. Bitte, ich gebe ihnen alles." Ohne ihm zu antworten trete ich aus dem Schatten und offenbare ihm so, wer ich bin. Als er mich erkennt, weicht er panisch nach hinten. Aber die Wand hinter ihm und seine Hände, die an ein massives Rohr gefesselt sind, sorgen dafür das er nicht wirklich wegkommt. „Taylor, nein! W...was ha...hast du v...vor? Bitte tu mir nichts!"
„Hallo Kai, lange nicht gesehen. Aber die letzten sechs Jahre habe ich jede einzelne Sekunde an dich gedacht. Und daran, wie du mein Leben zerstört hast. Aber jetzt endlich wirst du dafür bezahlen. Damals habe ich dir nichts getan, aber heute werde ich dir wehtun. Du wirst leiden und später werde ich dich töten. Das werde ich so genießen." Kai versucht an seinen Fesseln zu rütteln, aber das bringt ihm nichts. Diese Tatsache bemerkt er nach einer Weile und sieht mich wieder panisch an.
„Bitte tu das nicht. Ich will nicht sterben, bitte! Es tut mir leid, was ich getan habe. Bitte, ich flehe dich an, lass mich gehen." Er fängt an zu weinen und macht sich so klein wie möglich, was mich schmunzeln lässt. Trotzdem werde ich wütend, weil er es wagt, mich anzuflehen.
Schnell laufe ich auf ihn zu und schlage ihm ins Gesicht. Sein Kopf schnellt zur Seite und er schreit auf vor Schmerzen. „Ach, du flehst mich an, ja? Ich habe dich damals auch angefleht, diese Scheiße zu lassen. Aber es hat dich nicht interessiert. Du hast dich entschieden, mir ein Verbrechen anzuhängen. Du hattest keine Skrupel. Sechs verdammte Jahre saß ich unschuldig deinetwegen im Gefängnis. Ich habe alles verloren wegen deiner Lügen. Du hast keine Chance verdient. Alles, was ich will ist, dass du leidest. Aber bevor ich dich jetzt quälen werde, will ich von dir wissen, wie du es geschafft hast, mir das alles anzuhängen. Wie habt Josh und du das gemacht?"
DU LIEST GERADE
Das verlorene Leben
Short StoryTaylor war angehender Lehrer, doch jetzt ist er ein Mörder. In seinem Keller sitzt sein nächstes Opfer und kann nur auf den Tod warten. Taylor erzählt die Gründe für seinen Wechsel vom Lehrer zum Mörder... gepostet wird immer dienstags und samstags...