Das Konzert 🎵

28. Englischunterricht

Kaylas POV

Zum dritten mal innerhalb von fünf Minuten schaute ich auf mein Handy, die ersten drei Stunden Unterricht hatte ich schon mal verpasst, und zur vierten würde ich wahrscheinlich auch nicht mehr rechtzeitig kommen. Das Rattern der Räder auf den Schienen wurde langsamer, als der Zug nach zweieinhalb Stunden endlich im Hauptbahnhof in Hamburg eintraf.

Ich hatte Isabella Bescheid gegeben, dass ich viel zu spät kommen würde, und sie gebeten, meinen Rucksack gleich mitzunehmen, denn die Zeit, nochmal zu hause vorbei zu fahren hatte ich eindeutig nicht. Natürlich wusste sie von dem Ersatzschlüssel, der unter dem großen Blumentopf neben meiner Türe lag, somit dürfte das ganze kein Problem gewesen sein.

Das Schulgebäude tauchte in meinem Blickfeld auf und ich beschleunigte meine Schritte. Schon seit ich hier her ging hatte ich mich gefragt, wieso genau es knallgelb gestrichen worden war. Wahrscheinlich hatten sich irgendwelche Psychologen eingeredet, dass würde die Schule freundlicher erscheinen lassen oder so, naja, auf mich wirkte das Gebäude trotzdem wie ein kalter Klotz.

Mein Blick viel auf eine der vielen Uhren, die im Schulgebäude verteilt waren, als ich die Gänge zu meinem Klassenzimmer entlang rannte. 9:50! Ich war genau 157 Minuten zu spät. So viel klingt es eigentlich gar nicht, wenn ich mir es so überlege. Nur etwa einen Harry Potter Film lang. Ich schob den Gedanken beiseite und drückte langsam die Türklinke herunter und huschte ins Klassenzimmer. Und ich blieb natürlich nicht lange unbemerkt. "Ehmm..." murmelten einige, die nicht so genau wussten, was sie sagen sollten, aber das mussten sie auch garnicht, das übernahm Frau Seyfert für sie. Ich Glückspilz hatte natürlich genau die Stunde mit meiner verhassten Englisch Lehrerin für mein zu spätes Eintreffen erwischen müssen. Toll.

"Was genau denkst du dir dabei, so spät aufzutauchen? Hast du dir wenigstens eine plausible Ausrede einfallen lassen?" keifte sie mich an, als ich mich, noch immer außer Atem, auf den leeren Stuhl neben Isabella fallen ließ. Unauffällig schob diese mir meinen Schulrucksack zu, und ich lächelte sie dankbar an.

"Also, ich höre!?"

"Tut mir leid, dass ich ein wenig zu spät bin,..."

"Ein wenig ist gut!" 

Ich hatte mich dazu entschlossen, so viel Wahrheit wie möglich in meine Ausrede zu packen.

"Ich hatte gestern Abend in Berlin meinen Zug verpasst, und musste deshalb den heute Morgen nehmen, und der hatte dann leider auch noch Verspätung."

So etwas hatte die Hexe wohl nicht erwartet, deshalb ließ sie mich für den Rest der Stunde in Ruhe, worüber ich sehr froh war. Ich stütze meinen Kopf in die Hände, während sie an der Tafel irgendwas über das Gerundium schwafelte. Englich konnte ich dank meiner Obsession mit one direction sowieso, weshalb ich in Seyfarts Unterricht nie wirklich aufpasste, so wie auch jetzt. In meinen Gedanken schweifte ich zurück zur letzten Nacht, wie ich mit den Jungen bis spät in die Nacht auf dem Balkon gesessen habe und wir über Gott und die Welt geredet hatten.

Ein pieken an der Schulter unterbrach meine Tagträume, und als ich aufschaute blickte Isi mich erwartungsvoll an.

"Ich. brauche. eine. Erklärung. Jetzt." zischte sie mich neugierig an. "Was zur Hölle ist in Berlin passiert? Du warst sehr Wortkarg am Telefon."

Nach einigen Versuchen und bösen Blicken von Frau Seyfert schaffte ich es, sie auf die Pause zu vertrösten.

OMG 2k reads!!!

Eigentlich wollte ich noch weiter schreiben, aber das wird dann ein bisschen zu lang, deshalb wird das nochmal ein eigenes Kapitel, deshalb sorry, dass hier eigentlich nichts neues passiert.

19|02|21

[570 Wörter]