Eine Kugel Eis

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Dieses Adrenalin schien immer noch seinen Nachgeschmack zu haben, während Mitch und ich neben dem Eisstand unsere Schokoladenkugeln genossen.
Wann hatte ich mit ihm zuvor Eis verputzt? Richtig, als wir beide noch in die selbe  Highschool gingen, und er wie verrückt in Katrina verliebt war. Wie könnte ich das vergessen... Dennoch wollte ich ihn unter keinen Umständen nach ihr ausfragen, wo war sie? Was ist geschehen? Wieso bist du hier mit mir, anstelle von ihr?

Ich schüttelte meinen Kopf und richtete meinen Blick auf den gutaussehenden Mann vor mir, dessen Adamsapfel deutlich größer geworden ist, als ich es in Erinnerung hatte. Er konzentrierte sich auf die verschiedensten Menschen, die an uns vorbei gingen.
Selbst jetzt konnte er sich nicht entspannen. Mein Herz machte einen Sprung, als er seine Augen auf mich lenkte.
Verdammt!
War das zu offensichtlich, ich versuchte meine erröteten Wangen zu verbergen, als ich mein Gesicht nach unten bewegte, und auf meine halb geschmolzene Kugel sah.

In meinem Alter sollte ich mich nicht in diesem Ausmaß schämen, ich fühlte mich als wären wir in der Zeit zurückgereist, und ich war plötzlich wieder eine ahnungslose Studentin, die auf ihren besten Freund stand.
Zudem kam auch noch, das ich glücklich war, obwohl einige Menschen meinen Tod wollten, war ich froh.
Meine Augen wanderten wie Magnete wieder auf ihn, es war seine Schuld wieso ich hier saß, allerdings war ich erfreut darüber. Ich konnte nicht fassen wie verrückt ich klang, und wieso ich mein langweiliges Leben für ein gefährliches austauschen wollte, und dennoch, erfüllte mich Euphorie wie nie zuvor.

„Geht es wieder?"
Meine Augenbrauen hoben sich fragend, dabei schluckte er schwer und musterte mich ausgiebig.
„Das war eine blöde Idee" setzte er fort, ohne seine vorherige Frage zu spezifizieren.

„Nein" schnappte ich, und musste meinen Tonfall wieder deutlich senken, damit die Leute um uns herum nicht rübersahen.
„War es nicht-"

„Oh doch y/n, das war es." sprach er autoritär, und ließ mich nicht weiterreden, was wollte er hören, eine Entschuldigung, ein flehen, das er mir noch eine Chance geben sollte.

„Wirst du mich von dem Fall abziehen?" sagte ich enttäuscht, mit der winzigen Hoffnung, dass er es nicht tat.
„Genau das mache ich" Mitch setzte seinen vollen Eisbecher auf den runden Tisch ab und entgegnete meinem Blick.

„Das kannst du nicht." erhob sich schroff meine Stimme.

Diesmal hoben sich seine Augenbrauen, ich war erleichtert das er nicht wütend aussah, sondern eher überrascht von meinen Worten.
„Stan hat ihn uns zugeteilt, du hast nicht die Befugnis, mich zu entziehen" Er schien auf meinen Protest amüsiert zu sein und beugte sich leicht, und kaum bemerkbar nach vorne.

„Ach nein?" sagte er bissig.
„Du bist eine Krankenschwester, y/n. Du versorgst die Leute. Geschweige könntest du jemanden erschiessen, wenn es hart auf hart kommt."

Die Wut überströmte mich, wozu das ganze Training, die Lektionen.
„Genau aus diesem Grund haben wir trainiert, oder nicht? Ich habe alle deine Tests bestanden Mitch." Er ergriff mein Handgelenk, das auf dem Tisch abgestützt war und zog meinen Arm zu sich, ich wusste exakt, dass er mich einschüchtern wollte.
„Diesen aber nicht"
Ich versuchte meinen Arm von seinem Griff zu befreien, doch nun demonstrierte er mir unsere Kraftunterschiede.
„Du bist ein Arsch, weiß du das" sagte ich höhnisch.

„Einer, der dir das Leben rettet, damit deinem nichts passiert" konterte er.

Ich biss mir die Zähne zusammen, als sein Griff um mein Handgelenk fester wurde.
„Mitch du tust mir weh" er ließ mit einem unleserlichen Ausdruck los, und lehnte sich wieder nach hinten.

„Was ist mit Katrina passiert?" Sobald ich den Namen aussprach, verkrampfte sich Mitch auf seinem Stuhl und wurde irgendwie finsterer.

„Ist sie-"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 15, 2023 ⏰

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𝒲𝒾𝓉𝒽𝑜𝓊𝓉 𝓎𝑜𝓊 (Mitch Rapp)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt