1. Wem die erste Stunde schlägt

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Sophie Rogers

Ich rannte so schnell ich konnte über die Pflasterstraßen der Stadt, so schnell mich meine Füße eben tragen konnten. Nur nach Hause, ich brauchte Hilfe und das schnell, sonst würde es schlimm enden. Ich stieß die Tür auf und sah in die kleine Wohnung. „Bucky, Bucky komm schnell. Steve... Schlägerei.. In der Gasse." Mir ging der Atem aus und ich schnappte nach Luft. Vor mir rappelte sich ein besorgter James auf und nahm seine Jacke. „Wo?" Ich rannte erneut los und führte ihn in die kleine Gasse ein paar Blocks weiter. Ich war daran schuld, das er schon wieder in Schwierigkeiten war. Dabei wollte ich nur mit ein paar Freundinnen aus der Gegend etwas flanieren. Einige Burschen wollten sich uns aufdrängen, als Steve eingriff und sie in die Schranken weisen wollte. Er lernte nie daraus, ständig mischte er sich ein und wollte andere verteidigen und nie sah er, dass er sich damit jedes Mal in Gefahr brachte. Obwohl er mein großer Bruder war, schien es eher als würde ich die Ältere von uns sein. Er war schmal und klein und auch seine Gesundheit war nicht die Beste. Ständig kämpfte er mit seinem Asthma. „Da vorne." Ich deutete auf zwei der Jungen die ihn gerade übel herrichteten. Steve lag am Boden und rutschte in seiner zerschlissenen Jacke weiter nach hinten in eine Ecke. Bucky rannte los und zerrte den ersten von Steve weg. Ich war froh ihn an seiner Seite zu wissen, wäre James nicht, dann gäbe es Steve und mich schon lange nicht mehr. Der Erste erhielt einen schmerzhaften Schlag von James und suchte bereits das Weite, als ich mein Bein ausstellte und ihn zu Fall brachte. „Das hast du widerlicher Wicht nun davon." Ich streckte ihm die Zunge raus, als er mich verängstigt ansah und aufstand, bevor er davon eilte. James zog gerade Steve wieder auf die Beine als ich zu ihnen eilte und ihn in die Arme nahm. „Steve, geht es dir gut?" Ich hatte wohl etwas zu fest zugedrückt, denn er stöhnte auf unter der Umarmung. „Du hättest Bucky nicht holen müssen, ich hätte sie alleine erledigt." Das tat er nie und würde er auch nie können, dafür war er viel zu schwach. Bucky drückte behutsam seine Schulter und sah ihn mitfühlend an. „Das musst du aber nicht, ich bin jederzeit zu deiner Rechten." Ich sah hoch zu dem groß gewachsenen Mann mit seinem braunen Haar und den blauen Augen. James würde uns immer beschützen, da war ich mir sicher. Als er meinen Blick streifte, wendete ich mich wieder Steve zu der den Staub von seinen Klamotten schlug. Er hatte keine äußeren Blessuren, außer ein paar blaue Flecken, die in den nächsten Tagen zu strahlen anfingen, doch das war für ihn alltäglich. „Komm mit, du solltest dich erstmal frisch machen." Bucky zog ihn in seinen Arm und wuschelt ihm über den Kopf. Ich schmunzelte bei dem Anblick der beiden und tapste hinter ihnen her. Steve nahm mich an seine Seite und sah mich besorgt an. „Geht es dir gut?" Er sorgte sich immer mehr um andere als um sich selbst. „Natürlich, aber das nächste Mal schlage ich vor dir zu." Beide sahen mich feixend an, dabei gab es nichts zu lachen. Ich konnte mich besser zur Wehr setzen als Steve. In der Schule bekamen wir heimlich Unterricht von den älteren Schülerin, sie brachten uns bei wie man sich selbst verteidigte. Auch wenn wir in den großen Krieg involviert waren, hatten nur die wenigsten wirkliche Sorge, dass die Macht Hitlers bis über den großen Ozean schwappte. Es konnte jedoch nicht schaden vorbereitet zu sein. Natürlich wusste weder Steve noch James etwas davon, es war nicht gerne gesehen das Frauen macht innehatten. „Ich werde auf euch beide aufpassen, macht euch mal keine Sorgen." James nahm mich in die Mitte um zu verdeutlichen, dass ich die Jüngste war die geschützt werden musste. Ich war wirklich froh die Beiden an meiner Seite zu haben, ich wüsste nicht wie es ohne sie sei. Seine Hände fühlten sich immer so gut an, doch ich durfte derartige Gefühle nicht für den besten Freund meines Bruders hegen. Niemand sollte davon mitbekommen, es würde nur Probleme schaffen, da war ich mir sicher, außerdem würde James sich niemals mit der kleinen Schwester von Steve abgeben. Er interessierte sich für richtige Frauen mit denen er ausging. Ich zwickte die beiden in die Seite, als sie auswichen und ein wildes Gelächter und Spiel zwischen uns dreien ausbrach. Ich landete in James Armen, der mich auffing und lachend an sich drückte. Ganz automatisch drückte ich mich an seine Brust, wie ich es immer bei Steve und ihm tat. Wenn er nur wüsste, dass da noch mehr in mir schlummerte. Steve erwischte es nicht so gut, er geriet ins straucheln und prallte erneut gegen jemanden. „Können Sie nicht aufpassen." Er hatte eine junge Frau angerempelt, der ihr Koffer herunter gefallen war und der Inhalt quer über die Straße verstreut war. James ließ mich los und eilte auf sie zu. Der Moment war damit zerstört.

Eine Hoffnung am anderen Ende der Welt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt