Naga

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Herkunft: Indien

Ein Naga stellt sich in mehreren Formen dar: entweder als Mensch mit Schlangenkopf, oder einem menschlichen Körper, der in einer Schlangengestalt ausläuft oder als Schlange mit mehreren Köpfen oder einer Kobrahaube, die mehrere Schlangenköpfe hat.

Nagas sind Hüter von Schätzen tief in der Erde. Doch wirken sie auch als Wächter von Schwellen, Übergängen und Türen. Sie leben in prächtigen Palästen aus Gold und Edelsteinen tief auf den Gründen von Flüssen, Seen und Meeren. Ihr Hauptsitzt ist die prächtige Stadt Bhogavati, tief unter dem Himalaya.

Nagas sind kundig in der Magie und können ihre Gestalt verändern. Sie tragen in ihrem Schwanz die göttliche Perle des Wissen und beschenken besondere Menschen mit Reichtümern.

Sie schützen geistiges Wissen und bewahren es für die kommenden Generationen auf. Feinde und Widersacher können sie mit einem giftigen Biss töten.

Im Laufe der Jahrhunderte und der Vermischung von asiatischen Kulturen, haben sich die Nagas als Schlangengötter, Schlangengeister oder Schlangenmenschen im ganzen asiatischen Raum verteilt.

Nagas sind sehr mächtige Fabelwesen, die sehr starke übernatürliche Kräfte haben. Sie herrschen über das Wetter und die Gewässer. Sie basteln die Wolken zusammen und je nach Laune schicken sie den Menschen fruchtbaren Regen oder zerstörerische Flutwellen.

Mit wochenlangen Überschwemmungen und unendlichen Regenfluten bestrafen sie die Menschen für verschiedene Vergehen. Da Nagas aber auch ganz schön eitel sind, hilft es, sie in demütiger Haltung (am besten auf den Knien) um Verzeihung zu bitten.

Wenn man das lange genug macht, hört der Regen irgendwann ganz plötzlich auf und die Natur platzt dann vor Fruchtbarkeit fast aus allen Nähten.

Doch normalerweise leben die Nagas friedlich in ihren unterirdischen Reichen im tiefen Wasser und genießen ihre prächtige Welt. Es heißt, dass sie einen Staat haben mit dem Schlangenkönig Takshaka an der Spitze. Dieser regiert von der Hauptstadt Bhogavati, tief unter dem Himalaya-Gebirge sein riesiges Volk.

Bhogavati befindet sich auf dem Meeresboden. Üppige Blumen und Pflanzen zieren die Hauptstadt und prächtige Paläste aus Gold, Rubinen und Smaragden zeigen die Wichtigkeit dieses Stützpunktes.

In Bhogavati befindet sich auch die unermesslich wertvolle Perle des Wissens.

Auserwählte Nagas haben die Aufgabe, diese Perle mit Leib und Seele zu beschützen. Auf keinen Fall darf die Perle in die Hände des Erzfeindes geraten: dem Riesenvogel Garuda.

Manchmal erscheinen die Nagas in der Welt der Menschen, um jemanden zu beschützen oder zu beschenken. Ihre Gabe für einen ganz besonders wertvollen Menschen ist dann meist ein großer roter Rubin.

Sie legen diesen Edelstein, wie zufällig, an einer Stelle ab, damit der betreffende Mensch ihn dann problemlos finden kann.

Sollte allerdings ein einzelner Mensch etwas sehr Furchtbares machen, dann kann ihn ein einzelner, hochgiftiger Biss von einem Naga ins Jenseits befördern.

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