Streit

262 9 5
                                    

»Bitte Harry, es war nicht so gemeint«, versuchte ich meinen Verlobten zu überreden, nichts weiter einzupacken. Doch er machte weiter und ignorierte mich. Immer wieder versuchte ich mit ihm zu reden, vergebens.

Dann gab ich es auf und ging geknickt und traurig in das Wohnzimmer, in dem ich mich auf das Sofa setzte. Traurig blickt ich auf meine Hände und dachte darüber nach, wieso ich immer so eifersüchtig auf nichts sein muss.

Wir hatten uns gestritten, des Öfteren passierte sowas, doch diesmal war es schlimmer wie sonst. Ich beschuldigte ihn, dass er mich betrug. Dabei hatte ich doch nur Angst davor, Angst, dass er mich nicht mehr lieben würde, wobei er mir jeden Tag das Gegenteil bewies.

Während des Krieges ließen mich meine Eltern einfach zurück, nach dem Krieg distanzierten sie sich von mir und wurden dann in Askaban eingesperrt. Meine Freunde starben alle und so hatte ich niemanden mehr. Harry war so freundlich und nahm ich, trotz all den Schikanen und so weiter, in seinen Freundeskreis auf und so kam es, dass wir uns in einander verliebten.

Das alles ist jetzt schon knapp 5 Jahre her und anfang des Jahres habe ich ihn einen Antrag gemacht.

Ich vernahm ein Geräusch, dass so klang, wie als würde jemand mit einem großen, schweren Koffer die Treppen hinunter kommen. Ich schluckte und blinzelte meine Tränen zurück.

»Harry, Bitte, es war nicht so gemeint!«, versuchte ich es erneut. Er sah mir in die Augen. Ich schreckte unmerklich etwas zurück. Seine Augen zeigten nichts als Kälte. »Es reicht, Draco, wenn es nicht so gemeint war, wie dann?«, er stoppte und sah mir in die Augen, als ich nichts erwiderte, fing er wieder an, »Genau, es war so gemeint, es nervt mich nur noch, und mir reicht es allmählich! Immer diese Streitereien und deine Eifersucht für NICHTS! Und komm mir jetzt nicht mit 'Es tut mir leid'! Ich kann und will mit niemand zusammen, nein, verlobt sein, der bei jeder Kleinigkeit eifersüchtig wird!«
Immernoch blickt er mir in die Augen. Es tat weh, sehr weh sogar. Ich musste mich anstrengen, um meine Tränen zurück zu halten.

Er streckte seine linke Hand vor seine Brust aus und zog sich den Verlobungsring ab. Dann legte er ihn laut aufschlagend auf die Kommode, die neben uns stand, drehte sich um, nahm seine Koffer und verschwand.



Es war still, zu still für meinen Geschmack. Ich hatte immer Angst vor der Stille, vor dieser Stille.

Noch eine Weile blieb ich an Ort und stellte stehen, bis ich auf meine Knie sank und anfing unwillkürlich zu schluchzen. Meine Tränen konnte ich auch nicht mehr aufhalten.

Ich weinte laut und schmerzhaft. Es war meine Schuld, meine ganz alleine. Schrecklich Schuldgefühle bahnten sich ihren Weg zu meinen schmerzenden Herzen. Ich griff an meinen Pullover, an die Stelle, an der das Herz in etwa seine Platz hatte.

Nach weiteren geschlagenen 10 Minuten, stand ich auf und ging ins Wohnzimmer, nur um dann mich aufs Sofa zu schmeißen und weiter zu heulen. In diesem Moment kam ich mir so feige vor. Aber auch so verloren....

Nach ein paar Minuten oder Stunden, ich hatte das Zeitgefühl komplett vergessen, klopfte es an der Tür, doch ich machte keine Anstalten diese zu öffnen. Stattdessen blieb ich stur auf dem Sofa liegen und ließ nun stumm meine Tränen fließen.

Als ich dachte, dass die Person verschwunden sei, die geklopft hatte, klopfte es erneut. Doch auch dieses Mal stand ich nicht auf.

Dann hörte ich ein knacken und wie die Tür aufsprang. Entsetzt setzte ich mich auf. Meine Augen taten weh, meine Kehle brannte und meine Atmung, sowie mein Puls waren rasend schnell.

Leise Schritte schritten durch den Flur in Richtung Wohnzimmer. Immernoch starrte ich Richtung Flur und bewegte mich nicht.

Dann wurde die Tür aufgemacht und eine Gestalt, von der ich dachte, dass ich sie heute nicht wieder sehen würde, trat in den Raum. Sie hatte den Lumos Zauber gesprochen, da es in der Wohnung düster war. Als sie mich erblickte, blieb sie kurz stehen, um kurz darauf auf mich zu gesprintet zu kommen.

»Oh Draco, es tut mir soo leid, es war nicht so gemeint, wirklich, ich könnte mich nie von dir trennen, dafür liebe ich dich zu sehr, es hat mich nur so sehr mitgerissen, sodass ich unüberlegt eingepackt hatte, glaub' mir, ich wollte nicht ausziehen, bitte, es tut mir so leid, ich liebe dich doch!«, schluchzte Harry an meine Schulter, nachdem er sich zu mir gesetzt hatte und mich umarmte. Etwas perplex erwiderte ich die Umarmung.

Ich vergrub mein Tränen nasses Gesicht in seinen wunderschönen, verwuschelten schwarzen Haaren und zog seinen Duft ein.

»Nein, Harry, ich muss mich entschuldigen, als du weg warst, und das länger als gedacht, hatte ich solche Angst, dass du mich betrügst, bitte, ich wollte dich nie beurteilen, bitte verzeih mir«, schniefte ich. Harry zog mich näher zu sich, so fand mein Kopf recht schnell seinen Platz auf seiner Brust. Harry lehnte sich, mit mir in den Armen, etwas nach hinten und strich mir behutsam über die Arme.

»Ist schon gut, ich weiß ja, warum du so bist, ich liebe dich«, sagte er beruhigend. »Ich liebe dich auch«, flüsterte ich und schloss meine Augen, die von dem Weinen ganz müde waren.

»Schlaf gut, süßer«, hörte ich noch Harry Flüstern und spürte, wie er mir einen Kuss auf das Haar gab, dann verschwand ich im Land der Träume, wobei ich von unserer Hochzeit träumte, die dann auch fast 4 Monate später statt fand.

924 Wörter


Irgendwie finde ich diesen OS ein bisschen langweilig, wie findet ihr ihn?

DRARRY: Hausgemachte One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt