°Chapter 6°

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Ich schaue zu Rogers, als ich höre wie auch Tony den Raum betritt und sich an den Tisch setzt. "Wir hatten es Ihnen schon mal angeboten, Agent Coulson-", beginnt Rogers, doch unterbreche ihn. "Und ich sagte, dass es wahrscheinlich bei einer einmaligen Sache bleibt. Rogers, Sie hatten gerade meine Tochter auf dem Arm. Sie haben gesehen, für wen ich mich da raushalte. Denn ich bringe nicht nur mich, sondern auch das kleine Mädchen in Gefahr und wenn mir etwas passieren sollte, dann hat Sie niemanden mehr. Sie können meinen Gedanken sicher folgen. Ich bin Agent und kein Soldat, aber vor allem bin ich eine Mutter und das steht bei mir an oberster Stelle", erkläre ich und schaue ihm fest in die Augen. Mein Tonfall ist genau sowie mein Gesichtsausdruck ernst. "Ich kann Ihnen folgen, Agent Coulson. Aber was bringt Ihrer Tochter, der Schutz ihrer Mutter, wenn die Welt untergeht?", fragt er mich. Ich schweige kurz. "Ich weiß, dass ich dieser Welt helfen kann, dass sie mich braucht. Aber wie gesagt, bin ich vor allem die Mutter meiner Tochter, und falls mir oder ihr irgendwas passieren würde, dann würde ich mir das niemals verzeihen. Das kleine lachende Mädchen, hat letztens ihren Großvater auf Mission verloren und damals hat sie auch schon ihren Vater auf einer Mission verloren. Ich danke euch fürs Angebot, aber ich glaube nicht, dass ich es annehmen kann", beschließe ich und stehe auf.Ich nicke kurz und verlasse den Raum. Ich höre wie mir Schritte folgen, als ich durch den Korridor gehe und dann nehme ich erneut die Stimme von Steve Rogers war. "Agent Coulson! Bitte warten Sie!", ruft er mir zu und kommt auf mich zu. Als er mich erreicht schaut er mich an. "Hören Sie, ich wusste nicht, dass Sie so viele Leute durch S.H.I.E.L.D verloren haben und bevor Sie in den Raum kamen wusste ich nicht, dass das kleine Mädchen Ihre Tochter ist. Aber bitte überlegen, Sie es sich nochmal. Wir haben diese Welt gerettet, aber sicher nicht das letzte Mal. Und die Avengers brauchen Sie. Diese Welt braucht jemanden der Sie beschützt", sagt er und ich nicke leicht. Kurz schweige ich und seufze dann während ich ihn anschaue. "Ich werde es mir überlegen", gebe ich von mir und blicke in seine Augen. Kurz zuckt sein Mundwinkel nach oben. "Mehr möchte ich von Ihnen auch nicht", bestätigt er. "Entschuldigen Sie mich, aber ich würde jetzt meine Tochter nehmen und gehen", verabschiede ich und als er nickt drehe ich mich um und gehe in die Küche. Dort angekommen sehe ich Josephine auf der Theke sitzen und lachen. Pepper blickt zu mir und bemerkt direkt an meinem Gesichtsausdruck, dass ich nicht glücklich bin über dieses Angebot. "Josephine, hol deinen Rucksack. Wir gehen, Liebes", sage ich. Sie blickt zu mir, nickt und springt von der Theke, bevor sie den Raum verlässt. Pepper sieht besorgt zu mir. "Ich hatte Ihnen gesagt, dass Sie dich da raushalten sollen", sagt sie und ich seufze. Als Pepper ihre Arme um mich legt schießen mir Tränen in den Augen. Eine Wärme durchfließt meinen Körper. "Amelia, da ist doch noch mehr", flüstert sie leise. Eine kurze Stille entsteht. "Ich habe einfach nur Angst, zu versagen Pepper. Ich will weder als Mutter noch als Agent versagen. Ich sehe immer wieder wie die Menschen die ich liebe durch diesen Beruf sterben und trotzdem werden dadurch so viele andere gerettet.", flüstere ich. Pepper streicht mir über den Rücken. "Keine Sorge, Amelia. Du versagst in keine der Kategorien. Josephine liebt dich und du bist ihr größtes Vorbild und dein Vater hat immer stolz von seiner Tochter, einer der besten S.H.I.E.L.D Agenten erzählt", beruhigt sie mich und ich nicke. Ich löse mich vorsichtig aus ihrer Umarmung und schaue zu ihr, auf meinem Gesicht bildet sich ein leichtes Lächeln. "Hör mal, egal für was du dich entscheidest, ich werde dir helfen", sagt sie und drückt mich kurz an meinen Schultern. "Nicht nur sie. Sondern ich glaube jeder hier", ertönt Nataschas Stimme hinter mir und ich drehe mich zu ihr. "Ich verstehe dich zu gut, du hast eine Familie. Ich hatte Steve gesagt, er soll das Angebot vergessen", erklärt sie und ich nicke leicht. "Ich überlege es mir", sage ich als Josephine um die Ecke gerannt kommt. Sie rennt auf mich zu und ich nehme sie auf meinen Arm. Ein breites Lächeln bildet sich auf meinem Gesicht und mein Herz wird ganz warm. "Hast du alles?", frage ich sie und Josy nickt lächelnd. "Dann sag mal allen Tschüss", sage ich und drehe mich zu Natascha und Pepper. Josephine lächelt die beiden an und winkt schwungvoll was den beiden Damen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. "Wir sehen uns bald wieder", sagt Pepper und Natascha gibt meiner Tochter noch ein High- Five, bevor ich schmunzelnd mit ihr gehe. Unten setzte ich sie in den Kindersitz und helfe ihr beim anschnallen. Als ich die Autotür schließe schaue ich nochmal nach oben zum Gebäude. Mir fällt der Mann auf der Terrasse direkt auf, welcher zu mir runterschaut. Steve Rogers nickt mir zu, ein kleines Lächeln bildet sich auf meinem Gesicht, bevor ich ihm zu nicke. Dann steige ich in mein Auto und fahre los. "Mami! Steve hat mir ein neues Spiel beigebracht", beginnt die fünfjährige zu erzählen. Lächelnd schaue ich durch den Hinterspiegel kurz zu ihr, ehe meine Konzentration wieder der Straße gilt. "Ach ja? Wie geht es denn?", frage ich sie interessiert und sie beginnt es zu erläutern. "Du sagst ein Wort und ich muss dann den letzten Buchstaben des Wortes nehmen und ein neues Wort damit bilden". Ich lächle leicht. "Das klingt super, Liebes", sage ich. Durch den schrecklichen Verkehr vergeht eine Stunde, bevor wir zuhause im dunkeln ankommen. Josephine ist im Auto eingeschlafen, weswegen ich sie ohne zu wecken aus dem Auto genommen und in ihr Bett gelegen habe. Danach gehe ich in mein Zimmer, ziehe mir die Cap aus und tausche meine Jeans mit einer Jogginghose aus. Leise gehe ich in die Küche und fülle mir ein Glas mit Wein, bevor ich mich auf die Couch setze. Mein Blick fällt auf die Kartons meines Vaters. Ich öffne die untere Kiste und nehme mir ein Fotoalbum heraus bevor ich mich wieder auf die Couch setze. Als ich das graue Buch öffne, fällt mir ein Zettel in den Schoss. Ganz vorsichtig falte ich ihn auf und schaue mir den Schriftzug meines Vaters darin an. Die schwarze Tinte muss er kurz vor seiner Mission erst aufgetragen haben, denn sie scheint nicht verblasst zu sein. In seiner ordentlichen Schrift bilden sich die Worte "Praeter coetus heroes quis autem non habeat fiduciam" auf dem Blatt. Ich halte Inne, Lateini. Ich blicke einige Minuten auf den kurzen Satz. "Vertraue niemanden, außer der Gruppe von Helden", flüster ich leise vor mich hin. Ich stehe auf und nehme mir die anderen zwei Fotoalben in jedem befindet sich ein weiterer Zettel. "Vos have ut auxilium, quod est in mundo plus periculi, quam quis cogitare", ich lege den Zettel zum anderen. "Du musst helfen, die Welt ist in mehr Gefahr, als man vermutet hat", flüstere ich leise. Ich greife nach dem letzten Zettel und entfalte ihn vorsichtig, die folgenden Worte lassen mich Inne halten. "Quod videtur esse mortuus adhuc vivit" oder besser gesagt: "Die Toten scheinen noch am Leben zu sein", flüstere ich. Mir ist klar, dass er nicht sich selber meint, sondern etwas größeres. Er war etwas auf der Spur, etwas von dem keiner weiß, oder so viele wissen, dass sie auf der falschen Seite gelandet sind. Ich schaue auf die Zettel. Aber wieso Latein? Ich greife nach meinem Glas Wein und trinke einen großen Schluck. Als ich die Fotoalben durchgehe, fallen mir die Bleistift Notizen und Zeichen direkt auf. Als wir uns das ganze letztes Weihnachten angeschaut haben, war es noch sauber. Schnell greife ich nun auch nach einem Notizbuch und Stift und beginne alles zu notieren. Doch als ich mir Stunden später die Notizen im Licht der aufgegangenden Sonne anschaue, machen sie keinen Sinn. Ein Museumsausflug, der Freizeitpark und ein Bild der Eltern meines Vaters sind ein Beispiel der vielen, makierten Dingen. Ich seufze und fahre mir verzweifelt durch die Haare. Gestern war ich noch überzeugt, nicht bei den Avengers einzusteigen, doch ich glaube, dass ich in einigen Stunden wieder vor ihnen stehen werden, und zwar mit Fotoalben, lateinischen Sätze und mehreren Seiten voll Notizen. Ich höre leise Schritte und ein kleines Gähnen hinter mir. Als ich mich umdrehe, sehe ich Josephine total verschlafen und gähnend vor mir stehen. "Guten Morgen, Mami", flüstert sie und kommt auf mich zu. Ich drücke sie fest an mich. "Guten Morgen, Liebes, wie wäre es wenn wir und fertig machen und bei Tante Pepper essen?", schlage ich vor und sie nickt müde. "Mami?", fragt sie leise und ich fühle wie sie ihren Kopf auf meiner Schulter ablegt. "Hm?", mache ich leise. "Ziehen wir auch zu Tante Pepper nach New York?", fragt sie und ich halte Inne. Sie hat wohl mich und Pepper darüber reden gehört. "Ich überlege es mir", sage ich und streiche ihr über den Rücken. Josy gähnt leise in mein T-Shirt "Ich fände es toll, New York ist schön", sagt sie und ich lächle leicht.

Agent Coulson und nicht Miss Coulson (Steve Rogers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt