2. Schlechte Nachrichten

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Ich war gerade dabei, mir eine Fertigpizza in den Ofen zu schieben, als mein Handy anfing zu klingeln.

Baby you light up my world like nobody else, the way that you flip your hair gets me overwhelmed...

Ich ließ es ein paar Sekunden klingeln, um meinen Klingelton zu genießen, den ich mir und Isi vor ein paar Tagen eingestellt hatte.

Und eben die war es auch, die mich anrief.
„Hey was gibt's denn?"

Am anderen Ende der Leitung war ein Husten zu hören.
„Alles klar bei dir, Isi?" frage ich besorgt, worauf sie in Tränen ausbrach, zumindest hörte es sich so an.

„Nichts ist klar bei mir, ich hab die scheiß Grippe bekommen." schniefte sie in ihr Handy. „und da das Konzert schon in zwei Tagen ist, werde ich nicht mitkommen können."

„Nein!" rief ich enttäuscht. „Bist du dir zu hundert Prozent sicher, dass es eine Grippe ist? Und nicht eine Erkältung oder so? Wir könnten dich doch mit Medizin vollpumpen oder so, dann geht das sicher schnell wieder weg."

„Tausend Prozent!" antwortet sie und machte zur Bestätigung Würgegeräusche ins Mikrofon. „ich hab mich schon mindestens 20 mal übergeben, meine Mum beschwert sich schon, dass sie nicht mehr aufs Klo kann, weil ich die ganze Zeit im Badezimmer campe. Du wirst ohne mich zum Konzert gehen müssen."

„Oh man! Wie soll ich das denn bitte hinbekommen? Du weißt, wie krass es mir leid dass du nicht mit kannst... du hast dich ja mindestens genau so sehr wie ich darauf gefreut. Aber, ich hab eine Idee! Ich werde dich einfach am Anfang des Konzerts per FaceTime anrufen, so kannst du die ganze Zeit mit dabei sein, ja?"

„Das klingt nach einem Plan. Danke Kayla! Dann bekomme ich wenigstens mit, falls einer von den Jungs sich in dich verguckt!" witzelte sie, noch immer schluchzend. War wohl nicht die beste Lösung, aber hey, immerhin.

„Jaja, genau, in mich!" lachte ich. „Ich muss Schluss machen," als der Timer klingelt, welcher mit Magnet an unserem Backofen befestigt war. „meine Pizza ist jetzt so heiß wie Harry Styles! Ich ruf dich morgen nochmal an!"

„Hahaha okay, viel Spaß dir noch, verbrenn dir nicht die Zunge!"
Dann legte ich auf.

Während ich genüsslich in die Pizza biss, und mir natürlich doch den Mund verbrannte, schweifte ich mit den Gedanken schon zum Konzert. Ich hatte mich so darauf gefreut, mit meiner besten Freundin hin zu gehen, und ausgerechnet jetzt muss sie krank werden. Und wahrscheinlich hatte sie es sogar noch von mir. Leichte Schuldgefühle stiegen in mir hoch.
Ich werde sie also nur auf FaceTime dabei haben. Ich machte mir eine mentale To-do Liste für die nächsten zwei Tage. Ich musste auf jeden Fall noch mein Datenvolumen aufladen und eine Powerbank besorgen. Es wäre ja nicht auszudenken, wenn mitten drin plötzlich mein Akku den Geist aufgibt. Außerdem würde ich das zweite Ticket verkaufen, wenn schon Isabella nicht mitkann, sollte wenigstens jemand anderes die Chance darauf haben, die Band live zu sehen.

Nachdem ich die ganze Pizza wortwörtlich inhaliert hatte (ich war sehr hungrig) dauerte es auch nicht mehr sehr lange, bis meine Eltern von der Arbeit nachhause kamen. 

"Hier riecht's gut!" stellte mein Vater fest, als er die Küche betrat und seine Tasche auf dem Herd abstellte. Hast du uns was übriggelassen?" Jetzt kam auch meine Mutter in den Raum und nahm direkt die Tasche vom Herd. "Dass ist kein Abstellplatz, mein Lieber, dass ist eine Küche." Sie drückte ihm die Tasche in die Arme.

Als auch meine Eltern sich etwas zu Essen warm gemacht hatten, setzten sie sich zu mir an den Tisch. "Also, Kayla, wie war dein Tag?"

Ich knetete nervös meine Hände unterm Tisch, es war schon schwer genug gewesen, sie zu überreden, dass ich mit Isi nach Berlin fahren durfte. Jetzt musste ich sie auch noch davon überzeugen, mir zu erlauben, allein auf das Konzert zu gehen.

Wie erwartet antwortete mein Vater ganz entrüstet mit "Du bist erst 16! Da kann ich doch nicht allein über Nacht in so eine Großstadt lassen." Aber wie immer war Mama auf meiner Seite. "Naja so klein ist sie mit 16 jetzt auch nicht mehr, Georg. In dem Alter durfte ich so was auch machen. Außerdem ist Hamburg auch nicht so klein. Sie wird schon wissen, wie sie sich zu verhalten hat." Ich nickte zustimmend. "Ich nehm auch meinen Pfefferspray mit, und ich werde euch schreiben, dass ihr euch keine Sorgen machen müsst."

Es dauerte einige Zeit, und auch dann war mein Vater noch nicht völlig überzeugt. Aber er hatte realisiert, dass er gegenüber und Frauen in der Unterzahl war, und gab schließlich nach.

Nachdem ich den Esstisch verlassen hatte, glücklich über den Ausgang der Diskussion, checkte noch einmal Twitter um zu sehen, ob es etwas neues gab.

Vor einer Stunde hatte Harry getwittert:
„We're beyond excited, can't wait to see you, Berlin!"



Vergesst nicht zu voten, und lasst mich wissen, wenn ihr Verbesserungsvorschläge habt ;*)

Ich hab mich jetzt dazu entschieden, die Dialoge mit 1D auf Englisch zu schreiben, was haltet ihr davon?

Das Konzert 🎵Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt