4. Das Konzert

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Es waren schon einige Fans vor Ort, dem Anschein nach hatten manche sogar über Nacht hier gecampt. Das Gedränge war groß, als der Einlass begann, und unsere Gruppe verlor sich ziemlich aus den Augen.  Ich lies am Eingang meine Karte scannen und schob mich mit der Menschenmasse weiter.

Einer der Securitys forderte mich auf, meinen Rucksack zu öffnen, und er warf einen kurzen Blick hinein, bevor er mich durchwinkte.

Ich entdeckte zwei weiße Shirts und erkannte Mia und Alice. Mit ihnen und zig anderen Fans rannte ich zu Block A. Da wir am Einlass so schnell gewesen waren schafften wir es, sehr nahe an die Bühne heranzukommen, hinter uns füllten sich die Plätze in rasendem Tempo. Als Alice realisierte, wie nah wir an der Band sein würden, lies sie einen Freudenschrei uns, und wir stimmten mit ein. Doch im Getöse und Gekreische der anderen Fans hörte es sowieso niemand.

Auf den riesigen Bildschirmen rings um die Bühne lief ein Cowntdown. Noch etwa eineinhalb Stunden, dann würde die Show beginnen. Wir taten es der Gruppe vor uns nach und setzten uns auf den Boden, um unsere Kräfte zu sparen. Ich nahm mein Handy heraus, noch 80% Akku, das müsste erst mal reichen für den FaceTime Anruf, und für den Notfall hatte ich hatte ja vorsorglich noch eine Powerbank mitgenommen.

Nach knapp einer Stunde begann eine Vor-Band zu spielen, um die Fans schon mal ein bisschen in Stimmung zu bringen, und ich holte mein Handy heraus und wählte Isi's Nummer. Sie nahm sofort ab, aber da ich durch die laute Musik kein Wort von dem was sie sagte verstehen konnte, wühlte ich meine Kopfhörer aus meiner Hosentasche. Ich klemmte mein Handy unter den Arm, während ich versuchte, das Kabel Wirrwarr zu entwirren. Plötzlich rempelte mich jemand von hinten an, und das Handy fiel auf den Boden. 

„Oh sorry, tut mir mega leid!" rief eine Stimme hinter mir, als ich mich bückte, um das Handy wieder aufzuheben.
„Fuck!"
Glücklicherweise war das Display noch ganz. Mir gelang es endlich, meine Kopfhörer ein zu stöpseln, und ich steckte mir einen davon ins Ohr.

„Was war denn da grade los?" fragte Isi verwundert. „Hast du mich etwa fallen gelassen?" fragte sie, mit gespielter Empörung.

„Jetzt zeig mir aber endlich mal die Bühne!!!" sagt sie ungeduldig, "ich will alles sehen!". Ich tippte auf das „Kamera drehen" Icon, aber es kam nur schwarz.
„Shit! Als das Handy herunter gefallen ist, muss meine Kamera kaputt gegangen sein." erklärte ich ihr traurig.
„ich werde wohl oder übel das Handy falsch herum halten müssen, damit du alles durch die selfie Kamera sehen kannst." seufzte ich und drehte mein Handy mit dem Display zur Bühne, bekam als Antwort nur ein "Hä? Was hast du gesagt?" durch den Kopfhörer. "Egal!" brüllte ich, um den Lärm zu übertönen.

„Wohow!!!" hörte ich Isabella's Stimme in meinem Ohr. „das sieht alles so krass aus! Ich wünschte ich wäre da!!"

Ich zeigte ihr noch den Rest vom Stadium, indem ich mich einmal um meine Achse drehte. Einige Leute schauten mich ein wenig verwirrt an, aber ich machte mir nichts draus.

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Zeigte der Countdown auf dem riesigen Bildschirm an, und alle schrien mir, als es einen lauten Knall gab, und mit Funkenregen die one direction auf der Bühne auftauchte.

Ich hielt gespannt den Atem an und reckte das Handy noch mehr in die Höhe, das Isi auch wirklich alles sehen konnte.

Schon erklangen die ersten Takte vom Schlagzeug und die Band steigt mit dem Song "What makes you beautiful" ein. Einige um mich herum fingen an im Takt zu hüpfen, und ich ließ mich einfach mit reißen. Beim Refrain grölte ich die Lyriks mit, und ich bemerkte überrascht, das Isi das zuhause auch tat. Was ihre Eltern wohl denken mussten.

„Die singen live ja noch besser als auf records!!" rieft Alice neben mir, und ich konnte ihr nur zustimmen. Es war perfekt! Alles war perfekt!

Die Band ging zu einem langsameren Beat über und wurde immer leiser.

„Hello Germany!!! We're so glad to be here, let's see how loud you can be!" Liam hielt sein Mic in Richtung Publikum und wie auf Kommando fingen alle an zu kreischen. Ich natürlich auch.

Die Band wurde wieder lauter und er fing an, die ersten Takte von „one thing" zu singen.

I've tried playing it cool,
Girl when I'm looking at you,
I can never be brave,
Cause you make my heart race...


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Das Konzert 🎵Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt