Sandmann

74 2 0
                                    


Herkunft: Europa

Nach der Überlieferung besucht er des Abends die Kinder, streut Schlaf bewirkenden Sand in ihre Augen und lässt den Traum entstehen. Den Schlafsand reibt man sich am Morgen aus den Augenwinkeln.

In der Tradition lassen sich deutlich zwei Varianten der Sandmannfigur unterscheiden: auf der einen Seite der Augen ausreißende Dämon, auf der anderen Seite der die Träume fabrizierende „Augenschließer".

Varianten:

Skandinavien
Neben der dänischen Figur des Ole Lukøje ist im skandinavischen Raum die Gestalt des Jon Blund als Bringer des Schlafes bekannt.

Niederlande
In den Niederlanden wird der tradierte Sandmann-Name Klaas Vaak auf den altniederländischen Ausdruck vaak hebben für Schlafen zurückgeführt.

Österreich– Tirol
Rund um Innsbruck bringt das Pechmandl den Schlaf. Dieses kleine Männchen hat einen Strick bzw. eine Schnur in der einen Tasche und eine Büchse voll Pech bzw. Baumharz in der anderen Tasche. Das Pechmandl schleicht heimlich hinter die Kinder und streicht ihnen ein wenig Zirbenpech über die Augen. Dadurch fallen sogleich deren Augen zu und sie schlafen ein. Wozu das Pechmandl seine Schnur verwendet, ist ungeklärt. Eventuell wird dadurch das völlige Gefesselt sein der Glieder im Schlaf angedeutet.

Es gab auch ein altes Pechmandllied in Tirol. Dieses ist jedoch verloren gegangen und es blieb nur mehr der Schlussreim erhalten:
Kommt's Pechmandl mit da Schnua (Schnur), Druckt dem Kindl d' Aug'n zua".

FabelwesenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt