Kapitel 32

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„In 30 Minuten setzen wir zur Landung an. Bitte prüfen Sie ihre Sitze, Ihr Handgepäck und bereiten Sie sich auf die bevorstehende Landung vor." Die dunkle Stimme des Piloten dröhnte durch den Flieger.

30 Minuten-

Mein Blick wanderte zu Tom, der mit seinem Kopf gegen den Sitz gelehnt schlief, so wie er es schon seit einer guten Stunde tat.

Sollte ich ihn schon jetzt wecken?

Ich entschloss mich dazu, ihm noch zehn weitere Minuten Ruhe zu geben, denn unsere Anreise zum Flughafen und die Verabschiedung seiner Eltern war doch stressiger gewesen, als wir es uns den Abend davor ausgemalt hatte. Um genau zu sein war es das reinste Chaos gewesen.

Doch all das tat nichts mehr zur Sache, als mein Blick aus dem kleinen Fenster glitt und ich unter uns das blau schimmernde Wasser ausmachen konnte. Den Flug zu nehmen war tatsächlich die bessere Entscheidung gewesen, seine Eltern hatten uns dazu geraten gehabt. Sie waren der Meinung, dass die Straßen überfüllt gewesen wären, vor allem in Schottland und der Verkehr und so deutlich mehr Zeit kosten würde. Und sie hatten recht; In 30 Minuten waren wir gelandet und unsere Füße berührten schottischen Boden. In 30 Minuten begann unser Urlaub, unsere Zweisamkeit. Wir würden viele, unvergessliche Momente erleben, uns noch besser kennenlernen und dieser Gedanke ließ einige Schmetterlinge in meinem Bauch auf und ab fliegen. So viele, dass ich es kaum noch erwarten konnte.

———

„Da wären wir." Tom stieß eine gute Stunde später die weiße Tür auf, die direkt in unser Hotelzimmer führte „Das ist unser Eigenheim für die nächsten Tage." Mit diesen Worten und einem breiten Lächeln auf dem Gesicht schob er unsere Koffer hinein und drehte sich dann zu mir  um „Bist du sehr müde?"

Auch ich musste lächeln als ich in seine strahlenden, blauen Augen sah.

„Ich bin viel zu aufgeregt um müde zu sein." Lautete meine Antwort „Und du, mein Schatz?"

„Nicht zu müde um das hier zu tun."

Bevor ich fragen konnte, was er mit diesen Worten meinte, hatte er einen Arm unter meinen Beinen und einen unter meinem Oberkörper gelegt um mich anschließend hochzuheben und wie ein Baby in unser Zimmer zu tragen. Lachend und aus Spaß meckernd fiel ich mit ihm auf das federweiche Bett, sodass ich direkt unter ihm lag während er links und rechts neben meinem Kopf eine Hand abstützte. Und erneut traf sein Blick auf meinen, dieses mal jedoch viel intensiver als es davor der Fall gewesen war. Es war einer dieser Momente gewesen, in denen man keine Worte benötigte. Ein Moment, indem ich die Spannung zwischen ihm und mir mit jeder Pore meines Körpers wahrnahm. Ein Moment in dem ich genau wusste, was als nächstes geschah; Er küsste mich. Es war ein so liebevoller und zärtlicher Kuss gewesen, dass ich beinahe dahingeschmolzen wäre, wenn er sich nicht wieder von mir gelöst hätte.

„Wenn du möchtest, dann sieh dich in unserem Zimmer um und pack schon einmal ein wenig aus. Ich werde ins Bad gehen um mich ein wenig frisch zu machen."

Tom gab mir einen weiteren, jedoch flüchtigen Kuss, stand vom Bett auf, griff nach einer Plastiktüte die neben der Tür stand und mir zuvor noch nicht aufgefallen war und verschwand dann im Badezimmer.

Ich dagegen blieb noch ein paar Sekunden liegen um zu realisieren, was hier gerade geschah; Mein Freund, ein relativ bekannter Schauspieler, und ich waren gemeinsam im Urlaub, wohnten die Tage in einem Zimmer das fast so groß war wie meine ganze Wohnung während wir jede Menge Zeit für Zweisamkeit und romantische Momente hatten. Ich war mir meiner Sache ziemlich sicher gewesen wenn ich behauptete, dass es einige Mädchen da draußen gab, die dafür sterben würden und ich hatte all das. Breit grinsend setzte ich mich auf und sah mich flüchtig um;
Unser Zimmer war tatsächlich fast so groß wie meine Wohnung gewesen und durch die weißen Wände wirkte es heller den je. Im Eingangsbereich gab es eine kleine Garderobe und ein schmaler Gang, in dem eine Spiegelwand hing, führte zu einem kleinen Wohnbereich in dem zwei Sessel, ein kleiner Tisch bestückt voller Schalen mit Süßigkeiten und Obst und ein kleines Sofa standen. Wenn man einige Schritte weiter ging stand man in Mitten des Raumes. Auf der rechten Wandseite hing ein Fernseher, darunter stand eine riesige Kommode. Auf der anderen Seite stand das riesige Himmelbett, daneben zwei Nachtschränke mit jeweils einer Lampe. Kurz vor dem Bett hing an der Decke ein riesiger Kronenleuchter, der abgesehen von der Fensterwand neben dem Bett das meiste Licht schenkte. Eine Tür neben der linken Seite des Bettes führte in eine Art Ankleidezimmer und genau gegenüber davon lag das Bad.

Kurz gähnend stand ich auf und lief zu meinem Koffer hinüber, um ihn zu mir zu ziehen, zu öffnen und bereits einige meiner eingepackten Klamotten auszuräumen. Auf meinen Nachttisch stellte ich meine Wasserflasche vom Flug und einige Bücher, die ich mir für den Fall der Fälle mitgenommen hatte. Gerade als ich mein Handgepäck öffnen wollte trat Tom oberkörperfrei aus der Tür und lächelte noch breiter, als er es davor getan hatte.

„Wie wäre es mit ein wenig Entspannung, Darling?"

Fragend sah ich ihn an, unwissend darüber was genau er meinte. Und als hätte er meine Gedanken gelesen kam er zu mir hinüber, hielt mir seine Hand hin und zog mich vom Boden hoch.

„Ich habe eine kleine Überraschung für dich." Flüsterte er und strich eine lockere Haarsträhne hinter mein Ohr „Oder besser gesagt für uns."

„Eine Überraschung?" Fragend zog ich eine Augenbraue nach oben „War dieser Urlaub nicht bereits Überraschung genug?"

„Das war erst der Anfang. Ich habe vor, dich so richtig zu verwöhnen."

Mein Herz schlug augenblicklich höher.

„Und was ist mit dir?" Entgegnete ich „Wer verwöhnt dich?"

„Du indem du bei mir bist und all das hier genießt." Er drückte mir einen liebevollen Kuss auf meine Stirn bevor er mich hinter sich herzog „Und jetzt komm."

Tom Felton- Unser gemeinsames SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt