Kapitel 27

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Seitdem ich bei Tom geschlafen und am nächsten Morgen nach Hause gefahren war, herrschte Funkstille zwischen uns- Seit ganzen drei Tagen hatte ich nicht ein einziges Wort von ihm gehört oder gelesen gehabt. Kein Anruf. Keine Nachricht. Nichts. Und zugegeben; Mir ging es damit ziemlich beschissen, denn ich machte mir tausende Gedanken, was es mir erheblich schwer machte meiner Arbeit nachzugehen und kreativ für weitere Kapitel zu werden. Alles was in meinem Kopf war, war er.

Morgens Tom.

Mittags Tom.

Abends Tom.

Ebenso auch Nachts.

Unwissend hielt er mich Stundenlang wach, mit unzähligen Fragen die mich quälten;

Hatte ich etwas falsches getan oder gesagt? Hatte ich ihn mit etwas verärgert? Lag es vielleicht an dem Gespräch, welches er an jenem Tag mit Rupert geführt hatte? War da doch mehr gewesen, als er mir erzählen wollte? Oder bedeutete ihm all dies nichts?

———

Ein neuer Tag.

Ein weiterer Morgen an dem ich vor meinem Laptop saß und auf den weißen Bildschirm starrte, auf dem eigentlich tausende an Wörtern stehen sollten. Doch dem war nicht so. Aufstöhnend ließ ich mich in meinem Stuhl zurückfallen und schloss einen kleinen Moment lang meine Augen, als mein Handy piepte.

Piep

Sofort schoss ich in die Höhe. Auch wenn ich wusste, dass es vermutlich nur eine Nachricht meiner Mutter oder meiner besten Freundin gewesen war, die ich beide seit Tagen zuheulte, so lag trotzdem noch ein wenig Hoffnung in mir, dass er geschrieben haben könnte.

Mit zitternden Händen nahm ich es entgegen und blickte auf die leuchtenden Buchstaben, die mir entgegen sprangen.

*Tom F. Mitteilung.*

Mein Herz schlug augenblicklich höher. Da war sie gewesen- Die Nachricht auf die ich gewartet hatte. Aber sollte ich sie öffnen? Jetzt direkt? Wenige Sekunden, nachdem er sie abgeschickt hatte? Wirkte das nicht vielleicht etwas zu aufdringlich?

Es war mir egal gewesen, wie es wirken würde und so öffnete ich Whatsapp während mir mein Herz fast in die Hose rutschte.

„Triff mich an dem Ort, an dem alles begann." Lautete seine Nachricht.

Triff mich an dem Ort, an dem alles begann?

Der Strand.

Aber was wollte er um diese Uhrzeit, früh Morgens, am Strand? Würde ich weiter auf meinem Stuhl rumsitzen, würde ich es vermutlich nie erfahren und so sprang ich auf, zog mir eine Jeans und ein Top an, bürstete meine Haare noch einmal durch, trug ein wenig Parfum auf und schlüpfte in meine Schuhe, bevor ich hektisch nach meinem Schlüssel und nach meinem Handy griff und schließlich loslief.

———

Draußen war es angenehm war und die Mittagssonne ließ den Himmel in einem hellem blau schimmern. Sand bedeckte meine Füße als ich die langen Dünen hinunter stapfte. Das Meer glitzerte vor mir und leuchtete in den schönsten Blautönen. Und auch wenn diese Aussicht etwas beruhigendes mit sich brachte; Mein Herz schlug wie wild und mein Atem stockte. Ich war unwissend darüber, was auf mich zukommen würde. Alles, was ich ansatzweise wusste, war; Dass Tom sich tagelang nicht bei mir gemeldet hatte. Dass ich nicht wusste, was mit ihm los gewesen warUnd, dass ich in wenigen Minuten auf ihn treffen würde ohne jegliche Ahnung davon zu haben, was er mit mir besprechen wollte, denn ganz offensichtlich gab es etwas zu besprechen. Ansonsten wäre ich wohl kaum hier. Oh- Verdammt.

Unsanft lief ich gegen jemanden. Es tat nicht weh da es nur eine schwache Berührung war, doch umso schockierter war ich, dass dieser jemand nach meiner Hand griff als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Entsetzt sah ich auf und blickte direkt in zwei hellblau strahlende Augen, die so viele Emotionen auf einmal ausstrahlten, dass ich mich nicht ausschließlich auf eine konzentrieren konnte. Da war Freude-

Liebe-

Sehnsucht-

Und etwas Trübes.

„Tom." Stammelte ich und taumelte einige Schritte zurück.

Er lächelte; „Tom Andrew Felton. Angenehm Sie kennenzulernen, D/N D/N/N?."

Erwartungsvoll hielt er mir seine Hand hin, doch ich nahm sie nicht. Stattdessen verschränkte ich die Arme vor meiner Brust und sah ihn forsch an. Auch, wenn er nur einen Spaß machen wollte- Nach Scherzen war mir nicht zu Mute gewesen. Das schien auch er bemerkt zu haben;

„Ist alles in Ordnung?"

Ob alles in Ordnung war?

Nein, dass war es definitiv nicht.

Und das durfte er auch gerne wissen.

Nein-

Das musste er unbedingt wissen.

„Ob alles in Ordnung ist?" Spöttisch biss ich mir auf die Unterlippe und sah für einen kurzen Augenblick an ihm vorbei, bevor mein Blick wieder den seinen traf „Nein. Nein, es ist nicht alles in Ordnung. Und weißt du auch warum? Du meldest dich tagelang nicht. Tagelang bekomme ich weder eine Nachricht noch einen Anruf von dir. Kein einziges Lebenszeichen und jetzt stehst du hier, vor mir, und tust so als ob alles wie immer wäre- Als ob alles gut wäre. Aber das ist es nicht. Ich denke, du bist mir eine ausführliche Erklärung schuldig, mein Lieber."

Tom Felton- Unser gemeinsames SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt