TW Beschreibung expliziter Gewalt und starker Brutalität
Kalter Schweiß rann Hermines Rücken hinunter, als sie sich erschöpft zurück an das Bücherregal hinter sich lehnte. Rote Flüssigkeit durchnässte ihr weißes Shirt. Um die kleine zitternde Frau herum lagen glitzernde, schneidend scharfe Scherben, die das Mondlicht durch das Wohnzimmerfenster reflektierten. Aus ihrer Nase strömte unaufhörlich Blut. Hermine zitterte unaufhörlich. Keine Tränen rannen ihre Wange hinunter und die salzige Flüssigkeit vermischte sich mit ihrem Blut. Alles schmerzte. Ihr kleines Herz zog sich unweigerlich zusammen und sie musste die ständig aufkommende Panik unterdrücken. So sehr hatte Ron sie noch nie zusammengeschlagen. Noch nie war er so brutal und gnadenlos gewesen. Sie sah noch genau seine wütende Grimasse vor sich, während er die großen Teller nach ihr warf, während er sie mit seinem Gürtel zusammenschlug. Und Hermine hatte auch noch nie so herzzerreißend nach Hilfe und Gnade geschrienen. Sie hatte geweint, geschluchzt, gefleht, doch niemand kam, um ihr zu helfen. Sie musste alles erleben. Niemand beschützte sie vor den Schmerzen, die Ron ihr zugefügt hatte. Nicht einmal Fred. Hermine hatte so oft nach ihm geschrien. So oft hatte sie ihn angefleht, ihr zu helfen. Doch er war nicht gekommen. Er hatte ihr nicht geholfen. Sie musste alles durchhalten, weil niemand ihr helfen wollte. "Das ist was man bekommt, wenn man eine Schlampe ist." War das letzte, was Ron zu ihr gesagt hatte, bevor er sich mit einer Flasche Vodka auf die Couch setzte. Nun betrachtete Hermine ihn, wie er dort saß und trank. Seine Hand umschloss fest das durchsichtige Glas der Flasche, dessen klarer Inhalt halb leer getrunken war. Niemals hätte Hermine gedacht, dass es so enden würde. Niemals hätte sie gedacht, dass es jemals so weit kommen würde. Doch hier waren sie beide. Und nun hatte Ron die Oberhand. Seine grünen Augen waren träge und trüb. Hin und wieder huschte sein Blick hinüber zu Hermine, um sicher zu gehen, dass sie noch genau so dort am Boden saß, wie er sie zurückgelassen hatte. Doch das zittrige kleine Wesen dort am Boden des Wohnzimmers hätte es in hundert Jahren nicht gewagt, auch nur den kleinen Finger zu bewegen. Wie versteinert saß sie dort und weinte leise. Weinte nicht nur vor pochenden Schmerz, sondern auch vor Trauer. Hin und wieder perlten leise Schluchzer aus ihr hinaus, die aber so unvernehmbar waren, dass Ron sie nicht hörte. In gewissem Maße hörte niemand sie. Niemand hörte die kleinen Schluchzer, die ein ruhiger Schrei nach Hilfe waren.
Unwirsch zuckte die ins Unkenntliche zusammengeschlagene Frau am Boden des Apartments zusammen, als plötzlich ein Klingeln durch die Dunkelheit hallte. "Wer klingelt denn um die Uhrzeit noch?" lallte Ron wütend und Hermine kauerte sich noch tiefer zusammen, um nicht Ziel seiner Rage zu werden. Glücklicherweise jedoch lief der betrunkene Mann schleppend auf die Apartmenttür zu und öffnete sie zu einem Spalt, nachdem er Hermine einen warnenden Blick zuwarf. Als ob sie es jemals wieder wagen würde, ihn in Schwierigkeiten zu bringen.
Einige Sekunden geschah nichts, als plötzlich der Mensch vor der Tür zu sprechen begann. "Hey, Ron." Freds Stimme hallte wie in Trance durch die dunkle, kalte Wohnung. Hermines Unterlippe begann unwillkürlich zu beben. "Hey, Fred." Ron bemühte sich um einen freundlichen und nüchternen Ton, aber er lallte immer noch leicht. "Sorry, dass ich um die späte Uhrzeit noch störe, aber Hermine hat ihren Mantel und ihre Tasche bei mir vergessen. Ich wollte sie nur kurz vorbeibringen." Alle Hoffnung, die sie in Fred gesetzt hatte, brach in dieser Sekunde. Er war nicht hier, um ihr zu helfen. Er war nicht hier, weil er es sich anders überlegt hatte. Hermine spürte Rons Erleichterung, als er langsam seine Hand durch den Spalt der Tür schlängelte, um die Sachen anzunehmen, die Fred ihm scheinbar hinhielt. Tränen rannen Hermines Wangen hinunter und sie fühlte sich, als würde sie jede Sekunde ersticken. "Entschuldige nochei..." Fred setzte an zu sprechen, doch plötzlich stockte er, da anscheinend irgendetwas anderes seine Aufmerksamkeit gewonnen hatte. "Was ist das da an deiner Hand?" Freds Worte klangen misstrauisch und plötzlich schlug die Stimmung im Raum komplett um. "Ach das?" Ron schien auf seine Hand zu deuten, was Hermine jedoch nicht sah, weil es alles hinter der Tür geschah. "Ich habe mich gestoßen." Seine Worte klangen entspannt, als ihm diese vollkommene Lüge über die Lippen kam. Seine Knöchel waren aufgeplatzt, weil er Hermine stundenlang verprügelt hatte. Er hatte sich nicht gestoßen. Trotz alle dem triefte seien Stimme vor Ruhe. "Das sieht nicht aus, wie sich stoßen..." Freds Stimme zitterte leicht, was Hermine eine kleine Hoffnung gab. Er war auf dem richtigen Weg. Obwohl sie ihn hasste, weil er sie Ron einfach ausgeliefert hatte, wusste Hermine genau, dass Fred ihre einzige Rettung war. "Wo ist Hermine, Ron?" Als Fred ihren Namen aussprach, schluchzte Hermine leise auf. Das hier war zu viel, sie konnte keine Sekunde länger in dieser Hölle aushalten. Fred war nicht dumm, langsam schien er eins und eins zusammenzuzählen. "Sie schläft schon." Rons Stimme zitterte leicht, was das einzige Zeichen seiner Unsicherheit war. Doch plötzlich fiel irgendetwas zu Boden. Hermine vermutete, dass es ihre Tasche und Mantel war, die Fred fallen ließ. "Ron, lass mich in diese Wohnung." Es hörte sich fast so an, als würde der Mann mit zusammengebissenen Zähnen sprechen. Die Hoffnung die klein in Hermine keimte, war fast schon ein wenig erbärmlich. Doch sie war da. Sie hatte Hoffnung. Fred war ihre Hoffnung. "Hilfe..." wisperte sie so leise, dass Hermine selbst es kaum verstehen konnte. "Fred, sie schläft schon, lass sie in Ruhe." Ron ballte seine eine Hand, die noch im Inneren der Wohnung war, zu einer Faust und machte Hermine somit klar, dass sie nun zu ihrem eigenen Besten Ruhe geben sollte. "Ich werde nicht ins Schlafzimmer gehen, wenn der Rest der Wohnung okay ist." knirschte Fred fast schon wütend. Geräuschvoll legte er seine Hand gegen das Holz der Haustür und schien diese aufdrücken zu wollen, denn Ron hatte Mühe seinen Kräften standzuhalten. "Nein, wir wollen unsere Ruhe, Fred." Ron versuchte vehement gegen seinen Bruder anzukämpfen doch dieser schien nicht lockerzulassen. "Ron, wenn du mich nicht reinlässt, dann muss ich dich dazu bringen und das wollen wir beide nicht." zischte der nun sichtlich wütende Fred. Und das war Hermines Ende. Sie konnte nicht mehr. Sie musste irgendetwas tun. "Freddie." rief Hermine schwach in die vage Dunkelheit und wusste, dass es ihr Todesurteil wäre, wenn Fred nun nicht hereinkommen würde. Doch das schien dem großen rothaarigen Zwilling zu reichen, denn plötzlich wurde Ron zur Seite geschubst. Ein großer, rothaariger Mann hetzte gestresst in den Raum. Man sah ihn nur vage ihm seichten Mondschein, wie er den Raum nach Hermine absuchte und sie dann endlich dort am Boden fand. "Mine..." wisperte er ungläubig und lief auf das kleine Wesen dort in der Ecke des Zimmers zu. Seine Schritte nun langsam und bedacht. Der Blick Freds war ungläubig, betreten, vielleicht sogar schmerzlich. Er hob eine seiner zittrigen Hände an seinen Mund, als könnte er nicht glauben, was er dort vor sich sah. Hermine wimmerte leise, als sie Fred sah. "Mine..." wiederholte der Mann vor ihr sich. Langsam ging Fred vor Hermine auf die Knie. Einige Sekunden sah er sie einfach nur an. Immer noch ungläubig und schmerzlich. Langsam hob er seine Hände und legte sie sanft um Hermines Kinn. Die Berührung schmerzte durch ihre blauen Flecken ungemein, doch sie tat nichts uns ließ es geschehen. Zu sehr brauchte sie diese Zuneigung gerade. "Was hat er dir angetan..?" Freds Stimme zitterte, während sein Daumen über ihr wundes Gesicht strich. Leise kullerten die Tränen Hermines Wange hinunter und wurden aufgefangen von Freds Händen. "Nein..." hauchte er und auch seine Augen waren unfassbar schmerzlich. "Hermine... Bitte, sag etwas. Ich muss wissen, was mit dir passiert ist..." Doch sie sah nur zu ihm hinauf. Kein Ton kam aus ihrer wunden Kehle. Dazu war sie nicht in der Lage. "Bitte..." flehte der junge Mann ihr gegenüber. "Alles tut weh, Fred..." wisperte Hermine und schloss ihre verweinten Augen. Sie hörte Fred leise fluchen. Seine Stimme zitterte. "Ron, du verdammter Bastard..." sprach er bedrohlich an seinen Bruder gerichtet, der immer noch wie gelähmt neben der Tür stand. Doch nun wandte er sich wieder an die Frau vor sich. "Mine... Ich- Ich bring dich hier raus... Es tut mir so leid..." Seine Hände ließen Hermines Kinn los und rutschten hinunter zu ihren Schultern. "Kannst du laufen, Mine..?" Seine zittrigen Worte gingen ihr durch Mark und Bein. Sie schüttelte ängstlich den Kopf. Ron hatte so oft mit seinem Gürtel auf sie eingeschlagen, dass jede Bewegung sich anfühlte, wie Feuer auf ihrer Haut. Der Schmerz war unerträglich. "Okay, Mine, dann trage ich dich... Ist das okay?" Eine von Freds Händen legte sich auf ihren Rücken, nachdem Hermine stumm genickt hatte. Sie wusste, dass Fred das Blut von den offenen Striemen an ihrem Rücken spürte, das bis durch ihr Shirt gegangen war. Seine andere Hand legte sich unter ihre Kniekehle. Schmerzlich wimmerte Hermine auf, als Fred sie anhob, denn der Druck auf ihrem Rücken, war wortwörtliche Folter. Sie spürte, wie Fred ihren Schmerz selbst fühlte. "Mine, es tut mir so leid..." Seine Worte waren so leise, dass sie kaum verständlich waren, doch Hermine hörte ihn. Langsam küsste Fred die Seite ihres Kopfes, um sie beruhigen. Immer wieder wiederholte er nah an ihrem Ohr, wie leid es ihm tat. Hermine legte ihren Kopf an Freds starke Schulter. Sie weinte einfach vor sich hin.
Nun waren sie an der Tür bei Ron angekommen. Hermine hatte ihre Augen geschlossen, um ihn nicht noch einmal sehen zu müssen. Das würde sie nicht ertragen. Während Fred sich bückte, um Hermines Mantel und Tasche vom Boden aufzuheben, zischte er bedrohlich: "Ich werde dich umbringen, Ronald. George wird dich umbringen. Ginny wird dich umbringen. Wir werden dich alle umbringen verdammt." Seine Worten waren gefährlich. So viel Hass steckte in ihnen. Ron antwortete nicht. Er schluckte nur schwer.
Langsam trug Fred Hermine die Treppe hinunter aus dem Haus. Weg von Ron. Weg von all dem Schmerz, den er verursacht hatte. "Du hast mich alleine mit ihm gelassen, Fred..." wisperte Hermine und weinte leise. "Ich weiß... Es tut mir so leid, Mine..."
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Don't hurt me anymore ~ Fremione
FanfictionWas ist wenn die einst so innige und große Liebe sich plötzlich gegen dich wendet? Und wenn genau die Person, von der du es am wenigsten erwartet hattest, sich zwischen euch stellt? !Häusliche Gewalt!