Alptraum

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Draco lag in seinem warmen, weichen Bett. Normal müsste er schon längst schlafen, doch ihm war einfach nicht so. Wieso konnte er denn nicht einfach einschlafen? Bei anderen sah das so einfach aus, und er lag Stunden lang wach.

Draco drehte sich auf die Seite. Wenn er eine bequeme Schlafposition fand, so würde er auch endlich schlafen können, so dachte er. Er war wirklich müde, doch sobald er seine Augen schloss, Blitze ein Bild auf, dass er eigentlich verdrängen wollte.

Harry, blutend am Boden liegend, während Draco ihn im Arm hielt und weinte.

Schlagartig öffnete er wieder seine Augen und sah sich im Raum um. Alles wie gewohnt, kein Blutender Potter, stellte Draco erleichtert fest. Wieso verfolgte ihn nur dieses Bild andauernd? Er mochte ja nicht mal Potter! Oder doch?

Seufzend stand Draco auf. Er schlich leise zu seinem Schreibtisch und zündete eine Kerze an. Dann nahm er seine Feder, ein Pergament und ein Tintenglas und tupfte seine Federspitze in dieses.

Ohne einen richtigen Empfänger zu haben, der diese Nachricht erhalten würde, schrieb  er auch schon los.

An den, der das findet,

In letzter Zeit schlafe ich sehr schlecht, da ich aus Alpträumen geweckt werde, in dem der berühmte Harry Potter tot in meinen Armen liegt. Seit dem kann ich nicht mehr schlafen. Ich weiß leider nicht, warum ich solche Alpträume habe, aber ich will sie los werden, weißt du vielleicht wie? Wenn ja treffe dich bitte mit mir, Freitag Abend am Raum der Wünsche um 22:00 Uhr. Vielen Dank schonmal im Voraus.

Malfoy.

Er unterschrieb den Zettel und legte ihn in seine Tasche. Er würde morgen beim Frühstück diesen Zettel irgendwo hinlegen, wo ihn vielleicht jemand finden würde und ihn vielleicht helfen könnte.

Zufrieden mit seinem Werk, legte er sich wieder in sein warmes, kuscheliges Himmelbett und zog die Decke bis hoch an sein Kinn und schlief dann ein.

Es dauerte nicht mehr lange, bis es hell wurde und somit die Schüler gezwungene wurden, aus ihren Betten zu steigen und zum Unterricht zu gehen. Draco hatte nicht viel Schlaf, dass sah man ihm an.

Sein Gesicht zierten lange, dunkle Augenringe, seine Haare waren zerzaust, alles im allem sah er aus wie eine lebende Leiche.

Draco stieg aus seinem Bett. Zwei Stunden hatte er nur geschlafen. Gähnend trottete er ins Badezimmer und stieg unter die Dusche. Das hatte er jetzt dringend nötig.

Als er fertig war, trat er vor dem Spiegel. Er seufze auf. So elendig, dachte Draco deprimierend. Er versuchte, so gut es ging, seine Haare ordentlich zu stylen und die dunklen Schatten mit einem Glamour-Zauber zu überdecken.

Nicht zufrieden torkelte Draco zu seinem Schrank und holte seine gewohnte Slytherin Uniform raus. Er streife sich schnell seinem Umhang über und nahm seine Tasche, ehe er sich auf den Weg zur großen Halle machte. Alleine. Er hatte keine Lust, jetzt mit jemanden zu quatschen, dafür war er erstens zu müde und zweitens hatte er zu starke Kopfschmerzen, sodass er sich nicht auf eine Unterhaltung konzentrieren könnte.

Gähnend öffnete er die Tür. Er lief ohne viel Getue zu seinem Stammplatz und setzte sich hin. Sein Magen drehte sich um und hatte kein Hunger, weswegen er seinen Kopf auf seine Hände abstütze und die schweren Augenlider schloss. Das tat gut, dachte der blondhaarige Slytherin erleichtert.

»Hey, hast du dir mal Malfoy angeguckt? Der sieht ja schlimmer aus, als eine Leiche!«, flüsterte Ron vom Gryffindor Tisch aus und holte Draco aus seinem Halbschlaf raus. »Ja, aber das ist mir relativ egal!«, gab Harry zurück und nahm einen Bissen von seinem Frühstück.

DRARRY: Hausgemachte One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt