Liebe

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Ja moin, ich weiß nicht, was sich hier fabriziert habe. Ich wollte mal einen os schreiben, in dem sich meine Gefühle etwas widerspiegeln, aber dann ist das passiert. Ich bin eigentlich ziemlich zufrieden mit diesen hier. Und ich hoffe, er gefällt euch!
Also viel Spaß!





Bis vor kurzem fühlte er sich einsam. Einsam und allein gelassen.

Seit seinem elften Geburtstag lief sein Leben so einigermaßen Bergauf. Er traf auf einen halbriesen namens Hagrid und ging ab dem ersten September 1991 auf die Zauberer Schule Hogwarts.

Vorher lief es nicht so gut.

Er verlor seine Eltern bei einem Angriff. Naja, eigentlich nicht irgendeinem Angriff, sondern der Angriff, der ihn hätte umbringen sollen. Stattdessen wurden seine Eltern kaltblütig ermordet und der Mörder, Voldemort nebenbei bemerkt, der berüchtigtste schwarzmagischste Zauberer zu jener Zeit, als er die Chance hatte, ihn, ein Baby, umbringen zu können, scheiterte er. Der Fluch, der ihn hätte umbringen sollen, prallte ab und traf stattdessen Voldemort, der darauf seine Kräfte verlor. Und für einige Jahre unauffindbar war.

Jedenfalls musste Harry, da er keinen anderen Vormund oder Verwandte hatte, zu seiner Tante und Onkel.

Keine schöne Zeit dort.

Harry lebte seid er von den Dursleys aufgenommen wurde, unter einem Schrank. Die Dursleys hatten einen Sohn, Dudley. Dieser bekam alles, um es mal einfach auszudrücken, in den Arsch geblasen. Er sieht es, er will es, er bekommt es. Einfaches Prinzip, ohne wenn und aber.

Der kleine zweijährige Harry war eines Tages mit seiner Tante und seinem Cousin zum Einkaufen mit. Das war eines der wenigen Male, bei denen Harry mit den Dursleys raus gehen durfte, da, wenn Harry sich aufregte oder sonst etwas in der Art passierte, fragwürdige Dinge passierten. Und da guckten die Leute wie Fische am Strand. Und das wollten die Dursleys vermeiden.

Jedenfalls war Harry mit beim Einkaufen. Und er sah seine damalige große Kleinkinderliebe. Einen Hirsch, als Plüschtier. Er wollte ihn haben. Er brauchte ihn!
So schritt Kleinkind Harry zu seiner Tante, die gerade mit Dudley sprach, und fragte ganz höflich mit seiner Kleinkindsstimme: »Kann ich diesen Wirsch haben?«
»Hirsch und nein!«, polterte ihn seine Tante daraufhin an, nahm Dudley an der Hand und ging weiter. »Aber wieso denn nicht?«, wollte Kleinkind Harry wissen, »Dudley bekommt auch immer alles, was er sich wünscht!«

Seine Tante blieb stehen, drehte sich gefährlich langsam um und fauchte ihm zu: »Deine Brille war sehr teuer! Hättest du keine Brille, wäre das was anderes! Und Dudley hat nunmal keine Brille! Und er ist mein Sohn! Du bist nur mein Neffe! Und jetzt komm, wie gehen bezahlen!«

Sie drehte sich wieder um und schritt weiter voraus.
Harrys Unterlippe bebte gefährlich. Doch er wollt nicht in der Öffentlichkeit weinen. Er würde später in seinem Schrank stumm vor sich her weinen. Und er hoffte, dass die Spinnen ihn dann trösten würden.

Doch am Abend, als er sein mickriges Abendessen bekam, er in seinem Dunkeln, kahlen, kalten Schrank hockte, tief in die mottenzerfressene, sehr dünnen Decke gewickelt und große, runde Tränen seine Wangen hinabliefen, trösteten die Spinnen, die in der Ecke hockten, ihn nicht.

Er war alleine.

So ging das einige Jahre, bis Harry alt genug war, um im Haushalt tätig zu werden. Er musste früh morgens aufstehen, Frühstück zubereiten (bei dem er nie mit essen dürfte, sondern immer nur eine Scheibe getrocknetes, altes Brot mit eventuell einen Aufstrich darauf bekam), den darauffolgenden Abwasch machen, Saugen, Wischen, putzen, den Garten pflegen und später auch noch seine Hausaufgaben, die gerade nicht wenige waren, erledigen. Und das an einem Tag.

Aber als Hagrid ihn 'rettete', wurde es besser, auch bei den Dursleys. In den Ferien musste er nie mehr so viel im Haushalt machen, da die Dursleys Angst hatten, dass Harry mit seinem Hokus-Pokus alles in Schutt und Asche zerlege. Und wahrscheinlich hätte das Harry auch gemacht, aber er durfte ja in den Ferien nicht zaubern.

Ende dritten Schuljahres lernte Harry seinen Paten kennen - berüchtigter Massenmörder Sirius Black. Harry mochte ihn, zwar nicht direkt, da sie anfangs ein paar Problemchen hatten, aber als alles erklärt wurde, wusste Harry, er konnte seinen Paten vertrauen.

Ende vierten Schuljahres war es schlimm. Sehr schlimm. Voldemort kehrte zurück. Und Cedric Diggory Starb.

Und ab da ging es wieder bergab. Denn knapp ein Jahr später starb sein Pate.

Doch Harry kämpfte weiter und so gewann er dann bei der Schlacht um Hogwarts den Kampf gegen Voldemort, aber davor musste er selbst erstmal sterben.

Und jetzt wiederholten seine Freunde und er das siebte Schuljahr, da sie, aufgrund der Horkruxen Jagd, nicht in Hogwarts waren.

Viele litten unter Traumas und Alpträumen.

Doch keiner so sehr wie Harry.

Wenn er am Tag ganz glücklich wirkte, so war es am Abend ganz anders. Oder wenn er alleine gelassen wurde. Denn sobald er alleine war, spürte er Einsamkeit und Trauer seinen Hals hochkriechen, die ihn dann die Kehle zuschnürte und ihm Tränen in die Augen trieb. Doch er mahnte sich immer selbst, dass er nicht schwach sein durfte. Er durfte nicht weinen. Dabei hätte er es am dringendsten nötig, einmal alles auszuheulen.

Hermine, seine beste Freundin, bemerkte, dass es Harry nicht gut ging, auch wenn er sich strikt dagegen wehrte und meinte, dass alles gut sei. Gelogen. Und das wusste sie.

Deswegen gründete sie, mit der Einverständnis von der Schulleiterin Professor McGonagall, eine Selbsthilfegruppe. Sie trafen sich ein paar Mal in der Woche und besprachen ihre Probleme miteinander.

Sie zwang Harry bei dieser Gruppe teilzunehmen.

Nur widerwillig ging Harry zu den regelmäßigen Treffen. Doch nach einer Weile mochte er es, dort hin zu gehen.
Das lag nicht nur daran, dass sie über ihre Probleme sprachen und ab und zu ihren Kummer ausheulten, nein, dass lag auch an einen gewissen blondhaarigem Slytherin, der ebenfalls in dieser Selbsthilfegruppe war.

Harry und Draco sprachen sich aus. Sie merkten, dass ihre Probleme und Gefühle gar nicht so unterschiedlich sind. Und so kamen sie sich näher.

Eines Nachmittags trafen sie sich, wie schon so oft, beim schwarzen See. Meistens saßen sie stumm nebeneinander, beobachteten den Sonnenuntergang und genossen einfach die Zweisamkeit, doch diesmal nicht.
Denn beide wollten sie ihre Gefühle dem jeweils anderen preisgeben.
Und das taten sie auch.

Harry und Draco hatten sich noch nie so glücklich gefühlt.

Und da wussten beide, dass es schwer werden würde, aber nicht unmöglich. Sie liebten sich und Liebe triumphiert.
Always.
Ob es die Liebe einer Mutter ist, die damals Harry gerettet hat. Oder die Liebe zu seinem Partner/seiner Partnerin.
Es ist egal. So lange man sich liebt, schafft man alles.


@Junges_Mondkind hat gesagt, dass in vielen FFs etc. viel über Dracos Gefühle geschrieben wird - und mir ist das tatsächlich auch schon aufgefallen. Viel wird über Draco geschrieben, deswegen gebe ich mir jetzt sehr viel Mühe und werde auch über Harrys Gefühle schreiben. Ich hoffe, dass war ein guter Anfang! :)

Schönen welche-Tageszeit-bei-euch-gerade-auch-immer-sein-mag noch!

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