4| Der Feuerkelch

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"Amelia!" Ich kam gerade aus dem Schlafsaal der Mädchen, als die Zwillinge schon auf mich losstürmten. "Wir haben ihn fertig!" "Ihr habt was fertig?", fragte ich verwirrt. "Den Alterungstrank natürlich!", rief George. "Es wird legendär!" Die Beiden strahlten mich so glücklich an, dass es mir schon weh tat, ihnen zum hundertsten Mal sagen zu müssen, dass das nicht klappen wird. "Jungs", seufzte ich," Es wird auch mit einem Alterungstrank nicht klappen." "Ach komm schon, Am, das wird lustig", grinste Fred. Automatisch musste ich zurück grinsen. "Ist ja schon gut. Ich komme ja schon mit", lachte ich," Es wird trotzdem nicht klappen." "Ja ja, du wirst schon sehen", erwiderte Fred. Daraufhin packte er mich an den Beinen und warf mich über seine Schulter. "Fred Weasley! Lass mich sofort runter!", rief ich und zappelte mit Beinen und Händen," Ich komme doch freiwillig mit!" Er lachte nur bösartig und ging in Richtung Porträt. George folgte uns. Als wir unten in der Großen Halle ankamen, war der Feuerkelch bereits von Schülern umkreist. "Fred." "George." Die Jungs zogen jeweils ein Behälter mit dem Alterungstrank hervor, stießen an und kippten den Trank runter. Ich schaute dem Schauspiel nur kopfschüttelnd zu. "Wünsch uns Glück, Am!" Ich hob beide Daumen. "Sie sind sehr sonderbar", sagte eine Stimme hinter mir. "Hey Viktor", sagte ich," Ja, die Zwillinge sind ein Fall für sich. Ein Grund mehr, wieso ich sie so lieb gewonnen hab." "Das sieht dir ähnlich", grinste er. "Und?", fing ich an," Hast du deinen Namen auch schon in den Feuerkelch geworfen?" Viktor nickte. "Ich und alle anderen Durmstrangs." "Ich bin mir sicher, dass du als Champion gewählt wirst. Willst du das oder Karkaroff?" Viktor verdrehte die Augen. "Ich will das. Karkaroff natürlich auch." "Natürlich will er das", sagte ich belustigt. In diesem Moment sprangen Fred und George über die Alterungslinie, um die Zettel mit ihren Namen in den Feuerkelch zu werfen. Für den Bruchteil einer Sekunde sah es so aus, als hätten Fred und George es geschafft, doch kurz darauf hörte man ein Zischen und die Zwillinge wurden aus dem goldenen Kreis hinausgeschleudert. Sie schlugen hart auf dem Boden auf und als wäre das nicht genug, wuchsen ihnen zusätzlich lange weiße Bärte. Alle umstehenden Zuschauer fingen an zu lachen und auch Fred und George konnten sich nicht mehr halten. Abermals schüttelte ich den Kopf, doch auch ich konnte mir mein Lachen nicht verkneifen. "Ich habe es euch doch gesagt, Jungs!", rief ich ihnen zu. "Wir haben dir aber gesagt, dass es legendär wird!" Dumbledore, der gerade dazugekommen ist, schickte Fred und George zu Madam Pomfrey in den Krankenflügel. "Wollen wir heute was zusammen machen?", fragte Viktor mich, während wir in die Große Halle gingen, um etwas zu frühstücken. "Klar, gerne. Ich muss noch ein paar Hausaufgaben erledigen, aber das sollte ich trotzdem hinbekommen. Hey Leute!" Ich setzte mich zu Harry, Ron und Hermine. "Setz dich, Viktor, Das sind Harry, Ron und Hermine", sagte ich. Ich merkte wie Ron neben mir aufgeregt zappelte, woraufhin er meinen Ellenbogen in seinen Rippen zu spüren bekam. "Reg dich ab", flüsterte ich. "Hey, ich bin Viktor", stellte sich der Durmstrang vor und ich wusste, wie unangenehm, ihm die Situation war. Obwohl man meinen müsste, dass Viktor Krum aufgrund seiner Berühmtheit keine Probleme damit haben sollte, neue Menschen kennenzulernen, war genau das sein Problem. "Du bist Harry Potter", stellte er fest, als er Harry anblickte. Dieser grinste nur und sagte:" Jetzt bin ich immerhin nicht die einzige Berühmtheit hier." Sofort lockerte sich die Stimmung und auch Viktor wurde lockerer. Während die anderen sich weiter unterhielten, fing ich an meinen Magen mit Pancakes zu füllen und hörte nur zu. Ich schaute zu Viktor, der sich auf eine einzige Sache fokussierte. Eher gesagt auf eine einzige Person. Er konnte seinen Blick kaum von Hermine abwenden, die seine Blicke jedoch nicht bemerkte. Ich unterdrückte ein Grinsen. "Harry, Ron. Hagrid erwartet uns", merkte Hermine an," Wollt ihr mitkommen?", fragte sie mich und Viktor höflicherweise. Viktor erwachte aus seiner kleinen Starre. "Nein, nein, geht ruhig, aber danke für die Einladung", winkte ich ab. "Alles klar, dann bis später!" Die drei standen auf und ließen uns somit zu zweit. Dieses mal bekam Viktor einen kleinen Stoß in die Rippen. "Wofür war das dann?", rief er. "Du magst sie!", grinste ich," Viktor Krum steht auf Hermine Granger!" "Ich weiß nicht, wovon du redest!" Er schüttelte entnervt den Kopf. "Herrgott nochmal, Viktor, du hast ja kaum deine Augen von ihr gelassen", kicherte ich. Viktor guckte mich böse an:" Wage es bloß nicht, es jemandem zu sagen!" "Meine Lippen sind versiegelt", sagte ich und tat so, als würde ich meinen Mund mit einem Schlüssel verschließen," Übrigens dürfen wir in zwei Wochen nach Hogsmeade. Frag sie doch nach einem Date!" Mit einem noch grimmigeren Blick gab er nur ein "Ich überlege es mir" von sich wieder.

Nachdem ich meine Hausaufgaben erledigte und dabei nur das nötigste beachtet habe, um schnell etwas mit Viktor machen zu können, traf ich mich mit ihm am Großen See. "Bist du es nicht leid, ständig angestarrt zu werden?", fragte ich ihn, während eine Gruppe kichernder Drittklässlerinnen an uns vorbeiliefen. "Ich bin es gewöhnt, weißt du. Die Sommerferien mit dir sind die einzige Zeit, wo ich mir Zeit für mich nehmen kann", antwortete Viktor und schleuderte einen Stein über das Wasser. "Schade, dass diesen Sommer die Quidditch-Weltmeisterschaft dazwischen kam. Der Sommer war viel zu kurz." Viktor verzog, dass Gesicht:" Erinnere mich nicht an die Weltmeisterschaft." "Tut mir leid", grinste ich leicht," Du warst trotzdem klasse. Du hast den Schnatz trotzdem gefangen." "Aber trotzdem verloren..", er verlor sich kurz," Wie geht es deiner Mutter?", versuchte Viktor abzulenken," Sie muss dich furchtbar vermissen, jetzt wo du nicht den ganzen Tag mit ihr um die Welt reist." Ich lächelte an dem Gedanken. "Ich vermisse sie auch schrecklich", seufzte ich," aber Hogwarts war die richtige Entscheidung." "Das wünsche ich mir für dich. Hast du jemandem von .. du weißt, was ich meine .. erzählt?" Ich blickte zu ihm hoch und schüttelte den Kopf:" Nein, niemand weiß davon." 

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