Ghul

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Herkunft: Orient

Ein Ghul ist dem Vampir sehr ähnlich, doch er ist ein leichenfressender Friedhofsdämon. Er hat nicht immer eine feste körperliche Form, sondern kann sich auch als feinstoffliches Wesen zeigen, durch das man hindurch greifen kann. Das Gesicht eines Ghul ist furchtbar anzusehen. Er hat eingefallene Wangen und eine totenbleiche Haut. Seine Augen sind groß, rund und milchig trüb. Die Ohren sind spitz zulaufend wie bei einer Fledermaus, aber unbehaart. Die Nase dieses Dämons ist sehr klein und fast fleischlos. Ein Ghul hat aber einen extrem guten Geruchssinn.

Da ein Ghul nicht so viel Wert auf sein Äußeres legt, sind auch seine Haare nicht besonders gut gepflegt. Sie sind strähnig, lang und sehr ausgedünnt. Farblos hängen sie um sein Gesicht herum und können weit über die Schultern reichen. Der Mund und die Zähne des Ghul können mit denen eines Affen verglichen werden. Allerdings ist das Gebiss selten gleichmäßig mit vollständigen Zahnreihen bestückt.

Ein Ghul hat etwa die Größe eines achtjährigen Kindes, doch aufgrund seiner ausgezeichneten Kletterfähigkeiten hat er sehr durchtrainierte Muskeln. Mit seinen langen dürren Händen und Fingern, die in scharfen Krallen enden, ist es dem Ghul ein Leichtes seine Opfer zu packen und sie in bissgroße Stücke zu zerpflücken. Die Beine eines Ghul ähneln Eselsfüßen und erinnern immer etwas an den Teufel. Bei näherem Kontakt mit einem Ghul fällt besonders sein ekelerregender Gestank der Verwesung auf und seine schleimige, gräulichfarbene Haut.

Ein Ghul ernährt sich hauptsächlich von Leichen. Ganz besonders bevorzugt er menschliche Kinderleichen und hält sich vorwiegend bei seiner Nahrungssuche auf Friedhöfen auf. Ghule sind nachtaktiv und durch und durch böse. Man nennt sie auch die Friedhofsdämonen. Der Biss eines Ghul bei einem lebenden Wesen, löst Verwesung der betroffenen Körperstellen aus und führt zum sicheren Tod.

Ghule können kurzfristig ihre Gestalt verändern, allerdings bleiben ihnen dabei immer ihre Eselsfüße erhalten. Männliche Ghuls haben selten einen festen Körper. Die Weibchen allerdings, Ghula genannt, können mitunter sogar eine recht ansehnliche Gestalt annehmen und es wurde sogar schon von Ehen mit Menschen-Männern berichtet. Sogar Nachkommen können aus dieser ungewöhnlichen Beziehung entstehen. Doch das grauenvolle Entsetzen des Menschen-Mannes ist kaum vorstellbar, wenn er die Wahrheit über das nächtliche Treiben seiner Gemahlin erfährt.

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