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Alle legten ihre Köpfe auf den Armen ab, schlossen die Augen und hörten einfach zu. Nur ich nicht. Ich stütze meinen Kopf auf den Händen und sah ihn an. Sein Blick durchdrang mich zuerst und sorgte dafür das mir heiß wurde, doch dann sah er zum Buch und begann zu lesen.

"Ich möchte einfach ein normales Leben – eines ohne Schmerzen. Mit meinen vierundzwanzig Jahren habe ich schon mehr körperliche und emotionale Schmerzen erlitten als die meisten Frauen in ihrem ganzen Leben. Die Menschen sehen es oft als selbstverständlich an, wie leicht sie es haben. Sie laufen herum und fragen sich nie, wann alles um sie herum mit einem lauten Knall in sich zusammenfällt. Ich beneide solche Menschen und will unbedingt eines Tages so sein wie sie. Mein neues Motto lautet, fürs Morgen zu leben. Jede Entscheidung bringt mich einer Zukunft näher, die von Licht erfüllt ist. Einem Licht, das nicht von der erbarmungslosen Wirklichkeit oder unvorhergesehenen Unannehmlichkeiten getrübt werden kann. Ich kann meine Träume in die Tat umsetzen. Ich bin nicht mehr das Mauerblümchen, das sich von anderen verletzen lässt..."

So ging es die ganze Stunde. Er laß Kapitel für Kapitel, bis die Klingel ertönte. Alle verließen den Raum schnell, jedoch sagte ich Lis und Tyler, das sich nachkommen würde. Liams Reaktion konnte ich nicht deuten, doch mir war es gerade egal. Liam schloss die Tür, als die letzten Schüler den Raum verlassen hatten. 

"Kitten."

Mit schnellen Schritten war er bei mir und presste seine Lippen auf meine. Meine Arme schlangen sich automatisch um seinen Nacken und er legte seine Hände an meine Taille. Erst als er sich wieder von mir löste, traute ich mich zu atmen. Ich lächelte ihn an und spürte, wie meine Wangen rot wurden. Ich wollte nicht einen Moment verschwenden. 

"Ich will dich heute Abend sehen. Du kommst zu mir."

"Ja Daddy."

"Braves Mädchen. Jetzt los in die Pause, bevor deine Freunde Verdacht schöpfen."

Ich nickte bloß und musst mich, wenn auch wieder mit dieser Leere, von ihm lösen. Ich kann das nicht. Ich darf nicht zulassen, dass ich mich in ihn verliebte. Ich bin seine Sub, er mein Dom. Mehr Nicht.

Ahhhh ich würde am liebsten schreien. Ein Lehrer? Mein verdickter ernst? FUCK, FUCK, FUCK!

Ich schritt auf den Pausenhof und direkt zu unserem Baum. Tyler saß auf dem Boden und Lis lachte über irgendwas, was Tyler gesagt hatte.

"Ahh da kommt sie. Hat du Streber, dir ein Lob geben lassen?"

Ich beschloss genau in diesem Moment, dass ich die ganze Sache für mich behalten würde. Ich werde es ihnen irgendwann sagen, doch jetzt geht es einfach nicht. Ich war nicht bereit dazu und sie auch nicht. 

"Immer doch. Er fragte mich, ob ich mich mit dem Buch auskenne und so. Nichts dramatisches." 

Wir lachten kurz. Sie hatten nicht gemerkt, dass ich gelogen hatte, auch wenn es mir unheimlich schwer viel sie anzulügen. Sie waren meine Familie. 

"Oke Rose, jetzt kommst du nicht mehr drum herum. Wo warst du am Wochenende."

"Einfacher als ihr euch vorstellen könnt. Ich dachte es würde was werden, doch der Typ stellte sich als etwas dumm heraus um ehrlich zu sein. Ein Fehler wenn ihr mich fragt.n"

Wieder lachten wir und Lis erzählte mir, dass sie fast ins Auto ihrer mum gekotzt hätte und sie wohl sehr komisch getanzt hatte. Wir unterhielten uns in dieser Pause eigentlich nur noch über den Abend und ich war froh, dass Liam uninteressant geworden war. 

Mit dem Klingeln der Schulglocke schleppten wir uns weiter in den Untericht. 


Überarbeitet 

585 Wörter 

The Secret-naughty little thingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt