Vorbereitung

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2 Monate sind seit der Krönung der Königin vergangen. Jin's Großvater Karl wechselte von der Militärpolizei zum Aufklärungstrupp, ebenso wie Marlo. Die Sanitäterin selbst öffnete wieder ihren gewohnten Betrieb im Hauptquartier der Legion. Meistens waren es nur kleine Verletzungen, weshalb die Braunhaarige sich des Öfteren Marcel, ihren kleinen Bruder, schnappte und Historia und Levi beim Aufbau des Waisenhauses half. Jin selbst versteht sich gut mit Kindern, auch wenn sie manchmal etwas unbeholfen wirkt und schnell überfordert ist. In vielen der Kinder sieht sie ihren kleinen Bruder Marcel, denn sie damals gerettet hat. Auch die Anderen halfen im Waisenhaus mit. Eren, Mikasa, Sasha, Connie, sogar Jean.

Eren's versuche mit der Verhärtungsfähigkeit laufen gut, doch der Junge wird immer kühler, seine Augen werden immer leerer. Manchmal sieht Jin den Jungen, der ihr damals Mut gemacht hat, gar nicht mehr in ihm. Die nächste Expedition steht schon sehr bald an, die Rückeroberung der Mauer Maria.

Hanji's Forschungen mit Eren's Verhärtungstechnik ging so weit, dass er eine Wand erschaffen könnte, in der sich ein Mensch verstecken kann. Er lockt die Titanen an, diese treten näher an die Mauer, woraufhin ein langer, großer und schwerer Holz Pflock heruntergelassen wird, der, im besten Falle, genau den Nacken des Titanen trifft und ihn so erledigt. So können Titanen getötet werden, ohne das Menschen dabei sterben müssen. Hanji ist ziemlich stolz darauf und redet von nichts anderem mehr. Sie nannte ihn liebe voll den „höllischen Henker."

Während die anderen den Ausbilder Kaith Shades besuchten, nutzte Jin die Zeit, um ihren Großeltern einen Besuch abzustatten. „Jin!", ruft ihr kleiner Bruder und rennt sogleich auf sie zu, als sie die Tür aufschließt. „Marcel, mein Raufbold!", lacht sie, nimmt ihn hoch und wirbelt einmal mit ihm herum. „Komm doch erst mal rein." Bittet Jin's Oma Britta sie lächelnd. Sie lässt Marcel herunter, nickt und setzt sich an den Wohnzimmer Tisch, als sie ihren Umhang ausgezogen hat. „Möchtest du Tee?", fragt Karl die Braunhaarige und setzt nach einem Zuspruch für alle eine Kanne auf.

Es ist bereits dunkel, doch Jin sitzt auf dem Sofa, Marcel schlafend auf ihrem Schoss und streicht ihm durchs Haar. „Es ist schon lange her, dass er so auf Jemanden eingeschlafen ist", spricht ihre Oma sanft und lächelt dabei. „Liebe Oma, ich bin total unruhig. Die nächste Expedition steht an und Opa will mit." Karl ist derweil im Garten, als die beiden sich unterhalten. Britta setzt eine ernste Miene auf und sieht nach vorne. „Ich weiß, dass dir das nicht passt, allerdings... Es ist schon immer sein Wunsch gewesen, die Mauern zu verlassen." Nun sieht die Ältere die Braunhaarige ernst an. „Wie könnte ich es ihm da verwehren? Wäre es nicht furchtbar egoistisch von mir? Jetzt kann er vielleicht was erreichen, in dieser Welt." Jin seufzt und erwidert den Blickkontakt streng. „Ihr seit beide alt. Wenn Opa etwas passiert, bist du mit Marcel ganz alleine. Ich bin selbst im Dienst und fast nie da." - „Ich weiß." Sie lächelt traurig. „Du bist noch zu jung um zu verstehen, dass man den anderen ziehen lassen muss. In einigen Jahren, wenn wir alle gesund und munter am Tisch sitzen und lächeln, wirst du mich verstehen."

Jin reitet erst am frühen Morgen zurück zum Hauptquartier. Nachdenklich, mit einer inneren Unruhe, die sie fast von innen auffrisst.

Die Vorbereitung der Ruckeroberungsmission sind fast abgeschlossen. Die Sanitätskraft wird nicht mit nach Außen Stationiert, doch der Abendfeier wird sie beiwohnen.

Am Abend davor treffen sich Levi, Jin, Hanji, so wie ein paar andere bei Erwin im Büro ein. Die Lage wird besprochen und die neuen Erkenntnisse mitgeteilt. Erens Vater war schon ein Titan und hat seine Titanenkräfte an seinen Sohn Eren weiter gegeben. Der Keller von Eren's früherem Haus ist der Zentralpunkt dieser Mission. Dort sollen sich Antworten finden lassen. Jin leht sich in ihren Stuhl zurück. "Was glaubt ihr, ist in dem Keller?", fragt sie in die Runde. Erwin wirkt nachdenklich, aber auch traurig. "Etwas, dass er nicht sagen dürfte... Nein. Etwas, dass er nicht sagen konnte, auch wenn Er es gewollt hätte. Das, was der erste König der Reis aus unserer Erinnerung löschte. Die Erinnerung an die Welt. Das hoffe ich wenigstens..." Die Ärztin schaut vom Blonden zu Levi hinüber, der nur starr auf den Boden blickt. Erwin erläutert erneut das Ziel und setzt die Expedition in zwei Tagen an. Außerdem ist er nicht um ein paar Ermutigende Worte zu schade. Noch in Gesprächen vertieft stehen alle auf und verlassen das Büro, bis auf Levi. Er steht an der Tür und drückt Jin, die als letzte raus geht, noch hastig aus der Tür, um diese hinter ihr zu schließen. Die Braunhaarige schaut Hanji entschlossen in die Augen, die sofort kappiert. "Geht schon mal vor, wir kommen gleich nach...", winkt die Brillenträgerin die anderen ab und wartet. Jin und Hanji schauen sich gerissen an und Nicken, pressen dann jeweils eines ihrer Ohren an die Tür, um heimlich zu lauschen. "Es ist wohl etwas voreilig, aber... was tun wir nach der Rückeroberung der Mauer Maria?", fragt Levi weniger monoton als sonst, so empfindet die Braunhaarige. "Verteidigungen aufzustellen wird sicher Priorität haben, aber was dann?", fährt er nach einer kurzen Pause weiter. Erwin klingt entschlossen, als er erwiedert: "Die Betrohung beseitigen, den außerhalb der Mauern soll ja angeblich irgendjemand sein, der und unbedingt von den Titanen fressen lassen will. Ich vermute, dass die Antwort auf ein danach in jenem Keller zufinden ist." Er bleibt ernst und spricht sogleich weiter: "Wir machen es, wie ich's gesagt habe: Wir überlegen es uns, nachdem wir im Keller waren." Der Schwarzhaarige antwortet sogleich ohne zögern: "Ich frage danach, weil es nicht sicher ist, dass du danach noch am Leben bist. In deinem jetzigen Zustand bist du nicht mehr so agiel wie früher." Trauer breitet sich in Jin aus. Auch Hanji sieht traurig aus, als die Sanitätskraft zu ihr hinüber schaut. Alle wussten es, doch keiner außer Levi hat es ausgesprochen. "Überlass das Komando vor Ort Hanji.", spricht Levi entschlossen weiter, was die Betroffene etwas die Augen aufreißen lässt. "Ich will keinen klotz am Bein mitschleppen. Warte du hier, auf unseren Erfolg. Ich werde den Anderen sagen, ich hätte dich dazu überredet beziehungsweise..." er legt eine kurze Pause ein, die er jedoch zügig beendet. "... ich habe vor, dies auch tatsächlich zu tun. Geht das in Ordnung so?" Kurz bricht stille aus, als man ein leises "Nein" vernehmen kann. "Das ist mir völlig egal.", spricht Erwin ausdrucksstark. "Benutzt mich als Köder, die Komando Rangfolge bleibt bestehen. Falle ich aus, übernimmt Hanji. Fällt Hanji aus, der nächste. Ja, es stimmt. Die Operation wird vermutlich schwierig werden, doch für die Menschheit ist sie wichtiger als alles andere und ich habe dafür alles mögliche getan. Diese Mission war meine Idee. Wenn ich sie nicht Leite, wird ihre Erfolgschance sinken." - "₩Das stimmt. Vielleicht wird diese Operation in die Hose gehen, aber wenn du dabei drauf gehst, ist alles aus... Es reicht, wenn du dort auf deinem Stuhl sitzt und deinen Grips anstrengst. Glaub mir, dass ist für die Titanen die unangenehmste und für die Menschen die beste Alternative.", erwiedert Levi, der Kommandant schließt allerdings sogleich an: "Nein, das stimmt nicht. Das allerbeste ist es, alles auf diese Operation zu setz-" Erwin wird vom Schwarzhaarigen hastig unterbrochen. "Oi,oi,oi, warte mal! Wenn du weiter vor mir die Fassade zu wahren versucht, werde ich die die Beine brechen, kapiert? Ich werde es zwar so tun, dass sie wieder schön zusammen wachsen, aber wärend der Ruckeroberungsmission wirst du dann wirklich hier bleiben müssen und eine weile mühe haben, auf's Klo zu gehen." Schnell presst sich Jin eine Hand auf den Mund um ein lachen zu unterdrücken. Ein kleines Lachen verlässt Erwin's Lippen, als er sogleich erwiedert: "Das wäre natürlich ein Problem." Er wird wieder ernst und fährt fort: "Es ist natürlich so, wie du sagst. Vielleicht ist es tatsächlich langsam an der Zeit, dass ich mich vom Schlachtfeld zurück ziehe..., doch ich muss dem Moment, in dem die Wahrheit über die Welt erhüllt wird umbedingt höchst persönlich beiwohnen!" Kurze stille, dann erklingt die Stimme des Hauptgefreiten: "Ist dir das wirklich so wichtig?" Schritte. "Wichtiger als deine Beine?"- "Ja!" - "Wichtiger als der Sieg der Menschheit?"-"Ja!" Kurze stille. "Verstehe...", erklingt Levi's Stimme. Schritte erklingen und eine Hand greift an die Türklinge. Hanji und Jin erschrecken und wuchteln wild mit ihren Händen, bevor sie sich schnurstraks aus dem Staub machen, ohne die letzen Worte verstanden zu haben. Nicht auszumachen, was passieren wird, wenn Levi sie beim lauschen erwischt.

Peace in your violence - Frieden in deiner Gewalt (LevixOc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt