„Was hast du jetzt vor?“, fragt Erwin die Braunhaarige, die gerade ihre Sachen zusammen packt. Sie sieht kurz zu ihm hinauf, wobei sie ihre Arbeit unterbricht, ehe sie dann aber sogleich wieder damit fort fährt. „Ich werde mit dir kommen. Hier möchte ich nicht sein.“ Der Blonde ist verwundert. „Bist du dir sicher?“, harkt er nach. Jin nickt entschlossen. „Ich habe nun wieder Zugriff auf all meine Sachen. Ich denke, dass sollte gehen. Die anderen kämpfen immerhin gerade und es kann durchaus sein, dass meine Hilfe noch benötigt wird. Ich kann hier nicht dumm rumsitzen und nichts tun.“ Die Sanitäterin schultert mit einem schmerzerfüllt(en Blick ihre Tasche. „Du wirkst nicht gerade fit. Ich nehme sie dir ab.“, bemerkt der Kommandant, steht auf und nimmt der Braunhaarigen die Tasche von der Schulter, um sie sich selbst über die Schulter zu legen. Damit erntet er ein sanftes Lächeln. „Danke, Erwin. Solange man mir die Verletzten bringt, oder es nicht weit ist, werde ich es wohl hinbekommen.“ Kurz schweigt sie, fährt dann aber fort, ohne ihn anzusehen. Stattdessen sieht sie monoton an die weiße Wand ihres Krankenzimmers. „Der Tag, an dem du mir diesen Arbeitsplatz zugesprochen hast, war einer der besten in meinem Leben. Vielleicht denkst du nun, ich übertreibe, aber bei Gott nicht…“ Sie dreht sich um und sieht ihrem Vorgesetzten nun direkt in die blauen Augen. Die Farbe seiner Augen erinnert sie immer an den klaren, blauen Himmel, der so weitläufig und vielfältig ist, sowie an den Ozean, den sie nie gesehen hat, aber sie stellt ihn sich in genau diesem Blau vor. Es ist Hoffnung, die sie sieht. Erwin schaut auch ihr tief in die Augen, während sie weiter spricht: „Dieser Job ist mein Lebenssinn und ich weiß, dass mein Vater stolz wäre, wenn er mich so gesehen hätte. Wenn ich irgendwann sterben muss, dann für eine höhere Sache. Ich glaube an deine Worte und ich glaube daran, dass du uns in ein besseres Leben führen kannst. Ich Opfere mein Herz für dich, wie du es verlangt hast.“ Für einen Moment ist Stille in diesem Raum. „Es scheint, als hättest du ziemlich hohe Erwartungen an mich.“, erwidert Erwin, der sie monoton ansieht. Jin schaut von ihm hinab auf den kahlen Steinboden unter ihren Füßen. „Ja, vielleicht. Ich möchte an deinen Worten festhalten, weil ich denke, dass wir alle sie wahr machen können. Du versucht es immerhin nicht alleine.“ Jin sieht wieder zu ihm hinauf, mit einem etwas besorgten Ausdruck auf ihrem Gesicht. „Ob nun Levi, Hanji oder alle Anderen… Wir alle haben dem Trupp unsere Herzen dargeboten, einschließlich du selbst.“ Erwin schmunzelt. „Ich bin euch allen unglaublich dankbar dafür.“ Jin erwidert dies lächelnd. „Ich weiß.“
Die beiden machen sich schließlich auf den Weg ins Hauptquartier. Im Aufenthaltsbereich bleiben sie stehen. „Ich werde zu den Anderen stoßen, warte hier." Jin nickt. „Erwähne bei Gelegenheit, dass ich mich um die Verletzten kümmere und nicht im Krankenhaus liege.“ Der Kommandant nickt und verlässt das Gebäude. Die Braunhaarige ist nun völlig alleine, in diesem riesigen Quartier.
Jin kann sich nicht wirklich ausruhen, sie ist viel zu aufgeregt, auch nachdem sie sich gewaschen und das warme Wasser sie erfrischt hat. Sie fragt sich, was die anderen gerade machen und ob sie alle wohl auf sind. Die Braunhaarige geht in ihr Sanitätszimmer und füllt ihre Medizintasche in ihren Gedanken versunken auf. Plötzlich klopft es, weshalb Jin erschrekt, was sie den Kopf ruckartig hoch fahren lässt. „Müller, du wirst zum Bezirk Orvud gerufen!“ Vor der Sanitätskraft salutiert ein Soldat des Aufklärungstrupps, den sie nicht kennt. „Wer ruft, Soldat?“, fragt sie ihn mit überraschter Miene, als sie sich soweit wieder gefangen hat. „Der Kommandant lässt rufen, es geht um Hanji Zoë!“ Jin nickt sogleich, dreht sich um, schultert ihre Tasche, die sie leicht schmerzerfüllt die Augen zusammen kneifen lässt und begibt sich mit ihrem Kameraden auf den Weg zum Bezirk Orvud.
„Jin, Hanji benötigt deine Hilfe. Gut, dass du so schnell kommen konntest.", spricht Erwin zu ihr, als sie an der Burg ankommt, an der sich der Trupp niedergelassen hat. „Wir haben nicht viel Zeit und eine Besprechung, ich muss direkt weiter.“, spricht der Kommandant. Jin hastet Erwin hinterher und lässt den jungen Soldaten bei seinem Pferd zurück. „Warte, Erwin! Ich möchte daran auch teilhaben. Außerdem weiß ich gar nicht, was abgeht.", merkt Jin an und hastet ihm hinterher. Er hingegen dreht sich nicht um und geht mit großen Schritten weiter durch das Gebäude. „Kümmere dich erst um Hanji, dann kannst du dazu stoßen.“ Die Sanitäterin bleibt wie angewurzelt stehen und starrt eine Weile bloß auf den hastig davon eilenden Kommandanten. Ein Seufzer entkommt der Braunhaarigen, als sie sich umdreht und zu ihrem Abholer zurückkehrt. Er begleitet sie in das Zimmer, in dem Hanji liegt und verlässt es dann. „Jin! Es tut mir leid, dass du extra meinetwegen herkommen musstest…“, spricht die Abteilungsführerin, welche auf einem Holzbett liegt, dass an der Wand steht. Daneben ist ein kleiner Nachtisch, auf dem Jin ihre Medizintasche abstellt. Sie scheint nicht sonderlich schwer verletzt, außer ihre Schulter, die voller Blut ist. „Schon okay, ich war in Bereitschaft.“, erklärt Jin ruhig, während sie sich die Schulter genauer ansieht. Hanji seufzt gestresst, während sie sich die Hand auf die Stirn legt. „Du machst auch nie Feierabend, egal wie es dir geht…“ Die Sanitäterin grinst. „Nö und außerdem kannst du mich ja jetzt auf den Stand der Dinge bringen. Los, Ausziehen!“, fordert Jin und lacht ein wenig dabei, was auch die Brillenträgerin schmunzeln lässt, als sie ihr Hemd aufknöpft und es von ihren Schultern streift, um der Sanitäterin einen Blick auf ihre Wunde preis zugeben. Sofort bemerkt die Sanitätskraft, dass sie nähen muss, da sich dort ein Harken der drei D Manöver festgebohrt hatte. Mit einer schmerzhemenden und leicht betäubenden Salbe schmier Jin die Wunde ein. Während sie diesem nach kommt, berichtet Hanji ihr von den riesen Räumen, die unterirdisch in der Kapelle aufzufinden waren. Historia’s Vater wollte sie verwandeln und Eren fressen lassen, doch sie lehnte dies ab. Als sie Eren erreichten, verwandelte sich ihr Vater selbst in einen Titanen, der nun zum Bezirk Orvud am kriechen ist. Allerdings hatte Eren es geschafft, eine Kristallform zu erschaffen, ähnlich wie die, in der Annie sich befindet. Nun hieß es, den riesigen Titanen Rod Reiss aufzuhalten. „Dafür die Besprechung?“, harkt Jin verwundert nach, während sie Hanji's Schulter verbindet. „Ja, eine Lagebesprechung, allerdings…“ Hanji senkt traurig den Blick „… ich werde wohl nicht viel ausrichten können, doch ich werde versuchen mich anzuschließen, wenn du fertig bist.“ Die Sanitäterin zieht den Verband fest und nickt verstehend „Ich werde auch dabei sein. Ich möchte auf dem neusten Stand bleiben und hier die Verletzten versorgen, es werden sicher genug sein.“ Die Abteilungsführerin lächelt die Braunhaarige müde an und zieht sich wieder ihr Hemd über. „Hier, ich mache dir noch eine Armschlaufe, damit das Gewicht deines Armes nicht auf deiner Schulter lastet und du ihn ruhig hälst. " Hanji nickt einverstanden und Jin bindet ihr diese um den Nacken, bevor sie zu den anderen in den Raum, in dem die Besprechung statt findet, gehen.
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Peace in your violence - Frieden in deiner Gewalt (LevixOc)
FanfictionJin ist Sanitätskraft im Aufklärungstrupp. Erlebe, wie sie durch dieses Leben geht und wie sie sich dabei Levi annähert. Action und süße zwischen Szenen vorprogrammiert. Mit viel tiefe, Gefühl und Herz. Spoiler Wahrnung! Diese Geschichte beginnt ge...