5| Die vier Champions

3 1 0
                                    

Aufregung und Anspannung war in der Großen Halle zu spüren. Überall wurde spekuliert, welche drei Schüler denn nun auserwählt werden würden. Ich blickte durch die Große Halle, schaute in die aufgeregten Gesichter meiner Mitschüler. "Was glaubst du, Amelia?", fragte mich Fred von der Seite. Ich zuckte mit den Schultern. "Meinst du, Krum wird einer der Champions?", kam Ron dazwischen. Wieder zuckte ich mit den Schultern:" Ich weiß es nicht, Leute, ein feuerspuckender Kelch entscheidet, was geschieht. Es kann alles passieren." "Es wird ziemlich viel von Krum erwartet, nicht wahr?", sagte Hermine und ich war mir sicher, einen Hauch von Besorgnis herauszuhören. "Der einzige, der viel von Viktor erwartet, ist Karkaroff und Viktor selbst", gab ich zurück," Karkaroff ist ein mieses Arschloch, wenn ihr mich fragt." Um uns herum wurde es plötzlich still und alle Aufmerksamkeit galt nur noch Dumbledore und dem leuchtenden, brennenden Feuerkelch. Alle hielten den Atem an, als der erste Zettel aus dem Feuerkelch flog. "Unser erster Champion der Durmstrang Schule", verkündete Dumbledore," ist Viktor Krum!" Die Menge jubelte und applaudierte. Ich seufzte vor Erleichterung, dennoch machte ich mir Sorgen. Ich hatte vieles über das Trimagische Turnier gelesen, welches nicht ganz ungefährlich war. Viktor schaute mich kurz an, bevor er nach vorne ging und anschließend hinter einer Tür verschwand. Fleur Delacour aus Beauxbaton wurde als nächstes gezogen. "Mach den Mund zu, Ron", grinste George, der daraufhin von Ron einen Hieb in die Seite bekam. Hogwarts Schulchampion wurde Cedric Diggory, ein Sechstklässler aus dem Haus der Hufflepuffs. Die angespannte Stimmung in der Großen Halle verflog in dem Moment, als Cedric aufgerufen wurde. "Es hätte Angelina werden sollen", raunte Fred mir zu, während wir klatschten. "Cedric soll wahnsinnig gut im Unterricht sein, Fred. Besser Cedric, als Crabbe oder Goyle", sagte ich. Er zuckte mit den Schultern:" Und Angelina wäre trotzdem der bessere Champion gewesen." Ich verdrehte die Augen und lachte nur. In der Großen Halle wurde es mit einem Mal wieder still. "Was ist los?", flüsterte ich Hermine zu. Doch bevor sie antworten konnte, rief Dumbledore lautstark:" HARRY POTTER!" Auf den Gesichtern der Schüler und Lehrer waren nur geschockte Blicke zu sein. "Komm schon, Harry", flüsterte Hermine Harry zu, der wie erstarrt auf seinem Platz saß. Langsam erhob er sich und schritt Richtung Dumbledore. Die Schüler begannen nach und nach zu tuscheln. "Wie kann das nur sein?", sagte Hermine," Wie konnte das passieren?" Die Sekunde, in der auch Dumbledore hinter der Tür verschwand, war der Moment, der für große Aufruhr sorgte. Von überall her waren Spekulationen zu hören, wie Harry es geschafft hat, den größten Zauberer seiner Zeit und den Feuerkelch auszutricksen. "Hätte Harry uns mal sein Geheimnis vorher verraten, Georgie, dann wären wir vielleicht auch durchgekommen", witzelte Fred. "Ich glaube kaum, dass Harry seinen Namen selber in den Feuerkelch geworfen hat", merkte ich an. "Dafür wäre Potter auch viel zu dumm!", spottete Draco Malfoy hinter mir. Ich verdrehte die Augen. "Wenn man nichts sinnvolles zu sagen hat, dann sollte man lieber die Klappe halten, Malfoy", gab ich nur genervt zurück. Der blonde Slytherin brachte mich auf die Palme, so wie kein anderer Mensch auf dieser Welt. Ich atmete tief ein und aus, um mich nicht noch mehr aufzuregen. "Er ist es nicht wert, Am", sagte George. Ich nickte nur. Die Lehrer, die in der Großen Halle geblieben sind, schickten uns auf die Gemeinschaftsräume. Immer noch herrschte große Verwirrung über die Geschehnisse um das Trimagische Turnier. Mein Mitleid galt an der Stelle nur Harry, der in den nächsten Tagen nicht drumherum kommt, von den anderen Schülern konfrontiert zu werden. Was er wohl gerade durchmachen musste.

"Kommst du mit nach oben?", fragte Hermine mich, als wir im Gemeinschaftssaal ankamen. Ich schüttelte den Kopf:" Du kannst ruhig schon vorgehen. Ich bleib noch ein bisschen hier." Ich schnappte mir Pergament und Feder und setzte mich zu den Zwillingen, die gerade eine Partie Zaubererschach anfingen. Es saßen nur noch vereinzelt ein paar Schüler im Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Meine Feder sog die Tinte auf und ich setzte sie zum Schreiben ab:

Liebe Mum,

Ich hoffe, dass es dir gut geht. Ich vermisse dich schrecklich und das Reisen mit dir ebenfalls. So wie ich dich kenne, liest du bestimmt den Tagespropheten und weißt schon über alles Bescheid. Es ist ziemlich viel los in Hogwarts. Andere Schulen, das Zaubereiministerium, das Trimagische Turnier. Ziemlich viel auf einmal für das erste Jahr in Hogwarts. Dennoch habe ich das Gefühl endlich angekommen zu sein. Ich habe hier tolle Freunde kennengelernt. Sogar Viktor ist im Moment wieder in Hogwarts aufgrund des Turniers! Ich freu mich darauf dich wiederzusehen.

Deine Amelia

Ich seufzte. Hogwarts war toll und dennoch vermisste ich die Freiheit überall da sein zu können, wo es mir gerade gefiel. Ich erinnerte mich an die Geschichten meiner Mutter zurück. Geschichten ihrer Jugend aus Hogwarts und wie glücklich sie hier mit meinem Dad war. So erzählte sie es mir damals jedenfalls. Ob ich in Hogwarts wohl etwas über ihn erfahren würde? Die Tür zum Gemeinschaftsraum öffnete sich und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. "Harry!", rief ich. Fred und George unterbrachen ebenfalls ihr Spiel und schauten Harry erwartungsvoll an. Dieser bemerkte die Blicke und zuckte mit den Schultern:" Tut mir leid, Leute. Ich hab meinen Namen nicht in den Feuerkelch geschmissen, ich schwöre es euch." Die erwartungsvollen Blicke verzogen sich zu enttäuschten Mienen. "Ich habe es euch doch gesagt, Jungs!", sagte ich," Und übrigens glaube ich dir, Harry, dass du deinen Namen nicht reingeworfen hast, meine ich." "Danke, Amelia. Ich bezweifle jedoch, dass die anderen mir glauben werden", gab Harry niedergeschlagen zurück. "Scheiß doch auf die anderen. Wenn sie dir nicht glauben wollen, dann ist das nicht dein Problem." Wieder zuckte er mit den Schultern. "Habt ihr Ron und Hermine gesehen?", fragte er uns. "Sind schon in den Schlafsälen", antwortete George," Freddie, ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich gehe jetzt auch schlafen. Gute Nacht, Harry. Gute Nacht, Amelia." Fred stand mit George auf und gemeinsam verschwanden die beiden im Schlafsaal. "Geht es dir gut?", fragte ich Harry. Er nickte:" Ja, danke. Ich geh auch mal nach oben. Gute Nacht, Amelia, schlaf gut." "Gute Nacht, Harry." Ich nahm meinen Brief und steckte ihn in einen Umschlag. Ich vergewisserte mich, dass bis auf mich niemand mehr im Schlafsaal war und schlich mich leise aus dem Gemeinschaftsraum. "Weißt du eigentlich wie spät es ist, Mädchen", fauchte mich die Fette Dame an. Ich schaute sie nur böse an und ging weiter.

SECRETSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt