Am nächsten Morgen wachte Sarah in Samuels Armen auf. Zuerst erschreckte sie sich und fragte sich, wo sie war, aber die Erinnerung daran, wie ihr Ehemann ausgerastet war, war noch immer sehr präsent. Warum hatte Severus sie nur weggestoßen? Sie liebte ihn und er liebte sie, oder war das nur ein verdammt gut gespieltes Spiel? Nein, so gut konnte selbst ein Severus Snape, ehemaliger Doppelspion und Todesser, nicht spielen. Vielleicht am Anfang, ja. Aber das war jetzt fast ein halbes Jahr, so viel konnte man nicht spielens. Und vor aklem nicht so wahrheitsgemäß. Das war selbst für ihn kaum machbar und er schaffte wirklich so einiges. Unschuldige Menschen töten, Voldemort folgen, Dumbledore, seinen ältesten und besten Freund töten, Unterrichten, ja selbst einen Giftschlangenbiss hatte er überlebt. Dieser Mann war ein Phänomen, egal von welcher Seite man das sah. Und Sarah liebte dieses Phänomen von Mann. Egal wie sie es drehte und wendete, sie war verletzt und ihr Herz war leer. Sie würde niemals jemand anderen an seine Stelle lassen, er würde für sie der einzige sein. Immerhin hatte sie ihm Loyalität und Treue versprochen. Und dieses Versprechen galt es nun einzuhalten. Also würde sie mit niemandem etwas anfangen, denn sie hatte es ihm geschworen beziehungsweise versprochen.
"Und, wie ist er so, als Ehemann meine ich?", fragte Samuel sie.
"Äh- er- er ist nicht so wie er immer dargestellt wird.", antwortete Sarah verlegen.
"Also in Deutschland beschreibt man ihn als bösartig, als Verräter, als bester Tränkemeister und verzeih mir den Ausdruck, als ungewaschene Fledermaus", erwiederte er wahrheitsgemäß.
"Naja, also er ist nicht kalt, so wie man meint, nein, er wählt die Personen, denen er sich öffnet, sehr sorgfältig aus.", erzählte Sarah verträumt.
"Wenn ich mich recht entsinne, seid ihr zwangsläufig Verheiratet worden", trug Samuel bei.
"Ja, das heißt aber nicht, dass man sich nicht lieben lernen kann", verteidigte sie ihren Severus.
"Wie kommt es dann, dass du weggelaufen bist? Ist es wegen ihm oder ihr hier so?", fragte er und deutete auf Sarahs noch nicht sichtbaren Bauch.
Resigniert nickte sie und strich sich über den Bauch.
"Ich möchte, dass es seinen Vater kennenlernen könnte. Er wäre wirklich toll gewesen.", schwärmte sie und sah aus dem Fenster.
"Also ich weiß nicht, erst lässt er dich gehen, du heulst dich wegen ihm aus, aber du willst ihn auf dein Kind loslassen? Das erscheint mir wirklich suspekt.", dachte er laut.
"Ich weiß, ich leide unter ihm, aber wir haben so viel glückliches erlebt und er hat mir wirklich einige wunderschöne Seiten an ihm gezeigt. Er war da für mich, als es niemand anderes war und er hat mir die schönste Zeit meines Lebens beschert. Ich werde ihn nie vergessen.", sagte Sarah mit deutlicher Überzeugung und fester Stimme.
"Wir werden sehen, wie uns das Leben die Wege weist.", antwortete Samuel weise. So hätte er doch glatt Dumledore Konkurrenz im in Rätseln sprechen gemacht.
Sie tranken noch einige Tassen Kaffee und dann gingen sie einkaufen. Immerhin hatte Sarah nur ein Outfit und sie konnte ja nicht immer in den gleichen Sachen herumlaufen. Sie war zwar kein Shoppingfan, aber das hier musste sein. Samuel war wirklich ein guter Modeberater, er hatte genau ihren Geschmack. Lässig, nicht so weiblich und doch elegant. Sie lachten viel und Sarah konnte Severus kurz vergessen. Die Bindung zwischen den beiden baute sich immer weiter aus, sie kannten den anderen immer besser kennen und erfreuten sich an Gleichheiten. Nach einigen Stunden kehrten sie in Samuels, mittlerweile Sam, Wohnung zurück, wo sie das eingekaufte wuschen.
!Achtung, sehr starke Gefühle, sogar Selbstverletzung, wer das nicht verträgt soll bitte im nächsten Kapitel weiterlesen. Und für alle, die mit so etwas zu kämpfen haben, ich selbst hatte die Erfahrung ebenfalls gemacht und glaubt mir, es gibt bessere Zeiten! Ihr schafft es aus dem Loch der Gefühle, Selbstverletzung ist keine Lösung!
Währenddessen saß Severus in Hogwarts vor fünf leeren Whiskeyflaschen und er sah ungesund aus. Tiefschwarze Ringe zierten seine Augen und auch seine Haare waren nicht sehr gekämmt. Verdammt er musste endlich mit dem Saufen aufhören, sonst würde er noch abhängig werden!
Verdammt Salazar! Warum hast du deine Schönheit nur gehen lassen!? Sie ist die einzige die dir wirklich vertraut hat! Und du hast nichts besseres zu tun, als sie so zu beleidigen, dass sie niemals wieder freiwillig hierher kommen wird! Schon gar nicht mit dir, wenn du sie fragst! Du wusstest, dass du sie verletzen wirst, mit deinen Worten hast du dir, ihr und ihrem Kind geschadet! Du hast es nicht verdient Vater zu sein! Du bist die elendige Fledermaus aus den Kerkern, du bist nutzlos, du hättest verrecken sollen, damals, als Tom dich umbringen wollte. Du, der Todesser, der Mörder, der Mann, der zwischen den Fronten stand. Bei Salazar! Dann kommt dieses Gesetz, du bekommst eine wundervolle Frau, verliebst dich in sie und dann? Dann kommt der 'Schütz-dich-selbst'-Instinkt und zerstört deine Liebe, dein Leben, einfach alles. Severus, du bist ein hoffnungsloser Fall., machte ihn seine Gedankliche Stimme fertig. Und er glaubte das. Sarah hatte ihm doch sein wahres Ich gezeigt. Er war doch eigentlich gar nicht so verbittert und kalt. Er schützte sich nur selbst. Und dabei dachte er nicht an andere und das machte ihn zu schaffen. Er kümmerte sich doch eigentlich um andere Menschen. Doch sie Menschen seine Schüler, sie waren nicht die richtigen, und das wussten sie auch. Er musste den strengen Mann spielen und durfte keine Gefühlsregungen zeigen. Warum war das nur so verdammt schwierig? Früher war dies für ihn ein leichtes gewesen. Punkte abzuziehen, Schüler zu quälen, sie fertig zu machen, sie zu schikanieren. Doch seit Sarah da war, konnte er das nicht mehr. Er raufte ich die Haare. Er liebte soe wirklich. Und er hatte sie einfach so gehen lassen. Er war so dumm, so verdammt dumm. Er hatte nicht nur ein Brett vor dem Kopf. Nein, es war ein ganzer verdammter Wald. Er zog sich zusammen. Der Schmerz, den er in der linken, oberen Brusthälfte verspürte war einfach zu stark. Selbst sein Gesicht verzog sich von Schmerzen. Er gab sich seinen Gefühlen hin und seine Tränen begannen vor Schmerzen aus seinen Augen zu laufen. Es waren nicht einfach nur Tränen, es waren Bäche, wenn nich sogar reißende Flüsse. Flammen der Wut auf sich selbst loderten in ihm. Er konnte sich nicht mehr kontrollieren, rote Blitze traten vermehrt in der Aura um sich herum auf. Er hatte seine Magie nicht mehr unter Kontrolle. Laut schrie er auf, sank auf die Knie, schrie all seine Trauer, Wut und Verzweiflung aus sich heraus. Es hatte so verdammt gut getan. Die Aura um ihn explodierte und all sein Hab und Gut zersprang, zersplittert oder wurde zerstört. Er hatte sich noch nie so befreit gefühlt. Nur mit Sarah, doch das würde er niemals wieder tun können. Sie würde ihn hassen, er hasste sich selbst, die ganze Welt hasste ihn. Aber er würde niemandem die Genugtuung geben einfach von der Bildfläche zu verschwinden.
Doch der stechende Schmerz in seiner linken Brusthälfte hörte nicht auf. Und so nahm er sich ein Stück Glas und setzte es an seinem Unterarm an. Er schnitt hinein. Wieder und wieder. Tiefer und wieder einmal nicht so tief. Ein Schnitt reihte sich neben den anderen. Er ließ das Glas entspannt fallen und sank laut atmend gegen das Sofa. Der Schmerz in seinem Arm lenkte ihn von dem in seinem Herzen ab. Was hatte er nur angerichtet?
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Alles aus Zwang?
FanfictionDer Krieg ist gerade gewonnen, als ein neues Gesetz auf den Plan tritt und so ziemlich alles durcheinanderbringt. Es müssen nun Paare zwangsverheiratet werden. Wer mit wem, das weiß keiner, dies wird durch einen speziellen Zauber im Ministerium fest...