28 - Valentinstag

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14. Februar 2017 - Delilah

Innerlich bin ich tot und möchte einfach nur nach Hause. Es ist früh am Morgen und gerade ist eine kleine Ruhephase im Diner eingekehrt. Ich bin seit Mitternacht hier und sehne mich eigentlich nur nach Schlaf.

Mein Blick gleitet durch das nahezu leere Diner, als die Glocke über der Eingangstür läutet und ich meine Freundin, breit grinsend und mit einem Blumenstrauß, auf mich zukommen sehe.

"Guten Morgen", begrüßt sie mich glücklich, während ich die Stirn runzle.

"Es ist doch viel zu früh um jemandem einen guten Morgen zu wünschen, findest du nicht?"

"Ich liebe es wie du ein Morgenmuffel bist und in einem Diner arbeitest, mit den flexibelsten Arbeitszeiten der Welt."

Manchmal frage ich mich auch, wieso ich das tue, aber dann zähle ich mein Trinkgeld und kenne den Grund.

"Für wen sind die Blumen?", nicke ich zu den Rosen, die sich in ihrer Hand befinden.

"Hm, für wen sind die Blumen wohl?", tippt Louisa sich mit der freien Hand gegen die Nase und dreht sich einmal um die eigene Achse, ehe sie wieder mich ansieht.

"Natürlich sind die für dich", reicht sie mir die Blumen über den Tresen, "Und ja es sind Rosen. Milliarden von Menschen bekommen die heute geschenkt und normalerweise würde ich dir andere schenken, aber zum Valentinstag finde ich sie doch passend."

"Auch wenn du das nicht hören willst, du bist zuckersüß", rieche ich an den Rosen, entdecke die Karte, die ganz oben im Strauß versteckt ist

"Was ist die Steigerung von zuckersüß? Ich bin mir ziemlich sicher, die wirst du brauchen, nachdem du das Kärtchen gelesen hast."

"Da ist ja jemand sehr selbstbewusst", hebe ich eine Augenbraue, nehme die Karte in die Hand.

"Zu recht natürlich, was denkst du denn von mir?"

"Nur Gutes, keine Sorge", versichere ich ihr und drehe die Karte um, damit ich ihre Nachricht endlich lesen kann. Jedoch steht nichts darauf.

"Ist das gewollt?", zeige ich ihr die unbeschriftete Karte und sie nickt breit grinsend, greift in die Innentasche ihres Mantels.

"Du musst dir die Beschriftung verdienen", wedelt sie mit einem Stapel weißer Karten vor meiner Nase.

"Und wie?"

"In dem du heute 20 Uhr fertig angezogen im Loft stehst, bereit für ein Date mit mir."

"Was machen wir denn?"

"Das ist eine Überraschung. Aber ich muss jetzt auch los, also bis heute Abend", drückt sie mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und schon ist sie aus der Tür, lässt mich baff zurück.

Das ist das erste Mal, seit der Sache mit Blair, dass sie mich in der Öffentlichkeit geküsst hat. Sie hat sich nicht mal vorher umgesehen, ob uns jemand anschaut, was sicherlich der Fall war, denn dieser riesige Blumenstrauß hat seinen Effekt.

Generell ist Louisa seit Tagen irgendwie anders glücklich. Ich weiß gar nicht, wie ich das umschreiben soll, aber scheinbar tut ihr der Gang zur Kirche jeden Sonntag gut. Oder der Kontakt mit Travis. Oder eine Mischung aus beidem.

Was es auch ist, ich bin froh, dass sie so ist und scheinbar immer komfortabler mit uns wird.

"Delilah, wir haben Gäste", bekomme ich einen bösen Blick von meinem Chef zugeworfen und normalerweise würde ich genervt sein, aber ein Blick zu den Rosen und ich kann nur bescheuert grinsen.

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Das dümmliche Grinsen kommt direkt wieder zurück als ich aufwache und zu meiner Kommode schaue. Dort habe ich die Blumen platziert, bevor ich mich endlich schlafen gelegt habe.

Hey There DelilahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt