Kapitel 5: Mond und Sterne

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"Wofür zur Hölle entschuldigst du dich?" fragte Iwa und zwischen Schluchzern hörte er Oikawa antworten.

"Du- Du musst denken, dass ich erbärmlich bin. Ich kann noch nicht mal ein bisschen- Ge... Gewitter aushalten." Der Halt um Tohrus Wangen verstärkte sich, als Iwa noch näher an ihn rutschte. Er kniete auf dem Boden vor der Bank, und es war etwas sehr unbequem, aber das konnte er aushalten.

"Hey, wie lange sind wir schon befreundet? Wie oft hab ich das schon gemacht? Und wann war das letzte Mal? Vielleicht vor 2 Monaten? Hab ich dich jemals dafür ausgelacht? Nein. Und ich hab keinen Grund jetzt damit anzufangen. Also hör auf in Selbstmitleid zu versinken." versicherte er ihm und stand auf.

Er löste seine Hände von Tohrus Gesicht und setzte sich auf die Bank, seitlich, sodass die Bank zwischen seinen Beinen war und er ziemlich breitbeinig auf ihr saß. Sein Körper war seinem Freund zugewendet, welcher ihn jetzt wieder ansah.

Auch mit roten, verheulten Augen und nassen, unordentlichen Haaren. Selbst dann war er schön. Irgendwie unfair, aber wenn man ihm das sagen würde, würde er es vermutlich abstreiten.

Erneut blitzte der Himmel auf und der Setter zuckte zusammen. Hajime nahm eine seiner Hände und zog daran.

"Komm her." sagte er und Tohru drehte sich so, dass er ebenfalls seitlich saß. Ein Bein angewinkelt, und das andere hing von der Bank. Er rutschte ran, sodass kaum noch platz zwischen ihnen war.

Iwaizumi legte seine Arme um seine schultern und zog ihn somit ihn ein feste Umarmung. Eine Hand hatte er am Hinterkopf des anderen, welcher dankbar sein Gesicht an Iwa's Hals vergrub. Er atmete tief ein und schien sich weiter zu entspannen.

Oikawa schlung seine Arme um Iwaizumis Oberkörper, klammerte sich schon fast daran fest und krallte sich in sein, vom Regen feuchtes T Shirt.

Iwa hatte seinen eigenen Kopf an den des Setters gelehnt, an sein Ohr, damit die Geräuschkulisse des Gewitters in den Hintergrund rückt und Tohru sich auf ihn konzentrieren konnte. Sein Atem stockte hier und da noch, beim Versuch die Tränen langsam zu stoppen.

Und nach wenigen Minuten atmete Oikawa ruhig in Hajimes Halsbeuge, fast so als würde er schlafen. Es ist definitiv besser so. Hajime bricht es jedes Mal das Herz, wenn er ihn so sieht. verletzlich, ängstlich, panisch, so sehr , dass er kaum noch Luft bekommt.

Jedes Mal tut es ihm weh, ihn so zu sehen. Und er ist zwar froh, ihm relativ schnell helfen zu können, jedoch ist es nie leicht und es wird auch nie leicht sein.

Denn Tohru, dich zu halten war schon immer am schwersten.

Er wird sich wohl nie daran gewöhnen.

*

"Soll ich übernachten?" fragte Iwaizumi und drückte weiterhin Knöpfe auf dem Controller. Er war am gewinnen, wie immer bei MarioCart. Und Oikawa war auf dem... 8. Platz, für seine Verhältnisse gar nicht schlecht.

Sobald das Gewitter und der Regen etwas abschwächten, waren sie sofort zu Oikawa nach Hause gegangen und seine Mutter hatte ihnen eine Tasse Tee gemacht, während sie sich umzogen und nacheinander heiß duschten.

Seitdem haben sich die beiden in Thorus Zimmer verkrochen und verschiedenste Viedeospiele gespielt. Mittlerweile hat es wieder zu stürmen begonnen, aber die Vorhänge sind zu, um die Blitze nicht durchzulassen.

Außerdem haben sie den Fernseher auf ziemlich hoher Lautstärke, damit man den Donner nicht so ganz hören kann. So machten sie das immer und es klappte auch ganz gut. Es braucht zwar immer eine kleine Weile bis sich der Setter entspannt, aber wenn er es tut, ist alles halb so schlimm.

Dich zu Halten war schon Immer am Schwersten-IwaoiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt