Epilog.

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Überglücklich saß ich auf der Couch und sah mir das Ultraschallbild in meinen Händen an. Ich hatte gerade erst erfahren, welches Geschlecht mein Baby haben würde, ein kleines Mädchen. Bisher hatte ich noch keinem von meiner Schwangerschaft erzählt, auch Nico nicht, weil meine Frauenärztin mir geraten hatte, erst etwas zu sagen, wenn ich aus der kritischen Phase war und nun war es endlich soweit. Ich dachte ein wenig über die vergangenen drei Jahre nach, in denen viel passiert war. Nico und ich hatten ein halbes Jahr nachdem wir zusammengekommen waren, öffentlich bekannt gegeben, dass wir ein Paar waren, wir waren zusammengezogen, hatten geheiratet und nun bekamen wir sogar ein Kind. Meine Eltern waren wieder nach Mallorca gezogen und wir besuchten sie regelmäßig. Nicos Musik war völlig durch die Decke gegangen und etwa ein Jahr lang konnte man den Radio nicht anmachen, ohne ein Lied von ihm zu hören. Ich dagegen streamte weiterhin wie gewohnt, allerdings hatte ich mittlerweile einige große Werbepartner und sogar ein paar Preise gewonnen, auch Dank ihm, denn er unterstützte mich bei allem, was ich tat. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, als ich an die Reaktion der Fans dachte. Sie waren völlig ausgerastet, hatten sogar Best Of Videos aus meinen Streams und Videos erstellt, zumindest von den wenigen, in denen man Nico zu Gesicht bekommen hatte. Wir hielten unsere Beziehung trotzdem sehr privat, stellten selten Bilder online oder zeigten uns in der Öffentlichkeit. Auch bei Preisverleihungen war ich zwar immer dabei, ich saß aber meistens nur im Publikum und unterstützte Nico. Unsere Verlobung hatten wir ebenfalls lange verschwiegen, irgendwann hatte ich allerdings vergessen den Ring im Stream abzunehmen und dann konnten wir es nicht mehr geheim halten. Fast wäre es gar nicht dazu gekommen, dass er mir einen Antrag gemacht hatte, denn mal wieder hatte ihm der Mut dazu gefehlt, bis Alex ihm einen Arschtritt verpasst hatte. Er war nicht spektakulär gewesen, eigentlich genauso wie der Moment, in dem er seine Gefühle gestanden hatte, aber es war trotzdem etwas besonderes gewesen, weil er ihn mir auf Mallorca gemacht hatte an Weihnachten, das wir alle wieder zusammen verbracht hatten. Ich glaube, Lisa und Clarissa hatten sich mehr gefreut als ich, denn die beiden hatten nicht mehr aufgehört zu weinen, während ich keine einzige Träne vergossen hatte. Das kam dann erst bei der Hochzeit, die wir ebenfalls auf Mallorca gefeiert hatten. Wir hatten nur Freunde und Familie eingeladen und auch erst Wochen später Fotos davon hochgeladen. Ihr hättet Nico sehen müssen, den ich bis dahin noch nie weinen gesehen hatte und ich, naja, ich war die ganze Zeit schon ein emotionales Wrack gewesen, das sich sogar beim Blick in den Spiegel nicht mehr im Griff gehabt hatte. 

Ich sah fern, als ich hörte, wie die Tür aufgeschlossen wurde. Schnell packte ich das Ultraschallbild wieder in seinen Umschlag, denn ich wollte Nico überraschen. "Schatz?", rief er aus dem Flur. "Im Wohnzimmer!", antwortete ich. Snoopy lag neben mir auf der Couch, sprang aber sofort auf, als er merkte, dass Nico zuhause war. Er begrüßte den Hund freudig, dann kam er zu mir herüber und gab mir einen Kuss auf die Lippen. "Wie war dein Tag?", fragte er, bevor er sich neben mich setzte. "Aufregend und deiner?", gab ich ihm als Antwort und kuschelte mich an ihn. Er kam gerade von einer Probe für einen Auftritt und war dementsprechend durchgeschwitzt. "Anstrengend. Ich werd erst mal duschen gehen.", entgegnete er, platzierte einen Kuss auf meinen Scheitel und stand dann wieder auf. "Okay, was willst du nachher essen?", wollte ich wissen, bevor er durch die Tür verschwand. "Hätte mal wieder mega Lust auf Sushi!", rief er auf dem Weg ins Bad. Das durfte ich nicht essen, zumindest nicht das mit Fisch. "Alles klar, ich bestell uns was!", informierte ich ihn laut. Ich kochte eigentlich jeden Tag frisch, aber bei Sushi war ich wirklich überfragt, also hatte ich bei dem einen Mal kein Problem damit, etwas zu bestellen. Auf meinem Handy öffnete ich eine Lieferservice-App. Da Nico immer dasselbe aß, wusste ich ganz genau, was er wollte. Nachdem ich seine Bestellung zum Warenkorb hinzugefügt hatte, hatte ich die Qual der Wahl. Normalerweise hätte ich auch das gleiche wie immer genommen, aber ich musste ja auf den rohen Fisch verzichten, also sah ich mir die Karte etwas genauer an als sonst. Hoso Maki mit Gurke? Sehr gerne! Avocado Nigiri? Auf jeden Fall! Als letztes fügte ich noch frittiertes Sushi mit Huhn hinzu und ein Eis als Nachspeise, dann schickte ich die Bestellung ab. Fünf Minuten später kam Nico aus dem Bad. Er hatte sich eine Jogginghose und ein T-Shirt übergezogen, seine Haare waren aber noch nass. "In einer halben Stunde kommt unser Essen.", informierte ich ihn, als er sich neben mir auf die Couch fallen ließ. 

Beim Essen beobachtete er mich skeptisch, weil ich Lachs einfach liebte, als der aber fehlte, merkte er schon, dass etwas nicht stimmte. "Du liebst Lachs, bist du krank?", fragte er sofort besorgt. Schmunzelnd schüttelte ich meinen Kopf und sagte:"Ich darf keinen rohen Fisch essen." "Warum nicht?", hakte er verwundert nach. Das war der Moment, also stand ich kurz vom Tisch auf, holte den Umschlag aus dem Wohnzimmer uns setzte mich wieder auf meinen Stuhl. "Deswegen nicht.", antwortete ich und schob den Umschlag in seine Richtung. Er zog eine Augenbraue nach oben, während er danach griff. "Was ist das?", wollte er skeptisch wissen, bevor er ihn betrachtete. "Mach ihn auf.", sagte ich und schenkte ihm ein Lächeln. Nico nickte und öffnete den Umschlag, dann zog er das Bild nur ein kleines Stück heraus und sah mich wieder an. "Ist das?", fragte er überrasch und  gleichzeitig aufgeregt, konnte es aber nicht ganz aussprechen. Ich nickte lächelnd als Antwort. Er sprang sofort von seinem Stuhl auf und kam zu mir herüber gelaufen, dann nahm er mein Gesicht in seine Hände und gab mir einen langen Kuss auf die Lippen. "Wir werden Eltern!", stellte er glücklich fest und küsste mich erneut. Danach zog er das Bild komplett aus dem Umschlag heraus und betrachtete es. "Es wird ein Mädchen.", informierte ich ihn. "Du bist ja schon fast im vierten Monat. Warum hast du denn nicht schon viel früher etwas gesagt?", bemerkte er, als er sich die Daten am Rand durchlas. "Die Ärztin meinte, ich solle warten, bis ich die kritische Phase überstanden hab. Ich wollte es dir eigentlich schon sagen, als ich gemerkt hab, dass meine Regel ausgeblieben ist.", antwortete ich ehrlich. Er lächelte mich noch einmal an und wiederholte dann:"Wir werden Eltern!" Es erfüllte mein Herz mit Freude, ihn so glücklich zu sehen und ich freute mich auf eine hoffentlich lange Zukunft mit ihm, vor allem nachdem wir so einen holprigen Start gehabt hatten.

ENDE.

A/N: Ich hab bei der Geschichte irgendwie besonders mitgefiebert haha! Hoffentlich hat sie euch gefallen! Mal sehen, vielleicht werd ich noch eine schreiben, aber wegen einigen Problemen mit dem Internet kann ich nichts versprechen. Danke an euch fleißige Leser! 💞  

Like I Love You. (Nico Santos)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt