- Rettung -

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Erwin gibt nach einem kurzen Ritt den Befehl, die Aufklärungsformation einzunehmen und Jin nimmt Ihren Platz ein, denn Erwin ihr zugeteilt hatte, falls Sie auf eine Expedition mit muss. Sie ist an einer relativ geschützten Position, im Zentrum, um ihr Augenmerkmal auf das Verarzten und weniger auf das Kämpfen zu legen. Jin’s Kampfkünste beschränken sich, grob gesagt, aufs Überleben, was nicht allzu schlecht, aber auch nicht sonderlich gut ist.

Nach einiger Zeit nähern sich die ersten Titanen und eine rote Rakete steigt auf, doch die Richtung wird nicht geändert. Der rechte Flügel scheint allerdings etwas zum Zentrum zu stoßen, um vor den Titanen in Sicherheit zu sein. Erwin muss sich beeilen, es gibt keine Zeit für einen Richtungswechsel, denn Sie haben nur Zeit bis Sonnenuntergang. Bis dahin müssen sie Eren und die anderen gefunden haben.

Nach einiger Zeit sind grüne Rauchraketen zu sehen. Sie sind um einiges voran geritten. „Hey!“, ruft ein Soldat Jin zu. „Warum haben sie dich eigentlich mitgenommen?“, fragt er sie nun ganz direkt gerade heraus. „Warum ich…“, Sie überlegt kurz und schaut nach unten. Dann schaut sie zum besagten Kameraden. „Na um zu helfen, natürlich!“, sagt sie mit tiefer Entschlossenheit. Er lacht. „Was willst du denn da helfen? Wenn wir ganz viel Glück haben, kommen wir gerade mal lebend nach Hause", sagt er spöttisch. „Wenn du so Optimistisch bist, kannst du dich ja gleich fressen lassen!“, fährt sie ihn Sarkastisch an und setzt eine beleidigende Miene auf. „Bah!“, erklingt es von dem Soldaten. „Sag am Ende nicht, ich hätte dich nicht gewarndt!“, gibt er zurück. Jin verzieht die Miene. Ihr ist bewusst, dass es schwierig wird und auf jeder Mission viele Menschen sterben, dennoch wird sie nie so hoffnungslos hineinreiten. Sie vertraut Erwin, wenn sie stirbt, dann für eine höhere Sache, da ist sie sich sicher. Immerhin hat sie damals ihr Herz der Menschheit dargeboten.

Derweil sind sie endlich bei den Baumriesen angekommen und reiten schnurr stracks auf sie zu. Sie haben es geschafft, rechtzeitig dort anzukommen. Auf ihrem weg begegnen ihnen eine Handvoll Titanen, auf die sie zureiten. In der Braunhaarigen steigt angst auf. „Reiß dich zusammen, Jin!“, sagt sie sich und klopft sich mit beiden Händen gegen die Wangen. Sie richtet ihren Blick sturr strickt nach vorne, und versucht nichts anderem Aufmerksamkeit zu schenken. Plötzlich blitzt etwas auf. „Wer hat sich verwandelt?!?", fragt sie sich. „Wie vor 5 Jahren..", erinnert sie sich unweigerlich daran, als sie selbst diesen Blitz, dieses Licht das erste mal gesehen hat und der Kolossale erschienen war. Erwin gibt den Befehl, seitlich um den Wald herumzureiten und Jin gehorcht sofort, als sie sieht wie der Mann, den sie eben noch wegen seines mangelten Optimismus angefahren hat, von einem Titan gepackt wird. Geschockt schaut sie ihm nach. Doch er wird einfach in zwei gebissen. Blut durchströmt die Luft. Sie schaut sofort wieder nach vorne, doch sie merkt, wie ihre Hände zu zittern beginnen. „Es ist nicht unser Ziel zu kämpfen!“, hört sie den Kommandanten schreien. „Eren zurückzuholen hat absolute Priorität!“ Die meisten springen vom Pferd in den Wald hinein. Unter anderem Mikasa und Armin, so wie Hannes, der ihr das Essen gebracht hat. Auch ihr Team geht in den Wald, nur Jin wird aufgetragen, die jeweiligen Pferde zusammenzuhalten. Dem kommt sie gewissenhaft nach, denn sie hat sich sofort wieder gefasst, als sie diesen Auftrag bekam.

Jin’s Kameraden steigen zurück auf ihre Pferde, als sie den Wald umkreist haben. Sie kann ihn jetzt selbst sehen. Vor ihnen läuft der gepanzerte Titan! Sie erkennt es nicht sonderlich gut, doch er hat einen weiteren Titanen auf dem Rücken, dieser ein blondes Mädchen festhält. Er ist nicht so groß, wie die meisten anderen Titanen und hat einen ziemlich großen Kopf, in relation zu seinem restlichen Körper. Aus diesem steigt Rauch aus seinem Nacken. Sie ist sich nicht sicher, aber dieses Mädchen, welches festgehalten wird, sieht aus wie Christa. Neben diesem zweiten Titan erkennt Jin noch zwei weitere Personen. Die eine Person trägt eine andere auf ihrem Rücken und Jin ist sich sicher, dass der Junge auf dem Rücken Eren sein muss. Nicht mehr viel und sie haben den gepanzerten Titanen eingeholt. Die Braunhaarige verspürt eine gewisse Unruhe in ihrem Inneren, die sie nicht zu beschreiben vermag. Als will sie unbedingt, diesen Titanen einholen, obwohl sie auch eine gewisse Angst davor verspürt. Nach einer kurzen Zeit haben sie den gepanzerten Titanen soweit eingeholt, dass die ersten von ihren Pferden springen und sich an ihn heranziehen können. Hannes versucht, seine Achilles Verse zu durchtrennen, doch er scheitert augenblicklich daran. Zwei Soldaten ziehen sich zum Gepanzerten hoch, darunter Mikasa. Der andere Soldat wird von der Hand des Titanen, der auf dem Rücken des gepanzerten ist, weggestoßen und knallt mit voller Wucht auf den Boden. Mikasa zielt auf das Auge des angreifenden Titans und erwischt es auch sogleich. Er schreit auf. Die Schwarzhaarige setzt zur Schulter des Gepanzerten an, auf der Eren und der andere Mann sind. Er läuft panisch über die Schulter näher zum Titanen Kopf, runter, zwischen Hals und Brust und sagt: „Reiner! Bitte beschützt mich!“ Mikasa lässt ihm kaum Zeit und stürmt erneut auf ihn los, doch blitzschnell zieht der gepanzerte Titan seine Hände schützend um seinen Hals, darunter Eren und Berthold. Die Schwarzhaarige prallt daran ab und landet auf Reiner's Schulter. Jin kann es nicht genau erkennen, aber so starr, wie Sie darauf Blickt sieht es aus, als würde Sie durch Reiner's Hand blicken. Nun bewegt auch der Titan auf seinem Rücken sich wieder und schlägt nach Mikasa, die sich blitzschnell in die Lüfte zurückzieht. Kurz hält sie inne, setzt dann an, den Titanen auf dem Rücken zu töten, doch Sie wird von Christa aufgehalten, die sich schützend vor sie stellt. Jin ist nun komplett verwirrt und fragt sich, was sie eigentlich weiß. Alles ging furchtbar schnell und es gab nicht wirklich Zeit, Mikasa alles zu erklären. Christa sitzt nun auf dem Kopf von der kleineren Titanin. „Bitte verschone Ymir!“, sagt sie, während Mikasa sich am Hinterkopf des gepanzerten abstützt. „Das hängt ganz von ihr selbst ab!“, ruft Mikasa mit wütender Miene. „Was willst du tun? Ich töte nur, wer sich mir entgegen stellt! Entscheide dich!“ Christa senkt auf Mikasa’s Worte den Blick und ruft schließlich: „Bitte warte! Wenn Ymir Reiner und Berthold nicht folgt, wird sie getötet! Glaub mir, sie hat keine Wahl!“, ruft das blonde Mädchen. Mikasa senkt den Blick, doch sagt nun entschlossen: „Ich kann nicht auf jedes einzelne Leben Rücksicht nehmen, Christa. Und wessen Leben das sind, steht schon seit 6 Jahren fest, darum ist es vergeblich von dir, auf mein Mitleid zu hoffen!“ Christa starrt sie entsetzt an, doch Mikasa gibt nicht nach. „Dafür fehlt mir die Zeit! Und mein Herz gehört sowieso nur ihm.", beendet die Schwarzhaarige schließlich ihren Satz, setzt jedoch direkt erneut an. „Ymir oder Eren? Wähle! Oder wirst du mich etwa auch behindern?!“ Ymir setzt zum Schlag an, doch Christa schreit sofort: „Nein Ymir, nicht!", ruft sie der Titanin zu und wendet sich wieder an Mikasa „ Nein, das tun wir nicht!“, sagt Christa schließlich und schaut entschlossen zu Mikasa, Ymir hält inne. Christa blickt erneut zu Ymir. „Sonst stirbst du!" Sie schien verstanden zu haben, denn Mikasa zieht sich wieder zu den Händen des gepanzerten Titan’s, unter denen Eren sein soll. Nun war auch Jean, Connie, Sasha und Armin aufgetaucht und umkreisten die Hände des gepanzerten. Sie bewegen sich eine Weile nicht, als würden sie sich unterhalten, doch Jin versteht sie nicht richtig. Sie waren mit dem Trupp derweil wieder etwas hinter dem Titanen und sie konnte nun auch nicht mehr erkennen, was vor sich ging. Jin erschreckt, eine Horde Titanen kommt auf sie zugerannt, vor ihnen Erwin und anderen Truppenmitglieder, die von vorne auf den gepanzerten zu reiten. Hannes prescht mit seinem Pferd vor. „Hey! Seht zu, dass ihr darunter kommt!“, ruft er den Anderen mit weit aufgerissen Augen zu. „Was hat Erwin vor?“, fragt Jin sich. Sie hat nun auch die Augen weit aufgerissen. Eine andere gute Frage war auch, wann er sich eigentlich vom Rest der Truppe getrennt hat. Jin war so auf den Titanen vor ihr fixiert gewesen, dass ihr das nicht einmal aufgefallen war. Hannes ruft Mikasa und Co noch was zu, damit sie endlich von dem Titanen herunterkommen, was sie schließlich auch machen. Erwin reitet immer weiter auf den gepanzerten Titanen zu, durch ihn hindurch, so das die Titanen, die Erwin hinter sich mitgeführt hatten, unweigerlich auf den gepanzerten aufmerksam wurden. „Alle Mann ausschwärmen!“, ruft Erwin. „Entfernt euch von den Titanen!“ Jin folgt seinem Befehl, reitet nach rechts, so das sie schließlich drehen. Mit einem Blick nach hinten stellt sie fest, dass Reiner die Titanen um sich herum wegzudrücken versucht. Er schafft ein paar aus dem Weg, aber es sind zu viele. Andere greifen ihn an und drücken ihn auf die Knie. Jin ist derweil mit den anderen stehen geblieben, um das Geschehen zu beobachten. Auch Ymir kämpft jetzt, Reiner fängt an zu schreien. Jean fragt mit aufgerissenen Augen: „Was ist das…? Die Hölle?“, doch Kommandant Erwin prescht hervor und reitet an ihm vorbei nach vorne. „Nein, das ist erst der Anfang! Sturmangriff!“, ruft er aus und streckt den rechten Arm samt Schwert zu Seite aus. „Jetzt, in diesem Augenblick entscheiden wir das Schicksal der Menschheit! Ohne Eren wird es Niemals eine Zukunft geben…“, er steckt den Arm nach oben. „...in der wir in dieser Welt weiter Leben können!“, er schaut nach hinten, zu seinen Leuten. „Wir holen uns jetzt Eren und dann kehren wir so schnell wie möglich zurück nach Hause!“ Er salutiert, bringt sein Pferd zum Steigen und reitet los, während er sagt: „Opfert eure Herzen!“ Mikasa reitet als erste los. Jin bewundert ihre ungestürmte Entschlossenheit, wenn es um Eren ging. Jetzt reiten auch alle anderen los, auch Jin. „Wir können Eren befreien!“, denkt sie und ist nun voller Entschlossenheit. Reiner, der gepanzerte Titan, gibt nun seine Deckung mit den Händen auf, denn er muss sich gegen die anderen Titanen verteidigen, die nicht von ihm ablassen wollen, weshalb  Berthold und Eren nun relativ frei liegen. Erwin führt seine Leute entschlossen an. Mit ausgestrecktem Arm ruft er: „Vorwärts!“, worauf ihm im Ritt ein Titan direkt in seinen Arm beißt und vom Pferd runter zieht. Jin wird für einen Moment schummrig, sie kann nicht fassen, was da gerade passiert ist. Ein Truppenmitglied ruft mit Panik in der Stimme: „Kommandant Erwin!“, während Erwin von dem Titan weiter mit gezogen wird. Doch Erwin lässt sich nicht beirren und ruft „Vorwärts!“ Jin ist geschockt. Nicht nur sie, auch alle anderen sind hin und her gerissen, doch Erwin schreit, während er mit seinem linken Arm und seinem Schwert nach vorne zeigt: „Eren ist direkt da vorne, also vorwärts!“ Entschlossenheit spiegelt sich in den Augen Erwin's und denen des Trupp's  ab und sie schreiten gehorchend voran. „Tut mir leid, Erwin… Denn Befehl kann ich nicht folge leisten.", denkt Jin und springt mit ein paar wenigen vom Pferd ab, befestigt ihre Seile am Nacken des Titans, der Erwin im Griff hat und erledigt ihn mit einem Ruck. Sofort klappt er zusammen und gibt Erwin frei. „Erwin!“, ruft Jin aus, als sie wieder festen Boden unter den Füßen hat und rennt zu ihm hin. Der Titan hat den gesamten rechten Arm des Kommandanten abgebissen, nur ein großer Stumpf ist übrig geblieben. Jin bekommt nicht viel mit, von dem, was die Anderen gerade tun. Sie hört nur die Schreie, der sterbenden hinter ihr. Sie hockt sich neben den Kommandanten und kramt nervös mit zittrigen Händen eine kleine Schachtel aus ihrer Brusttasche, die ihr fast aus den Händen gefallen wäre. Etwas unbeholfen öffnet sie diese und holt ein rotes Band heraus, welches sie um den Armstumpf legt und feste zuzieht, in der Hoffnung, die Blutung so zu mindern oder im besten falle gar zu stoppen. „Das sollte die Blutung minimieren", sagt sie nun wieder etwas ruhiger. „Gut", entgegnet Erwin ihr, hebt den Kopf und zieht sich mit einem Arm, seiner 3D Manöverausrüstung, zum Gepanzerten Titanen. „Erwin!“, ruft Jin ihm hinterher, geschockt davon, dass er einfach los stürmt. Erwin zieht sich zu Berthold, den er mit dem Schwert durchbohrt. Jin steht sofort auf und macht sich auf den Weg zu Erwin. Eren, der bei vollem Bewusstsein ist, fällt von Berthold's Rücken und wird von Mikasa aufgefangen. Nun fällt auch Erwin herunter, als sein Schwert aus Berthold hinaus gleitet. Der Blick des blonden Mannes bleibt dabei starr nach oben, zu seinem Angreifer gerichtet. Erwin fällt auf sein Pferd, worauf auch Jin nach ihrem Pferd pfeift und sich auf dieses setzt. Erwin reitet vom Titanen weg und ruft laut, für alle hörbar „Rückzug!“. Hinter den zwei Soldaten Sasha und Connie, der Christa unter dem Arm hält, schießt der Titan Ymir hinterher. Doch plötzlich fliegt ihnen ein Titan entgegen. Geschockt blickt Jin nach hinten. Reiner schmeißt mit Titanen nach dem Trupp. „Reiner, du Mistkerl!“, schreit Jean, als Reiner auch schon den nächsten wirft, der unmittelbar in Jin’s Nähe fliegt, sie mit Staub bedeckt und ihr die Sicht nimmt. Blindlings versucht sie denoch durch den Nebel von Dreck und Gestein zu reiten.

Peace in your violence - Frieden in deiner Gewalt (LevixOc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt