Ich renne hoch in mein Zimmer und rufe sofort Lilith an. "Hast du es schon gehört?" "Ja Daddy hat es mir grade erzählt." "Was hat das zu bedeuten?" Hätte ich einen Herzschlag würde es jetzt rasen. "Ich weiß es nicht." gibt sie zu. Wir schweigen eine ganze Weile. "Alsoooooooooo diese Clarke-" Nein bitte nicht schon wieder. Ich Rolle mit den Augen. "Hör auf mit den Augen zu Rollen, Bitch." schnarrt Lil durchs Telefon. Ich grinse, sie kennt mich zu gut.
Die nächste Stunde reden wir über Clarke und ihren Typen aus dem Bio Kurs, Ryan. Wir machen einen Plan, wie ich vielleicht doch an die Blondine ran komme und wie sie Ryan ansprechen kann. Wir reden gerade darüber, was wir morgen tragen werden, als mein Vater mit dem Wir-müssen-reden Blick reinkommt. "Lil ich muss Schluss machen. Bis dann." murmele ich und lege auf. "Lexa, du musst jetzt umso vorsichtiger sein. Die Jäger zeigen keine Gnade mit uns. Du darfst auf keinen Fall in irgendeiner Weise die Aufmerksamkeit auf dich lenken. Egal wodurch. Keine Morde und Bisswunden an anderen Menschen, außer sie kommen freiwillig." Ja so etwas gibt es. Wir nennen es Blutfest. Einmal im Monat, meistens am Freitag, kommen Menschen von überall her, um Blut für uns zu spenden. Es läuft tatsächlich wie eine normale Blutspende, damit es keine verräterischen Bissspuren gibt. Sie tun es freiwillig. Die meisten sind Fantasyfreaks oder feiern es einfach nur. Die Feste finden immer an anderen Orten statt und sind hoch exklusiv. Natürlich gibt es auch Leute wie Alexandra, die darauf stehen gebissen zu werden, aber solche zu finden ist echt schwer und man muss verdammtes Glück damit haben. "Versprochen Dad." murmele ich und er gibt mir einen Kuss auf die Stirn. "Okay. Was machst du heute noch?" fragt er und ich zucke mit den Schultern. "Vielleicht in den Wald ein bisschen joggen." er nickt im hinausgehen. "Sei vorsichtig." "Immer doch." er schließt die Tür und ich ziehe mich um.
Eine einfache Leggins und einen schwarzen Kapuzen Pullover. Dann nehme ich mein Handy und springe aus dem Fenster. Elegant lande ich wie in Zeitlupe auf dem Rasen und jogge direkt los. Meine Schuhe donnern über den Asphalt und ich merke, wie mein Kopf langsam freier wird. Die blauen Augen und blonden Haare verblassen langsam. Nach 5 Kilometern habe ich nichts mehr in meinem Kopf, außer die kalte Luft, die in meiner Lunge sticht. Ich könnte ewig so weiter rennen, aber ich entschließe mich dazu, an meinen Lieblingsort zu gehen. Es ist ein kleiner Wasserfall mitten im Wald. Ein friedlicher Ort, der einen perfekten Ausgleich zu meinem Leben bietet. Hier im Wald kann ich mit meiner Vampirkraft spielen. Ich springe Meter hoch und bewege mich blitzschnell von einem Ort zum anderen, bis ich endlich das plätschern des Wasserfalls höre. Ich setze mich ans Ufer des kleinen Sees und starre auf das klare Wasser. Die Luft riecht nass und frisch. Ich atme tief ein und aus. Theoretisch müsste ich nicht atmen, aber der Reflex ist immer noch da. Außerdem hilft es mir meinen Kopf durch die kalte Luft zu beruhigen. Ich weiß, dass mein Vater will, dass ich eine würdige Nachfolgerin werde und theoretisch bin ich bereit dazu, aber in der Praxis ist es ganz schön viel Druck über 50 Vampire im Schach zu halten. Denn nicht jeder aus der Familie steht dahinter, dass wir uns eigentlich nicht an Menschen vergreifen. "Das ist gegen unsere Natur blablabla." Das Blutfest ist das einzige was sie halbwegs ruhig stellt. Ich lege mich auf den feuchten Boden und schreie bis kein Ton mehr raus kommt. Ich starre hoch in die Baumkronen. Die Sonnenstrahlen kämpfen sich ihren Weg runter zum Boden und ich fühle mich wie sie.
Ich höre Schritte und Stimmen. Sofort richte ich mich auf. Mein Gefühl sagt mir, dass ich sofort verschwinden soll, also mache ich einen großen Satz und Kletter einen Baum hoch. Im Schutz der Äste sehe ich wie drei Männer auf die Lichtung treten. Sie tragen Gewehre bei sich, aber mit meinen scharfen Augen erkenne ich, dass sie Pflöcke an der Hüfte tragen. Die Jäger. Meine Kehle wird trocken. "Noch keinen einzigen gesehen heute. Als hätte man sie gewarnt." knurrt der eine. Es sind zwei junge Männer und ein etwas älterer Mann. Sehr durch trainiert und professionelle Ausrüstung. Wie viele es wohl von ihnen gibt? Egal drei gute sind schon schlimm genug. "Diese dreckigen Blutsauger sind eben verdammt gut im verstecken." sagt der Alte. "Los kommt, vielleicht lungern bei der alten Mühle welche." Scheiße da ist heute ein Kumpel von mir mit seiner Freundin. Vor Schreck keuche ich auf und rutsche ab, kann mich aber grade noch so fest halten. Alle drei Gesichter schnellen hoch. Gott sei Dank ist es bereits dunkel genug. "Komisch. Ich meine etwas gehört zu haben. Naja vielleicht ein Eichhörnchen" sagt der eine Typ und die anderen Stimmen murmelnd zu. Sie ziehen ab. Schnell hole ich mein Handy raus und wähle die Nummer meines Kumpels. "Bitte geh ran." sage ich zu mir selbst und hätte fast erleichtert aufgeschrien als er ran geht. "Ja? Lexa wir sind grade etwas beschäftigt." nuschelt Rysand ins Telefon und im Hintergrund höre ich kichern. Gott Pärchen sind so ekelhaft. "Macht das ihr da weg kommt. Es sind Jäger zu euch auf den Weg." sage ich. "Verarsch mich nicht Lexa. Ich dachte du freust dich für mich." gerade will ich widersprechen aber er legt auf. Was für ein idiot. Ich boxe gegen den Baum und hinterlasse einen Abdruck in der Rinde. Ich hab die Verantwortung, klingt die Stimme meines Vaters in meinem Kopf. Ohne lange zu zögern springe ich vom Baum und sprinte zur alten Mühle.
DU LIEST GERADE
Vampire Hearts
Romance"Ich wurde geboren um zu töten und zu verletzen, aber nie hat man mir gezeigt wie man liebt." Als Tochter eines mächtigen Vampiranführers lastet ein enormer Druck auf Lexas Schultern. Alle Augen sind auf sie und ihre Führungsqualitäten gerichtet. S...