Die Beerdigung

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Am nächsten Morgen wachte ich mit einem gemischten Gefühl auf. Ich wusste ich muss es Till irgendwann erzählen, doch zuerst will ich diese Beerdigung hinter mir haben und danach werde ich ihm alles erzählen.

Langsam schwang ich mich aus meinem Bett und tappste runter um duschen zu gehen. Ich zog mir schnell die Klamotten aus und ging unter das heiße Wasser. Es fühlte sich gut an und nach einer gefühlten Ewigkeit schnappte ich mir mein Handtuch und trocknete mich ab.

Fertig gerichtet, in meinem schwarzen Kleid, welches mein Bruder mir Mal geschenkt hat ging ich in die Küche um auf Jannis und Dominik zu warten. Jedoch traf ich Till in der Küche.

Als er mich sah kam er besorgt auf mich zu und nahm mein Gesicht in seine Hände ,, geht's dir gut? Du hast gestern geweint, ich hab mir Sorgen gemacht kleines" sagte er liebevoll. ,,Ich erzähl dir alles okay? Heute Abend wirst dus erfahren ich verspreche es dir" antwortete ich ihm und lächelte ihn leicht an. Till nickte und gab mir einen Kuss auf den Mundwinkel welcher mich erröten ließ. Er streichelte nochmal meine Wange und sagte ,,Ich muss los, Training bei Hauser." damit ging er raus.

Jannis und Dominik kamen in die Küche, ebenfalls schwarz angezogen und umarmten mich. ,, (y/n) wir müssen los." meinte Jannis leise. Ich nickte und wir gingen los. Raus aus dem Internat Richtung Friedhof.

Auf dem Friedhof angekommen sah ich von weitem schon den Pfarrer und Zoe. Sie hatte ganz geschwollene Augen und ein Taschentuch in der Hand. Ich nahm sie in den Arm und auch mir kamen die Tränen.

Der Pfarrer angefangen hat hörte ich hinten die Tür der Kapelle aufgehen und wer kam? Meine Mutter. Zu spät zur Beerdigung ihres Sohnes. In mir kam Wut hoch gemischt mit Trauer. Sie entschuldigte sich und setzte sich zu mir und Zoe in die erste Reihe.

Nach dem Gottesdienst gingen wir nach draußen zu seinem Grab um jeweils eine Rose reinzuwerfen. Jannis und Dominik warfen auch eine dazu, da sie meinen Bruder von früher kannten und auch mit ihm befreundet waren.

Meine Mutter behielt auf der ganzen Beerdigung nur ihr Pokerface, so als hätte sie keine Gefühle gegenüber was hier passiert. Ob sie bei meiner Beerdigung auch so drauf sein wird wenn ich vor ihr sterbe? Wird sie pünktlich kommen oder auch zu spät? keine Mutter kommt zu spät zur Beerdigung ihres Kindes.

Jannis holte mich aus den Gedanken in dem er mich anstupste. Die Beerdigung war vorbei und die ersten verließen den Friedhof oder gingen zu Gräbern ihrer Familie.

Meine Mutter stand mit meiner Sekretärin und redete mit ihr. Die Wut kam wieder hoch und ich stapfte auf sie zu. ,,sind wir dir so unwichtig? so unwichtig dass du zu spät zur Beerdigung deines eigenen Sohnes kommst? Ich hätte dich gebraucht. Ich hätte dich schon immer gebraucht. Noch nie warst du eine Mutter und du wirst niemals eine sein." sagte ich und wurde immer lauter. Leute drehten sich um doch dass war mir in dem Moment komplett egal.

Dominik umarmte mich und ich weinte. Meine Mutter schaute mich an und für einen kurzen Moment sah ich Trauer in ihren Augen, jedoch änderte das sich schnell. ,,so undankbar bist du? Ich habe jeden Tag gearbeitet damit ihr was zu essen habt. Euer Vater hat mich verlassen genauso wie euch. Denkst du es war einfach für mich?" schrie sie und ihre Stimme zitterte. ,,Ach ja? du hättest einfach uns zuhören sollen wenn wir Probleme hatten oder Angst." schrie ich ebenfalls mit Tränen in den Augen.

Plötzlich spürte ich einen Schmerz an meiner Wange. Sie brannte förmlich. Meine Mutter hat mich tatsächlich geschlagen. Meine Hand ging langsam zu meiner Wange und ich spürte wie sie pochte, ein roter Handabdruck wird da auf jeden Fall zu sehen sein.

Ich drehte mich um und ging einfach. Jannis und Dominik rannten mir hinterher und umarmten mich. Ich schluchzte auf und ließ alles raus. Jannis Strich über meinen Kopf und Dominik über meinen Kopf.

,,können wir zurück?" flüsterte ich und die beiden stimmten mir zu. Vor dem Internat angekommen sahen mich Dominik und Jannis an ,,du weißt wir müssen wieder los" sagten sie schweren herzens und ich nickte traurig. ,,Versprichst du uns was?" fragte Dominik. Ich nickte und schaute ihn erwartungsvoll an. ,,Erzähl es Till. Am besten jetzt du hast es ihm versprochen. Wenn wir weg sind brauchst du auch hier jemanden zum Reden. Till liebt dich und wird dich verstehen. Bitte friss nicht alles in dich rein okay?" sagte er und sah mich ernst an. ,,Ja mach ich, ich versprechs. Ich werde euch vermissen" ,,wir dich auch kleines" sagte Jannis.

Die beiden umarmten mich ein letztes Mal und gingen. Ich ging hoch, zog mich um und wusste dass ich jetzt mit Till reden muss. Also ging ich zu seiner Tür und klopfte.

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Guten Abend Leute :)
Nach langem Mal wieder ein Kapitel.
Ich hoffe es hat euch gefallen. Lasst gerne Feedback da und wünsche da.

morgen lade ich ein neues Kapitel hoch!!

Schönen Abend noch
eure Amelie:):):)

Falling love | Schloss Einstein ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt