Heiße Erfahrung

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Ich konnte einfach nicht glauben, dass Clara tatsächlich die Dreistigkeit hatte mich so aggressiv anzugehen und das alles, obwohl sie mich zuerst mit Noah hintergangen hatte. Langsam merkte ich, wie mein Puls kontinuierlich anstieg und ich immer wütender wurde.

"Hör mal Clara: Ich kann tun und lassen, was ich will! Ich bin dir nichts schuldig und darf mich treffen mit wem ich will und wann ich will. Nach dem, was du mir mit Noah angetan hast, bist du die Letzte, die mir irgendwas vorschreiben wird. Verstanden?" tippte ich wütend in mein Handy und schickte die Nachricht ab. 

Dann blickte ich aus dem Fenster der S-Bahn nach draußen und dachte über die vergangenen Stunden nach. Jäh wurde ich allerdings durch das Vibrieren meines Handys aus den Gedanken gerissen. Es war wieder eine Nachricht von Clara.

"Du lügst!!! Mit Noah war nichts, ich wollte nur dich aber du triffst dich ja lieber mit dieser falschen Schlange Luna. Das wirst du noch bitter bereuen du Mistkerl!!!" schrieb sie.

"Komm wieder runter Clara." erwiderte ich. "Als ich dich kennengelernt habe, hätte ich nie im Leben gedacht, dass du so drauf bist. Außerdem weiß ich genau, was ich mit meinen eigenen Augen vor ein paar Tagen im Meteor gesehen habe, du musst mich nicht für dumm verkaufen. Und melde dich bitte einfach nicht mehr bei mir." schrieb ich, schickte die Nachricht ab und blockierte daraufhin Claras Nummer. Ich hatte soeben beschlossen, dass diese Person nicht mehr in meinem Leben sein sollte und fühlte mich gut dabei. Mit Luna schien sich tatsächlich etwas Ernsteres anzubahnen und Clara sollte das auf keinen Fall kaputtmachen. 

Ich dachte, dass das der effektivste Weg war, um Clara aus meinem Leben zu verbannen und nie mehr etwas von ihr zu hören. Hätte ich nur gewusst, wie sehr ich mich mit dieser Annahme getäuscht hatte...

Wenige Minuten später kam ich auch schon an meiner Haltestelle an. Noch etwas müde von den Ereignissen des letzten Abends lief ich gedankenversunken durch meine Siedlung und erreichte schließlich mein Zuhause. Meine Eltern waren schon auf der Arbeit und mein Bruder war wohl unterwegs, jedenfalls war niemand zuhause. Das kam mir allerdings ganz gelegen, so konnte ich noch ein wenig Schlaf nachholen. Kurz bevor ich mich in mein Bett warf, sah ich noch, dass mir Marco, der Junge aus meiner Berufsschulklasse, geschrieben hatte.

"Hey Jonas. Bock heute noch ein bisschen mit uns abzuhängen?" fragte er.

"Klar, wann und wo?" hakte ich nach.

"Um 16 Uhr im Stadtgarten. Bis dann!" erwiderte er.

Ich überlegte. Es war kurz nach zwölf, ich hatte also Zeit noch zwei Stunden zu schlafen und musste mich dann fertigmachen. Das sollte machbar sein dachte ich mir und stellte mir einen Wecker für 14:30 Uhr. Wenige Augenblicke später sank ich auch schon in den Schlaf. 

Als mich der Wecker unsanft aus dem Traum riss, hatte ich das Gefühl, es wären erst wenige Minuten vergangen. Tatsächlich war es aber schon 14:30 Uhr. Ich stand auf und suchte mir ein passendes Outfit heraus. Dann wusch ich mich noch kurz, aß noch eine Kleinigkeit und verließ anschließend das Haus.

Der Stadtgarten war einer der größten Parks unserer Stadt. Da er nicht weit entfernt war, beschloss ich, heute mit dem Fahrrad zu fahren. Ich ließ mich von meinem Navi zum Standort von Marco und Julian lotsen und erreichte diesen früher als erwartet nach etwa 20 Minuten.

"Hey Jonas!" wurde ich schon lauthals von den Beiden begrüßt. Sie hatten noch ein paar andere Jungs dabei aber das störte mich nicht im Geringsten, ich war immer offen für neue Bekanntschaften. 

Wir setzten uns auf die Wiese, tranken etwas und redeten über alle möglichen Themen, von Fußball über Mädchen bis hin zu Musik. Es war ein schöner, entspannter Sommerabend, die Wut auf Clara vom Vormittag war da schon wieder vollkommen verflogen. 

Süße VersuchungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt