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Remus spürte Nervosität in sich hochsteigen. Den Blick fest aus dem Fenster geheftet, krallte er sich förmlich in die Vorhänge vor ihm.
Die Sonne wäre bald gänzlich untergegangen und der Mond würde am Himmel auftauchen. Er war nicht bereit. Er wusste nicht wieso es ihn soviel nervöser machte als für gewöhnlich, doch er fühlte sich nicht bereit für die Verwandlung.
"Hey..." er spürte, wie jemand ihm sanft eine Hand auf die Schulter legte, drehte sich jedoch nicht um.
"Das wird schon okay?", Sagte Sirius mit ruhiger Stimme, "wir schaffen das zusammen, so wie früher."
"Ich hab es die letzten 12 jahre allein geschafft." Erwiederte Remus nur schnippisch, ohne ihn anzusehen.
Sirius seufzte leise.
"Ich weiß, aber jetzt bist du nicht mehr alleine ich-"
"Das waren 123 verdammte verwandlungen Sirius!",Remus bemühte sich einen klaren Kopf zu bewahren, doch seine Stimme wurde ungewollte lauter, "Aber du musstest dich ja verhaften lassen!" Es war sicher nicht fair sirius soetwas an den Kopf zu werfen, doch remus hatte all die Dinge die er seinem Freund sagen wollten nun solange zurück gehalten, das es einfach aus ihm heraus brach. Wütend drehte er sich um. Doch Sirius blieb völlig ruhig, legte behutsam eine Hand an remus wange und brachte ihn dazu ihn anzusehen.
"Es tut mir leid. Ich hätte da sein müssen. Bei all den vollmond nächten." Flüsterte er.
Remus wich seinem blick aus.
"Ich hab nicht gemerkt wie sehr ich dich brauche..." Vorsichtig hob er die hand, zu der seines Freundes die immer noch an seiner Wange lag und nahm sie in seine eigene.
"Du hast mir gefehlt, jede Nacht."

Die Nacht verlief, dafür das es nun mal eine der Vollmondnächten war, die nie angenehm oder schön waren, besser als die letzten Jahre und als remus am nächsten Morgen, völlig entkräftet, mit neuen Narben an Armen und Beinen, wach wurde, konnte er nicht verhindern das sich ein müdes Lächeln auf seine Lippen schlich. Sirius lag noch nebem ihm. Auch er schien erschöpft, lag mit dem Kopf auf seiner Brust und atmete ruhig.
Es war schön nicht allein aufzuwachen und sogar noch schöner, dass die Person die bei ihm war Sirius Black war, dass sie sich nach all den Jahren endlich wieder hatten.
Eine weile sah er Sirius neben sich nur an, bis auch dieser langsam die Augen aufschlug.
"Morgen" nuschelte er, die Stimme rau, wie immer am Morgen.
Er rieb sich die Augen und gab remus einen sanften Kuss auf die Wange.
"Wie fühlst du dich?" Fragte er.
Remus zuckte mit den Schultern.
"Geht schon. Bin froh, dass du hier bist." Gähnend und sich streckend setzte sirius sich auf.
"Ich bring dir Frühstück " lächelte er.
Nachdem sirius untertauchen musste, hatte dumbledore dafür gesorgt, dass er ersteinmal im alten haus seiner Familie, was natürlich nicht das beste war, da sirius dieses haus über alles hasste und es voll schlechter Erinnerungen war, unterkommen konnte. Doch seid remus mit ihm dort wohnte war es zu ertragen.
Er rutschte aus dem bett, grinste seinem freund noch einmal zu und schlurfte dann hinunter in die große Küche.
Er hätte eigentlich erwartet mehr Essen dort vorzufinden, doch tatsächlich war der Kühlschrank so gut wie leer.
Ein seid ewigenzeiten abgelaufener Joguhrt und eine Dose mit schimmliger Bohnensuppe war noch da und das war alles.
Er seufzte.
Wohl oder übel müsste er in den Keller hinunter gehen um die Voratsschränke zu überprüfen.
Dabei hatte er doch gerade dies so umbedingt vermeinden wollen. Oft hatte er Nächte dort unten verbracht, wenn er auch nur ein falsches Wort gesagt hatte, hatten seine Eltern ihn für die Nacht dort eingesperrt, was nicht selten geschah, da sirius sich nie irgendwelche Kommentare verkneifen konnte wenn sie beim essen mal wieder abfällig über Gryffindors, muggelstämmige, halbblüter oder, wje sie es nannten, blutsverräter ausließen und er nun mal mit einem halbblut ausging, in Gryffindor war, sein bester freund ein "blutsverräter" war und dieser mit einer muggelstämigen ging mit der auch sirius gut befreundet war.

Er konnte nicht verhindern, dass seine Hand leicht zu zittern begann als er die Tür öffnete.
Sofort stieg ihm der leicht modrige geruch in die Nase, der ihn gleich zurück in seine Kindheit versetzte.
Möglichst schnell stieg er die steinigen Stufen hinab, schnippte kurz mit dem Zauberstab, so das die Spitze zu leuchten begann und begann die Regal zu durchsuchen.
Es dauerte nicht lang und seine Arme waren gefüllt mit toast brot, marmeldane, eiern und vielem mehr.
Ohne auch nur einen einzigen Blick zurück zuwerfen, sprinntete er nach oben, sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er musste sich kurz an die wand lehnen, den Blick gegen die geschlossene Kellertür gewand.
Wieder einmal war er dankbar für die Jahre seiner Schulzeit die er bei James verbringen konnte, er hätte es wohl kaum so ewig in diesem Höllenloch ausgehalten.

Während er noch mit Frühstück machem beschäftigt war, hörte er schritte in die küche kommen.
"Remus? Du solltest doch liegen bleiben ich komm gleich hoch zu dir-"
Er war so beschäftigt damit bei dem versuch eier zu kochen nicht die Küche in Brand zu stecken, dass er sich gar nicht erst um drehte und so auch ersteinmal nicht merkte, dass es nicht remus war der in die Küche gekommen war.
"Hey sirius!" Die Haare in der verschwitzten Stirn hängend sah er kurz über seine Schulter.
Es war Molly weasly, die einen Korb mit Lebensmitteln am Arm hängen hatte.
"Hey, schade das du nicht 2 Minuten vorher hier warst!" Witzte er und nahm die Pfanne mit dem leicht angekokelten Ei vom Herd.
Er wischte sich über die Stirn und ging dann zu Molly hinüber um ihr den korb abzunehmen.
"Ich dachte du könntest etwas zu essen gebrauchen, Dumbeldore hat gar nicht gesagt das remus auch hier ist."
"Oh eh.." nervös rieb er sich über den nacken. Molly hatte nie wirklich von ihrer Beziehung gewusst und er wollte nicht, das sie ihm noch sagte es wäre für beide nicht sicher, wenn remus mit ihm hier war, denn dieser Gedanke schwirrte schon so genug in sirius kopf um her. Er brachte remus in Gefahr, einfach in dem er bei ihm war, doch er konnte ihn nicht schon wieder allein lassen, musste die letzten 12 Jahre in denen er nicht für ihn da war wieder gut machen.
"Ja..Er wohnt hier mit mir..." unsicher welche Reaktion er erwarten sollte sah er auf, doch Molly lächelte freundlich.
"Gut das du nicht alleine hier bist, ich hoffe nur ich hab euch genug Essen mitgebracht " sie begann den Korb auszuräumen und ehrleichterung breitete sich in Sirius aus.
So unkompliziert hätte es die ganze Zeit sein müssen, es hätte für sie nie so schwierig sein dürfen wie es war.

Er nahm einpaar der Sachen die Molly mitgebracht hatte und räumte sie in die Schränke. Eine Tafel Schokolade kam ihm in die Hände und er musste grinsen.
"Über die wird remus sich mit sicherheit freuen. " er legte sie mit auf den Teller, auf welchem auch sein verkokeltes Ei war.
Molly musterte den Teller und hob eine Augenbraue.
"Soll ich euch vielleicht was zum frühstücken machen?" Sirius wusste nicht wirklich wie er darauf reagieren sollte, er wäre wirklich dankbar für die Hilfe da auch er wirklich erschöpft war, doch wollte er ihr auch keines falls zur last fallen.
"Pass auf, geh du nach oben zu deinem Freund und ich werd schnell irgendwas aus den sachen hexen, das geht schnell wirklich." Er seufzte und sah kurz zwischen den frischen Sachen und dem kleinen häufchen Ei hin und her. Er nickte leicht und lächelte sie dankbar an.

Müde ging er zurück in sein altes Schlafzimmer wo remus noch immer im Bett lag, die Augen wieder geschlossen. Er schlüpfte zurück unter die laken und legte den kopf vorsichtig, sehr darauf bedacht nicht an seine Narben zu kommen, an remus schulter und genoss die leichte wärme die dieser ausstrahlte, sowie den so vertrauten Duft von etwas wie altem Pergament, Schokolade und Zimt, der von ihm ausging.
Remus öffnete seine Augen einen Spaltbreit und legte seinen Arm, den schmerz im gesicht geschrieben, um Sirius.
"Ist es schlimmer geworden?" Murmelte dieser besorgt und bekam nur ein knappes Nicken zurück.
Es war für ihn immer furchtbar mit anzusehen, wie sehr sein Freund unter seinen Verwandlungen litt und nichts tun zukönnen um es leichter zumachen.
Er Strich ihm sanft über die blassen Wangen.
"Kann ich wirklich nicht helfen?" Wollte er nocheinmal sichergehen.
"Es reicht schon, dass du hier bist"

Wolfstar oneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt