Nachtalb

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Herkunft: Skandinavien


Als Nachtalb (auch Nachtmahr oder Mahr) werden Wesen bezeichnet, die in der Nacht die Schlafenden quälen. Dabei sollen sie meist auf deren Brust sitzen, so ihnen das Atmen erschweren und Albträume herbeiführen.

Es handelt sich gewöhnlich um ein kleines, schwarzes Wesen, das schlafende Menschen und Haustiere anfällt, selten auch Sachen. Es dringt durch Schlüssel- oder Astlöcher ein. Der Anfall ist mit Angstzuständen und Atemnot verbunden.

Vermutlich handelt es sich bei diesen Wesen um besonders bösartige Kobolde, da auch diesen nachgesagt wird, dass sie in der Nacht ihre schlafenden Hausherren necken. Beschreibungen über das Äußere dieser Wesen weisen ebenfalls darauf hin.

Während ein Nachtmahr im engeren Sinne ein mythisches Pferd ist, das die typischerweise mit Pferden assoziierte Fähigkeit des Reisens, in diesem Fall durch die Welt der Träume, nutzt, um in Träume einzudringen, ist der Alb auf die physische Nähe zu seinem Opfer angewiesen. Im Gegensatz zum Nachtmahr ist er wie erwähnt kein Pferd, sondern eher eine Art Kobold und sitzt dem Opfer auf der Brust. Im Einzelfall wird ihm nachgesagt, aus dieser Position heraus den Odem (also Lebensatem) des Opfers zu stehlen. Trotz dieser Unterschiede zwischen Alb und Nachtmahr werden beide Begriffe schon lange synonym für im weitesten Sinne schlechte Träume induzierende Wesenheiten genutzt. 

So etwa im Falle der Abbildungen aus dem 18. Jahrhundert. Beim eigentlichen Nachtmahr bleibt es jedoch unklar, ob es sich überhaupt um schlechte Träume handeln muss: während der Alb einem Opfer explizit schadet dringt das Nachtmahr vorerst lediglich in Träume ein. Es wären also Träume, die sich weniger durch ihre notwendige Schlechtigkeit als viel mehr durch eine fremde Präsenz auszeichnen. In esoterischer Literatur finden wir den Hinweis, dass ein Nachtmahr genutzt werden kann, um jemandem, etwa "einem Magier", die Macht zu verleihen, durch anderer Leute Träume zu reisen. Dies ist zwar ein moderner Hinweis, ist im Falle eines Pferdes allerdings so naheliegend, dass eine solche Vorstellung auch in früheren Zeiten als zumindest denkbar angenommen werden kann.

Der Schrat ist eine Mögliche Abart des Nachtalben. Hierbei handelt es sich um eine Hexe, die ihren Körper verlässt, und als Strohhalm durchs Schlüsselloch kriecht. Anschließend setzt sie sich auf die Brust eines Menschen und verschafft sich durch den Ritt Erleichterung. Hat sie keinen Menschen in der Nähe, kann es passieren, dass die Hexe als Schrat das Vieh "drückt".

Ein ähnliches Wesen ist der Chival, welcher aus der Armenischen Mythologie stammt und die Träume der Schlafenden plagt.

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