8 - Der Tag danach

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Delilah - 5. Juli 2016

Mit mäßiger Laune verlasse ich am Morgen mein Zimmer. Jacob schläft noch tief und fest. Er kann den Schlaf wirklich gebrauchen. Ich weiß wie hart er immer arbeitet und das Wochenende ist definitiv nicht spurlos an ihm vorbeigegangen.

Wir haben uns heute nach spontan entschieden doch bei mir zu schlafen. Der Weg zu Jacob ist nicht so weit, aber wir hatten beide gut getrunken und da war der Weg zum Bett einfach zu verlockend.

Ich winke Maya kurz zu, die in der offenen Küche sitzt, da ich vorher einen Abstecher ins Bad mache. Als ich die Tür öffne blickt Louisa mich erschrocken an.

"Sorry, ich hätte abschließen müssen", entschuldigt sie sich sofort, während mein Blick ihren ganzen, halbnackten Körper scannt, bis ich wieder bei ihrem Gesicht angekommen bin. Ich sehe ihren fragenden Blick, weswegen ich die Tür schnell schließe und mich umdrehe.

Maya kann sich vor lachen kaum halten. Ihre Lache ist so laut und schrill, Leo verkriecht sich schnell in seinem Kratzbaum um ihr zu entkommen.

"So erwachsen, du hättest mich ruhig warnen können."

"Ich fands lustig", grinst sie, stellt mir eine Tasse Kaffee auf den Tisch.

"Wir werden wohl nur Kaffee trinken oder wieso isst du nichts?"

"Gwen kommt gleich vorbei und bringt Frühstück mit."

"Yey", hebe ich sarkastisch meine Hände zum Jubeln.

"Sie ist unsere Freundin, sei nicht so ein Arsch, du bist nur eifersüchtig."

"Eifersüchtig? Und auf was genau?", belächel ich Maya für ihre Aussage. Keine Ahnung wie sie darauf kommt.

"Ich soll es also laut aussprechen? Du bist eifersüchtig auf Gwen, weil sie sich mit Lou versteht."

"Louisa ist mir völlig egal."

"Das glaubst du doch wohl selbst nicht. Wenn sie dir egal wäre, dann hättest du dich gestern nicht so aufopferungsvoll um sie gekümmert. Ich hab gesehen, wie du ständig im Zimmer nach ihr gesehen hast."

"Ich bin ja kein Unmensch, natürlich gehe ich sicher, dass es ihr gut geht."

Sie war gestern so durch den Wind. In Kombination mit ihrer Übelkeit wollte ich nur sichergehen.

Maya wirft mir einen Blick zu, der mir signalisiert, das sie mir nicht glaubt. Hauptsache ich glaube mir. Schweigend trinke ich meinen Kaffee und nachdem Louisa das Bad verlassen hat, verziehe ich mich dorthin um mich fertigzumachen.

Als ich wieder rauskomme sitzt Gwen schon an der Kücheninsel mit Louisa und Maya.

"Hey D, willst du auch was?"

"Nein, ich hab kein Hunger, aber danke."

Ich weiß Gwen kann nichts dafür, aber auf die morgendliche Gesellschaft kann ich verzichten. Viel lieber gehe ich zurück in mein Zimmer und kuschel mich zu Jacob unter die Bettdecke.

Es vergehen keine zehn Minuten, da wacht mein Freund auf, zieht mich noch näher zu sich.

"Warst du ohne mich duschen? Du riechst gut", nuschelt er an meinen Hals, küsst mich zärtlich an der Stelle.

"Mhhh, ich dachte du schläfst noch ein bisschen, du musst doch heute noch arbeiten."

"Erinnere mich nicht daran. Meine Mutter fliegt heute noch nach New York um mit mir den Weitergang zu besprechen."

"Weißt du mittlerweile woher Marco von deinem Profil wusste?"

"Ja, ich hab zumindest eine Vermutung. Hab einen der Typen mit dem ich geschrieben habe auf Instagram gefunden und da sind auch Bilder auf denen Marco zu sehen ist. Ich bin selbst Schuld, ich hätte ehrlich sein müssen zu meinen Eltern oder die Finger von der App lassen."

Hey There DelilahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt