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Damit hatte sie es wieder mal geschafft, sie stellte seine Geduld auf eine harte Probe. Sie wusste ihn zu reizen und zu vorschnellen Reaktionen zu bewegen damit sie ihn noch mehr ärgern konnte. Aber nicht heute. Gelassen blieb er stehen und betrachtete sie. "Wie soll meine Hand dir den Genuss verschaffen, wenn du nicht hier bist? Und ich kann das gerne im Knien machen, aber die einzige die dann Bettelt bist du!" Ein süffisantes Grinsen folgte seinen Worten und er öffnete die Arme ein Stück. "Komm her liebes du weißt ich beiße nicht".

"Natürlich beißt du Drecksack und das wissen wir beide", fuhr Sie ihn an. "Wenn du mich willst, musst du mich schon holen kommen, sei nicht so faul und steh da am Tisch rum. Du willst mein Herr sein, verdiene es dir". Sie reizte ihn weiter und war sich auch sehr gut bewusst was das für Folgen haben würde. Die Befürchtung morgen nicht mehr sitzen zu können, wuchs mit jedem der Worte das aus ihr heraussprudelte. Aber so war sie nun mal, provokant und frech. Sie sah es an seinen Augen, er funkelte sie böse an. Ohhhja das war es, was sie sehen wollte. Keine Zurückhaltung mehr. Grinsend warf sie ihm einen Luftkuss zu.

Nachdem Sie ausgeredet hatte und die Worte ihre Wirkung entfaltet hatten, sah er sie Böse an. Doch dann wurden seine Züge weicher und er lächelte. Kurz hob er die Hand und fing den Kuss auf und drückte ihn sich ans Herz. "Du bist ja süß heute. Warte nur bis ich dich in die Finger bekomme, ich habe mir jedes Wort gemerkt". Er stieß sich ab und kam einen schritt auf sie zu. "Weißt du, wir wissen beide wie es enden wird. Du willst das ich dich bekomme. Nur wie lange du mich provozieren willst ist nicht so ganz klar". Beim Reden veränderte er langsam und unmerklich seine Haltung und machte anschließend einen Satz auf sie zu und bekam sie am Handgelenk zu fassen.

Eine Erinnerung blitzte kurz in ihr auf. Sie sah es genau vor sich wie er sie das erste Mal so gepackt hatte. Es war drei Monate nachdem sie sich kennengelernt hatten. Eigentlich ein ruhiger Abend, den sie verbrachten und irgendwie war es zum Streit gekommen und sie wollte aus dem Zimmer stürmen. Auch da hatte er sie im letzten Moment erwischt. Wie eben als sie schon wieder einen Satz zur Seite machen wollte. "Wirst du wohl hier bleiben und das wie ein Erwachsener mit mir ausdiskutieren. Du musst keine Sorge haben, ich werde dir das in aller Ruhe zeigen und du kannst es jederzeit abbrechen, aber versuch es doch zumindest". ..... Das war vor über 10 Jahren gewesen, die Eröffnung, dass er ihr den Hintern versohlen wollte hatte sie damals noch Empört. Und jetzt? Schon allein der Gedanke, was er gleich mit ihr anstellen würde, ließen sie erschaudern und ein heißes Kribbeln erfasste sie.

Doch so leicht wollte sie es ihm nicht machen, sie drehte ihren Arm und versuchte sich zu befreien. Dabei hob sie ihr Bein und trat blind nach unten, einmal, zweimal und dann spürte sie einen Widerstand. Ha! Sie hatte getroffen und der griff wurde kurz lockerer, das reichte, um sich zu befreien und wieder ein Stück von ihm wegzukommen. Was sie nicht bedacht hatte war, dass er etwas in der Hand haben könnte. Der Schlag kam überraschend und das Klatschen war nicht zu überhören. Durch die Vorwärtsbewegung war es nicht so schlimm und sie hatte sich mehr erschrocken als das es ihr wehgetan hätte. Schnell drehte sie den Kopf und sah in sein böse grinsendes Gesicht, ließ den Blick sinken und starrte den Flogger an den er in der Hand hielt. "Drecksack!", schleuderte sie ihm entgegen und vermied es sich aus Reflex über die getroffene Stelle zu reiben. "Ist das alles, was du kannst? Du warst auch schon schneller alter Mann".

Er knurrte kurz: "Und du auch schon mal ängstlicher, wenn ich dich mal gepackt hatte. Ich glaube, ich muss dir heute mal wieder etwas Respekt beibringen..... Miststück!" Zack da war sie wieder, diese kleine Provokation die den ganzen Schlamassel überhaupt ausgelöst hatte. "Vielleicht sollte ich dich einfach einfangen, fesseln und liegen lassen. Verdient hättest du es auf jeden Fall". Da er ihre Schwäche für das Spanking kannte und auch wusste, dass sie es genau darauf anlegte, wollte er sehen wie sie reagieren würde, wenn er ihr damit drohte ihr genau das wegzunehmen. Belustigt funkelte er sie an und zwinkerte ihr zu.

Diese kleinen Gesten waren für sie beide sehr wichtig. Sie hatten in den Jahren gelernt, dass Körpersprache sehr wichtig war bei dem, was sie miteinander machten. Sie verstanden sich und wussten so sehr schnell, wann eine Grenze erreicht worden war und wann man aufpassen musste. Das taten sie beide ganz unbewusst aber bei all dem reizen und provozieren wollten sie beide das Gleiche. Nur der Weg dorthin war manchmal ein anderer.

Sie lächelte. "Ich soll also ängstlicher werden. Nun, wie mein Herr mir befiehle, so solle es geschehen." Ihr Ton hatte mit der altertümlichen Ausdrucksweise einen merklichen Hauch Sarkasmus in sich, der gleichzeitig auch die folgende Verbeugung umspielte, bei der sie ihn aber nicht aus den Augen ließ.

Eine Provokation hinter einem respektvollen Umgang verschleiert. Der allseits bekannte Wolf im Schafspelz. Sie schaute aus der Verbeugung nach oben und beobachtete gespannt die Reaktion ihres Gegenübers. Doch diese allein hätte sie niemals dazu bewogen, ihren Herrn in dieser Situation auch als diesen zu bezeichnen. Es waren vor allem diese Gesten, die für einen fremden Betrachter erstmal so unscheinbar und klein wirkten. Jedoch in der dargebrachten Sprache eine große Wirkung hatten. Eine Sprache, die durch jahrelange Erfahrung zusammen gekommen war. Eine Sprache die nur zwei Menschen auf der ganzen Welt sprachen. Ihre Sprache.

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