𝒦𝓎𝓈ℴ𝓃
ᴇᴠᴀɴsNachdem wir gemeinsam auf dem Weg zurück waren, war ich noch immer außer Atem.
Hayley hatte mich nach dem Antrag gegen den nächsten Baumstamm gepresst und mich an Ort und Stelle verführt. Ihre Küsse waren intensiv, leidenschaftlich, glücklich und stellenweise auch salzig. Wer von uns beiden vor Glück Tränen vergossen hatte, wusste ich nicht so genau.
Anschließend aßen wir unser mitgebrachtes Essen und nun sprang sie glücklich und wie ein junges Kind den Weg vor mir entlang. An ihrer Schreibhand steckte am Ringfinger mein Verlobungsring und sah aus, als wäre er genau für diese Frau erschaffen worden.
Mein Herz schwoll stolz in meiner Brust an und alles was ich empfand war Glück und pure Liebe zu dieser Frau. Sie war alles für mich und ich wusste ganz genau, dass diese 20jährige da vor meinen Augen die Frau meines Lebens war. Sie würde unsere Kinder gebären und die beste Mutter werden. Unser Leben würde wunderschön werden.
Und ich würde jeden künftigen Tag ihr meiner Dankbarkeit zeigen, dass sie mich an diesem Tag und jeden anderen Tag zum glücklichsten Mann gemacht hatte.
Gerade als ich zu ihr joggen wollte um die zierliche Blondine in meine Arme zu ziehen, sie zu küssen und ihr zu sagen, dass ich sie liebte, erkannte ich, dass ich es nicht rechtzeitig zu ihr schaffte.
»Hayley!«, schrie ich panisch und rannte los, doch da war sie mit ihrem Smartphone bereits an den steilen, bewaldeten Hang getreten und hatte ihre Hand mit dem Ring vor sich gestreckt, um ein Foto zu knipsen.
Das war zu gefährlich, viel zu gefährlich. Der Hang war tief und steil, überall lagen spitze Felsbrocken und Geröll herum, Bäume die dort wuchsen und all die Büsche mit den Dornen und spitzen Ästen...das würde tödlich enden, wenn ich sie nicht gleich-
Sie trat einen Schritt zu weit nach vorne mit ihren schwarzen Ballerinaschuhen und alles was in den nächsten Sekunden passierte, geschah so verdammt schnell.
Meine Verlobte rutschte aus, ließ einen lauten, schrillen Schrei los, der mir durch Mark und Seele ging und ihr weißes Smartphone blieb am Wegrand liegen, während ihr zierlicher Körper die Böschung hinunter rollte.
Reflexartig griff ich nach ihr, konnte sie aber nicht rechtzeitig packen und rannte ihr stattdessen hinter her.
Schon beim ersten Sprung, knickte ich meinen Fuß um und hörte es Knacken. Aber die nächsten Schritte folgten und der Schmerz war nicht zu verspüren.
Egal wie sehr ich mich bemühte...sie fiel so schnell. Als würde ich mich durch eine Wand von Wasser kämpfen, die mich ausbremste.
Hayley fiel nicht nur schnell, auch so unkontrolliert.
Immer wieder schrie sie und etliche Male blieb Hayley an Ästen oder spitzem Geröll hängen.
»Halte dich wo fest!«, schrie ich lauthals, so dass meine Stimme nachgab.
Mein Körper krachte gegen Baumstämme, die an mir vorbeizogen. Ich spürte meinen Körper nicht mehr, während ich mir einen Weg nach unten bahnte. Ich hörte nur mein Shirt reißen und darunter gab auch meine Haut nach. Doch der Schmerz kam nicht bei mir an.
Wo genau Hayley lag, konnte ich nicht gleich sehen, aber sie lag.
Sie lag in einem kleinen Abschnitt mit wilden Blumen. Für den Bruchteil einer Sekunde sah es so aus, als würde sie auf dem Bauch liegen und schlafen. Friedlich und entspannt, doch dieses trügerisch schöne Bild verwandelte sich in einen Alptraum. Hayley bewegte sich nicht und meine natürliche Körperfunktion setzte aus.

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Kyson Evans
Romance❞Wie soll man einen Menschen lieben, wenn man vor Jahren aufgehört hat, an die Liebe zu glauben?❝ • • • Alea Williams ist es leid, ihr Herz an Männer zu verschenken, die ihre Liebe nicht zu schätzen wissen. Und gerade als sie der Meinung ist, dass e...