Schulvorbereitung mal anders

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Noch völlig in Gedanken hörte ich den Gong, der das Ende der Stunde und damit auch das Ende der Schulwoche einläutete, da es schon Freitag war. Ich packte gerade meinen Block in den Rucksack, als mir Luna einen kleinen Post-it Zettel zuschob. 

"Hier, meine Nummer" lächelte sie, "wir sollten so schnell wie möglich mit der Vorbereitung des Referats beginnen" fügte sie noch hinzu und bevor ich irgendetwas erwidern konnte, verschwand sie auch schon aus dem Klassenzimmer und ich sah sie aus dem Fenster zusammen mit ihren Freundinnen zur S-Bahn Station laufen. 

Während ich mich auch langsam auf den Weg machte, dachte ich noch einmal über den heutigen Tag nach. Ich konnte nicht glauben, was mir heute in der Umkleide passiert war, denn bisher kannte ich so etwas nur aus irgendwelchen völlig unrealistischen Teeniefilmen. Nie hätte ich auch nur zu Träumen gewagt, dass das ansatzweise mir einmal passieren könnte.

In der S-Bahn tippte ich Lunas Nummer in mein Handy und setzte mir dann meine Kopfhörer auf, um ein bisschen abzuschalten. Zuhause angekommen ging ich nach dem Essen direkt in mein Zimmer, um mit meinem Kumpel Flo online eine Runde FIFA zu spielen. Während einer Spielpause schrieb ich Luna mit einem simplen "Hey, hier ist Jonas" an, damit sie sich meine Nummer einspeichern konnte. Dann legte ich mein Handy wieder zur Seite und widmete mich wieder ganz meinem Spiel.

Als ich kurz vor dem Schlafengehen noch einmal duschen wollte, vibrierte mein Handy und ich sah, dass sie mir geantwortet hatte.

"Hey, ich hoffe, du hast es noch gut nach Hause geschafft ;) Passt es für dich, wenn wir uns morgen für die Referatsvorbereitung um drei bei mir treffen?"

Einen kurzen Moment dachte ich nach. Morgen hatte ich ein Fußballspiel, aber das würde wohl nur bis zum frühen Nachmittag dauern.

"Klar :) wo wohnst du?" hakte ich nach.

Wenige Sekunden später kam ihre Antwort: "Am Steinweg 7a :) bis morgen".

Sie wohnte also in der Nordstadt, einem ziemlich noblen Stadtteil in dem eher die Oberschicht wohnt. Ich kannte nicht viele Leute von dort und die, die ich kannte zählten nicht gerade zu den sympathischsten Zeitgenossen. Na das kann morgen ja was werden dachte ich mir, ging noch kurz duschen und legte mich danach ins Bett.

Am nächsten Morgen dachte ich zunächst nicht an Luna und unser Referat. Zunächst stand das Derby gegen den Nordstädter FC an, auf das meine Mannschaft und ich schon wochenlang hingefiebert hatten. Heute würde sich entscheiden, wer das Derby und somit die Meisterschaft unseres Bezirks gewinnt. Ich war motiviert wie nie zuvor und spielte von Beginn des Spiels befreit auf. Ein ums andere Mal leitete ich gefährliche Angriffe ein. Unser Team war drückend überlegen und ich schnürte im Lauf des Spiels einen Doppelpack. Folgerichtig gewannen wir das Spiel 4:1 und nach Abpfiff des Spiels lagen wir uns alle überglücklich und feiernd in den Armen.

"Jonas, wir feiern die Meisterschaft später noch in der Stadt. Da bist du doch dabei?" fragte mein Kumpel Flo eher rhetorisch als wir uns nochmal kurz vor dem Vereinsheim versammelten.

"Aber klar doch" antwortete ich und genau in diesem Moment sah ich sie plötzlich neben der Spielerbank des Nordstädter FC stehen. Es war Luna.

"Ähh sorry Jungs, wird heute doch nichts. Muss noch einiges erledigen heute, die richtige Meisterschaftsfeier ist doch erst in einer Woche, da bin ich auf jeden Fall dabei"

"Wie du meinst, selbst schuld, wenn du dir das heute entgehen lassen willst" entgegnete Flo schulterzuckend.

Fuck! Das Referat hatte ich ja völlig vergessen. Und was machte Luna hier überhaupt? Ich wurde den Gedanken einfach nicht los, dass hinter ihrem ganzen Verhalten irgendein Plan steckte. Schnell duschte ich mich noch in der Umkleide und schwang mich auf mein Fahrrad, denn es war schon halb drei und in einer halben Stunde musste ich schon bei Luna sein. 

Süße VersuchungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt