Kapitel 2

3K 168 22
                                    

Erschöpft fiel ich nach dem Telefonat mit meiner Mutter in mein Bett. Ich liebte diese Frau abgöttisch, keine Frage, aber manchmal war sie zugleich der nervigste Mensch auf Erden für mich gewesen. Auch wenn sie sich natürlich nur Sorgen um ihr eigenes Kind machte- Es war anstrengend.

Meine Gedanken schweiften ab, von dem Telefonat zurück zu dem Moment am Strand und ich schloss meine Augen. Ganz deutlich konnte ich Tom vor mir sehen; Seine nassen, blonden Haare und sein bezauberndes Lächeln. Noch nie hatte ich so ein ansteckendes, niedlich Lächeln gesehen gehabt. Ganz abgesehen von seinen Augen. Strahlend Blau und trotzdem außergewöhnlicher als alle anderen, die ich bis zu diesem Tag gesehen hatte. Und auch wenn ich ihn nicht kannte, so fühlte ich mich dennoch sicher bei ihm, wohl, geborgen und anders als bei anderen.

Ein erneutes Piepen meines Handys riss mich aus den Tiefen meiner Gedanken. Dieses Ding konnte man wirklich nur an die Wand schmeißen, so oft wie es mir auf die Nerven ging. Zu meinem Glück jedoch handelte es sich bei diesem Klingelton bloß um eine Nachricht und nicht um einen Anruf. Das hätte mir auch gerade noch gefehlt gehabt. Und so griff ich kraftlos zu meinem Nachttisch und drehte mich auf den Bauch. Eine unbekannte Nummer hatte mich angeschrieben. 

Zögerlich ging ich auf die Nachricht um nachzusehen, wer der Unbekannte war und sofort überkam mich ein erneutes Lächeln

Hier ist Tom, Tom Felton. Der Typ vom Strand, in den du unabsichtlich hinein gelaufen bist."

Meine Augen betrachteten sein Profilbild und mein Lächeln wurde nur noch breiter.

Schnell tippte ich eine Antwort ein.

„Ja. Ich glaube ich erinnere mich dunkel daran ;)"

Und drückte mit schnell schlagendem Herz auf den blauen Pfeil zum senden. Zu meinem Erstaunen waren hinter der Nachricht gleich zwei blaue Haken und eine Antwort ließ nur wenige Sekunden auf sich warten;

Das freut mich zu hören. Steht Morgen bei dir irgendetwas an?"

Mein Herz schlug und schlug und das alles, wegen ein paar unbedeutenden Nachrichten. Doch fragte er mich das einfach so, oder mit einem gewissen Hintergedanken?

Da Morgen Samstag ist werde ich vermutlich einfach einen ruhigen Tag verbringen, etwas kochen und vielleicht gegen Abend noch einmal an den Strand fahren."

Ich fragte bewusst nicht nach, was sein Tagesplan war. Zu viel Interesse war vermutlich auch nicht richtig gewesen. Vielleicht wirkte es auch aufdringlich. Laut atmete ich aus. Ich fühlte mich wie ein Teenager, der gerade die ersten Gefühle für einen Jungen entwickelte und nicht wusste, wie er damit umgehen sollte.

Erneut piepte mein Handy auf.

„Zu deinem großen Glück bin ich ein durchaus begabter Koch und Strände finde ich sehr faszinierend. Wenn du also Gesellschaft brauchst, stelle ich mich gerne zur Verfügung."

Eine weitere Nachricht.

,,Natürlich nur, wenn du das möchtest."

Auch er schien in gewisser Weise unsicher darüber zu sein, was er schreiben sollte. Zudem hatte ich mit meiner Vermutung recht gehabt; Er hatte bei seiner Frage doch einen Hintergedanken gehabt, was mich nicht wirklich erstaunte. Eine kleine Weile dachte ich über seinen Vorschlag nach. Ich kannte ihn nicht und er wollte direkt zu mir nach Hause kommen und ein paar ruhige Stunden gemeinsam verbringen? Normale Menschen hätten sich wahrscheinlich gleich das schlimmste gedacht und dem Ganzen abgesagt. Doch wie hieß es so schön „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt." Und so tippte ich eine Antwort.

„Sehr gerne. Schreib mir am besten wenn du losfährst, bin wahrscheinlich schon früh wach." 

Samt meiner Adresse ins Handy. Mein ganzer Körper kribbelte, vor allem bei seiner Antwort;

Ich freue mich."

Dann legte ich mein Handy zurück an den Ort, von dem ich es geholt hatte und sprang hektisch auf. Es gab einiges zu tun, bevor ich Besuch empfangen konnte; Putzen und aufräumen war daher angesagt.Und auch, wenn ich in keinem Fall perfektionistisch gewesen war, es musste alles perfekt sein, wenn ich Besuch bekam.

---

Nachdem alles aufgeräumt und geputzt war, ich die Geschirrspülmaschine angestellt und ausgeräumt, ein Outfit für morgen rausgesucht und mich nach einem heißen, entspannenden Bad bettfertig gemacht hatte, kuschelte ich mich in mein Bett. Zu guter letzt schaltete ich das Licht aus, in der Hoffnung trotz Nervosität einschlafen zu können. Es war totenstill und stockdunkel, bis plötzlich mein Handy aufleuchtete. Nach einigem Überlegen nahm ich es dennoch vom Tisch und laß mir die angekommene Nachricht durch;

Gute Nacht und angenehme Träume." 

Sprangen die Worte von Tom in mein Gesicht.

Doch ich antwortete ihm nicht sondern entschloss mich dazu, ihn ein wenig zappeln zu lassen.
Dann legte ich es wieder weg, drehte es dabei um, sodass kein Licht mich wecken konnte und schlief langsam ein.

Tom Felton- Unser gemeinsames SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt