Kapitel 8

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Wir reden nicht und genau das ist jetzt das was ich brauche. Als scheine sie es instinktiv zu spüren. Mein Kopf wird klarer durch die Bewegung an der frischen Luft und als wir am Auto sind habe ich mich komplett beruhigt. Das einzige was ich jetzt will ist: Rache. Wieder im Auto sieht Clarke mich an „Wieder besser?" „Ja danke... ich hab einen Moment gebraucht." Murmel ich verlegen. Sie legt mir eine Hand auf den Oberarm „Alles gut nimm dir die Zeit die du brauchst." ich lausche auf ihren Herzschlag und merke, wie er sich beschleunigt. Sie ist nervös. Wegen mir? „Willst du zurück?" fragt sie und hat unentschlossen den Schlüssel in der Zündung. Einheitlich würde ich gerne den ganzen Tag und die ganze Nacht mit ihr hier verbringen, aber ich muss zurück. „Wollen nicht, aber wir sollten trotzdem fahren."
Ich schaue aus dem Fenster und versuche alles zu ordnen.
Wir fahren zurück zur Schule. Die Rückfahrt war viel zu schnell. Gemeinsam steigen wir aus und gehen auf das Gebäude zu. Lange waren wir nicht weg, aber trotzdem kommt es mir vor als wären es Tage gewesen. Alles wirkt irgendwie grauer und trostloser.
Grade wollen wir uns durch den Eingang der Schule schieben, als zwei Typen uns den Weg versperren. „Hey ihr süßen. Na wohin den Weges?" fragt der eine und starrt uns unverhohlen an. Wut brodelt in mir hoch insbesondere, als ich merke wie er Clarke anstarrt. „Verpisst euch." knurre ich. Clarke sagt nichts, wirkt aber gefasst. Gefährlich ruhig. „Ich liebe widerspenstige Frauen." sagt der eine und sein dummer Kumpel lacht. Ich verliere die Geduld, als sie uns immer noch den Weg versperren und haue ihnen eine runter. „Aua. Schlampe." knurrt der Typ und Blut kommt aus seiner Nase und tropft von seiner Lippe. Ich merke das brennen am Zahnfleisch und senke schnell den Kopf. „Lass uns verschwinden, die schlampe ist verrückt." Die beiden machen sich vom Acker. „Lexa ist alles okay?" Clarke berührt meinen Arm aber ich kann sie nicht anschauen. Der Hunger drückt sich wie ein brennender Schürhaken und meinen Hals und meine Zähne picken in meine Unterlippe. „Ja ich muss gehen." mit gesengten Kopf stürme ich in die Schule und verschwinde auf dem Klo. Clarke lasse ich ohne Erklärung, aber dafür mit schlechten Gewissen stehen. Ich setzte mich auf die kloschüssel und versuche runterzukommen. „Alles gut." Murmel ich und drücke meine Handballen gegen die Augen. Das brennen und drücken lässt nach. Die Tür geht auf und ich erkenne den Geruch sofort. „Clarke es tut mir leid, dass ich so seltsam bin. Aber der Tod von meinem Bruder er..." ich halte die Luft an. Ich habe es laut ausgesprochen. Jetzt ist es nicht nur ein Gedanke, sondern eine ausgesprochene Tatsache. „Mach die Tür auf. Ich will dir helfen." ich gehorche ihr nachdem ich sicher gegangen bin dass ich normal aussehe. Aus ihrem Blick spricht pure Sorge. „Lexa, es tut mir so leid.... Ich würde dir so gerne helfen. Dir den Schmerz nehmen. Ich weiß wie es ist einen geliebten Menschen zu verlieren..... und naja wenn du reden willst... ich bin da."
Ich trete an sie heran bis wir uns so nahe sind, dass wir uns fast berühren. Ihr Atem geht schneller und etwas flacher und such mich lässt es nicht kalt. Unsere Augen sind in einander verschlungen. Kaum merklich beuge ich mich vor zu ihr. Spüre ihren Atem an meinen Lippen, als plötzlich die Tür aufgerissen wird und drei Weiber hinein kommen. Sie bleiben stehen und Mustern und abschätztend.
Ohne auf Kommentare zu warten stürme ich aus dem Badezimmer.
Ich habe es laut ausgesprochen. Rysand ist tot. Wird nicht wieder kommen. Ich sinke an der langen Reihe Spinds entlang auf den Boden.
Gott sei Dank kommt niemand vorbei bis es klingelt.
Ich spüre das brennen hinter den Augen, aber meine Wangen bleiben trocken. Tränen sind nur Zeichen von Schwäche. Und ich darf nicht schwach sein. Ich kämpfe mich hoch auf die Beine und lasse den Unterricht über mich ergehen.

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