PeggyEr saß an einem der letzten stehenden Tische im ausgebombten Raum und hatte eine Flasche Whiskey vor sich stehen. Ich stieg über die umgefallenen Hocker und den Schutt am Boden bevor ich bei ihm ankam. „Steve." Er schniefte und seine Augen waren verquollen. „Wusstest du, dass ich nicht mehr betrunken werden kann, wird als Nebenwirkung für das Serum angegeben." „Ja, das kann eine Möglichkeit sein." Ich setzte mich neben ihn auf einen verdreckten Stuhl und sah in sein zerfurchtes Gesicht. „Sie alle sind meinetwegen gestorben, wegen mir und dem Serum. Ich hätte es niemals annehmen dürften." „Nein, so darfst du nicht einmal denken. Es liegt weder an dem Serum noch an dir, es waren tragische Unfälle die nicht hätten verhindert werden können." „Doch, ich hätte Bucky nicht mitnehmen sollen und ihn bei Sophie in Sicherheit gewusst. Sie beide wären noch am Leben." „Das ist nicht gerecht von dir. James hatte sich für dich entschieden, er wollte seinen besten Freund unterstützen, egal ob an der Front oder im Leben. Er hat sich sein Schicksal selber ausgesucht, also nimm ihn nicht seine letzte Würde. Er ist mir dem Wissen gestorben dich unterstützt zu haben." Er drehte das Glas in seiner Hand und flüsterte dann. „Aber Sophie, ihr Leben war doch noch am Anfang. Sie war es noch. Ich habe meinen besten Freund und meine Schwester auf dem Gewissen, mal abgesehen von Evolet die ebenfalls verschwunden ist." Ich nahm seine nervös kreisende Hand und legte sie ruhig auf den Tisch. „ Steven Rogers, nichts von all dem ist deine Schuld. Sieh mich an." Seine Augen waren fast nicht mehr zu erkennen so klein waren sie. „Es waren alles Menschen die dich liebten und sie alle würden dir niemals einen Vorwurf machen. Wir werden das gemeinsam überstehen. Ich werde nicht gehen." „Du solltest dich in Sicherheit bringen solange du noch kannst, ich bin ein Monster. Alle die mir nahe stehen sterben." „Das werde ich nicht." Ich stand auf und nahm ihn in den Arm. „Ich werde dich nicht alleine lassen, vorher musst du einen neuen Krieg anzetteln." Er legte seine Arme kraftlos um meinen Rücken und begann erneut zu weinen.
Steve
Ich war alleine, verlassen worden von all den Menschen die ich liebte. Sophies Kleider hingen noch immer in ihrem Zimmer, sie hatte ein gelbes mit schwarzen Punkten besetztes Kleid heraus gelegt, sicher wollte sie es am Abend unserer Rückkehr tragen, doch daraus wurde nichts. Ich schloss die Tür zu ihrem Zimmer um den Duft von ihr einzuschließen. Buckys Bücher lagen auf dem Esstisch, ich konnte mich nicht dazu zwingen sie weg zu legen um ihn nicht noch länger in meinen Gedanken zu haben. Doch eines war klar, Hydra würde brennen.
„Sie kennen meine Schwester." Peggy stand mit einem großgewachsenen jungen Mann vor mir, doch sein Gesicht lag schon in Falten, wer weiß was er erlebt hatte. "Wer ist ihre Schwester?" Ich sah hilfesuchend zu Peggy. „Steve, das ist Ludwig..." Weiter kam sie nicht, denn ich unterbrach sie. „Evolet." Mein Gegenüber nickte mir bestätigen zu. "Sie kennen Sie." „Ja das tue ich." Oder tat ich. „Man sagte mir sie würden wissen wo sie steckt, dass sie ein Freund von ihr seien." So viele Stiche die in der letzten Zeit durch mein Herz zuckten, hätten es schon längst zum Auslaufen gebracht. Ich sah ihn mit einem leidigen Blick an und konnte nichts heraus bringen. Er war also derjenige der sie geprägt hatte, der ihr Hemingway ans Herz legte, den sie vermisste. „Nun, ihre Schwester ist seit einigen Wochen als vermisst gemeldet. Niemand weiß genau wo sie geblieben ist, aber wir haben Einheiten die mit der Suche beschäftigt sind. Wir hoffen sie schon bald zu finden." Ich war Peggy dankbar, dass sie das Wort ergriff und mir die Aufgabe abnahm. Sie war die Einzige die mir noch zur Seite stand. „Sie ist verschwunden?" „So kann man es auch sagen." „Ich wusste es, ihr würde es hier nicht gut gehen. Sie war nie ein Mensch für die Stadt und erst recht nicht für Amerika." „Sie kam hier sehr gut zurecht, sie war eine der wenigen die Amerika prägte und im richtigen Licht sah. Ihr ging es gut." „Das ist die richtige Wortwahl, ihr ging es gut." richtete sich nun der Mann an mich. Er macht mir den Vorwurf, ich kann es spüren und ich kann es ihm nicht mal übel nehmen. „Wir alle gehen davon aus das sie lebt, das sollten sie auch." Ludwig sah Peggy undurchdringlich an und dann mich. „Ich habe viel von ihnen gehört Captain America." "Rogers, Steve Rogers." "Wie auch immer, ich hoffe Sie haben mit Ihrem Team Erfolg. Ich würde Sie unterstützen im Kampf gegen Hydra." „Das wäre uns eine Ehre. Sie kennen sich auf feindlichen Gebiet aus." Peggy sah ihn begeistert an. „Ich nenne es lieber Heimat." Natürlich, er war ihr Bruder, sie beide hatten eine Vergangenheit in der Ferne. „Wenn Sie mir folgen, ich kann Ihnen eine sichere Unterkunft anbieten." Peggy wand sich ab und ging voran, doch Ludwig stellte sich mir gegenüber und streckte seine Hand aus. „Ich hoffe auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit." Ich gab ihn meine und sah in die Augen die denen von Evolet zum Verwechseln ähnlich sahen. „Das werden wir sein."
DU LIEST GERADE
Eine Hoffnung am anderen Ende der Welt
FanfictionAuf der Flucht vor dem tobenden Krieg verschlägt es die junge Evolet nach Amerika. Allein, verloren und auf der Suche nach ihrem Bruder der dem Naziregime die Stirn geboten hat. Ihr Blatt wendet sich als sie auf Sophie und Steve Rogers trifft. Ich e...