2. Kapitel

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"Was ist denn mit dir passiert? " fragte mich Jamie und legte seinen Kopf schräg. "Dein Bruder ist passiert " antwortete ich ihm lachend. "Na wenn das so ist, dann ist das doch gut. Aber ich dachte wir wollten erst gleich schwimmen gehen" er zog eine kleine Schnute und das sah echt süß aus, sodass ich lächeln musste. Und wieder einmal ertappte ich mich dabei, wie ich für andere lächelte. "Charlie, gehst du bitte mit Ally einkaufen? " rief Dad von unten. "Och ne, kann nicht Jamie gehen? " danke allerliebster Bruder, ich hab dich doch auch lieb. "Ich hab keine Zeit" rief Jamie und Sophie meinte, dass sie noch was für die Schule tuen wollte. Obwohl sie erst 8 Jahre ist, ist sie schon ziemlich selbstständig.
Dad kam die Treppen nach oben und sah uns 4 mit gerunzelter Stirn an. "Wisst ihr was? Ich hab eine tolle Idee. Ihr geht einfach alle vier zusammen. " Er klatschte in die Hände und sah uns aufmunternd an. "Ne dad, echt nicht. Ich gehe nicht mit Jamie einkaufen. Er stellt eh wieder irgendwas an. " sagte Charlie und machte dabei einen verzweifelten Gesichtsausdruck. Jamie sah ihn grimmig an. Er dachte sich wahrscheinlich, dass er so vielleicht dann doch nicht mitgehen muss. "Charlie? " fragte mein Dad ganz lieb. "Ja?" sagte Charlie verunsichert. "Das war keine Frage, das war ein Befehl. Und jetzt hopp, zieht euch an und erledigt das schnell. Sonst schafft ihr es vielleicht nicht mehr schwimmen zu gehen. " sagte Dad lachend. Jamie fing schallend an zu lachen. Manchmal haben Jungs echt Stimmungsschwankungen. Okay nicht manchmal, sondern oft. "Dem hast du es gegeben Dad. " "Ach Jamie halt den Mund und mach dich fertig. Du läufst immer noch nur in Boxer rum, also mach jetzt sonst gehst du zu Fuß. " Jamie und ich bekamen erst unsere eigenen Autos, wenn wir 18 sind, und Jamie wird das erst in 3 Monaten. Charlie nutzt das dann halt gerne mal aus, um ihn einfach nur zu ärgern.
"So, was brauchen wir noch? " ich sah Charlie fragend an. Jamie und Sophie sind in irgendeinen Laden eben gegangen, weil Sophie da was gesehen hatte. Charlie und ich waren gerade im Supermarkt und holten alles mögliche, was man so brauchen könnte. "Ich glaube wir haben alles." ich warf noch einen letzten Blick in den Einkaufswagen und nickte dann.
Als wir bezahlt haben und die Sachen in den Kofferraum verstauten, kamen Jamie und Sophie wieder, doch sie waren nicht allein. Ein Junge lief neben Jamie und sie unterhielten sich. Er hatte dunkle Haare und rehbraune Augen. Er trug ein weißes Shirt mit V-Ausschnitt und eine Lederjacke darüber. Sie kamen näher und ich konnte mir sein Gesicht genauer ansehen. Er hatte ein eher markantes Gesicht, doch die hohen Wangenknochen brachten wieder die Weiche ins Gesicht. Er lächelte nicht, sondern hörte Jamie ruhig zu. Als sie bei uns ankamen trafen seine Augen auf meine. Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir in diesem Moment nicht die Luft wegblieb. Er schmunzelte und sah dann zu Charlie. Er hatte rosa weiche Lippen.
Jamies Stimme holte mich erst wieder aus meiner Trance. "Leute, dass ist Jayden. Das ist mein großer Bruder Charlie und meine Schwester Ally. Ally, Jayden geht in unsere Stufe." ich sah ihn an. "Freut mich" ich lächelte leicht. Er fing an zu schmunzeln und sah mir tief in die Augen. Und zum ersten Mal hörte ich seine tiefe und raue Stimme. "Die Freude liegt ganz auf meiner Seite."
Ich weiß nicht wieso, aber dieser Satz brachte mich komplett aus dem Konzept. "War nett dich kennengelernt zu haben, Jayden, aber wir müssen jetzt los. Das Eis schmilzt sonst im Kofferraum und wir wollten später noch schwimmen gehen." "Du kannst später noch vorbei kommen Jayden." Jamie sah ihn fragend an. "Geht klar. Wir sehen uns dann später." er zwinkerte mir nochmal zu und verschwand dann hinter der nächsten Ecke. Ja, wir sehen uns dann wohl später. Ich wusste nicht wie er das machte, aber dieser Typ verdrehte mir komplett den Kopf.

Wenn Liebe stärker wird als AngstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt