Hey There Delilah

15 - Zweifel und ein Date?

Delilah - 18. November 2016

Unruhig wälze ich mich im Bett hin und her, an Schlaf ist nicht zu denken. Ich habe schon versucht die Sache mit Maya auszudiskutieren, aber selbst sie ist mal ratlos. Ich mache ihr keinen Vorwurf.

Deswegen rufe ich Jacob an, hoffe das er rangeht. Ich lasse es einige male klingeln, ehe ich die kratzige Stimme meines Exfreundes höre.

"Deli, es ist 4 Uhr am Morgen, ich bin quasi tot", grummelt er.

"Es tut mir leid, aber ich brauche jemanden zum reden und ich kann einfach nicht einschlafen."

"Ich wiederhole mich, es ist 4 Uhr."

"Ich weiß, ich weiß. Nur fünf Minuten?"

"Schieß los", seufzt er und schon berichte ich ihm vom gestrigen Abend.

"Und sie ist einfach weggerannt?", hakt er nochmal nach.

"Ja, erst hat sie mich geschockt angeschaut und dann ist sie weggerannt."

"Vielleicht hat sie das überrumpelt, immerhin hast du ihr das vorher noch nie gesagt."

"Das mag ja sein, aber hätte sie nichts sagen können? Ich stand da wie ein Trottel und hab ihr beim wegrennen zugesehen."

"Menschen sind seltsam. Manchmal machen wir Dinge aus dem Affekt. Vielleicht braucht sie nur ein paar Tage Zeit. Du hast mir doch erzählt, wie sie damals abgehauen ist, nachdem du sie geküsst hast, vielleicht ist das ihre Art mit Drucksituationen umzugehen."

Damit könnte Jake gar nicht so falsch liegen, denn damals hat sie ähnlich reagiert.

Delilah - 12. September 2011

Reiß dich zusammen D, du hast kein Date, Lou kommt nur wegen den Hausaufgaben vorbei!

Seit Wochen bin ich ein mentales Wrack in ihrer Nähe. Sie macht mich unglaublich nervös. Zum Glück scheint sie das nicht zu merken. Ich weiß nicht wie das passieren konnte, aber ich bin verknallt in meine beste Freundin und niemand weiß es. Naja bis auf Maya, die das schon wusste, noch bevor ich das so ernst genommen habe.

"Ich bin bereit für die Hölle", betritt sie das Haus, nachdem ich ihr aufgemacht habe.

"Ich liebe es, wenn du so motiviert bist", erwidere ich sarkastisch und sie folgt mir die Treppen hoch.

"Wie könnte ich auch nicht, immerhin wartet mein absolutes Lieblingsfach", jubelt sie, während ich die Augen verdrehe und mir meinen Kommentar verkneife, bis wir mein Zimmer erreicht haben.

Louisa ist nicht doof. Allerdings faul, wenn es um etwas geht, was sie nicht mag. Bestes Beispiel ist Mathe. Regelmäßig bittet sie mich um Hilfe, da sie sich allein nicht dazu motivieren kann.

Es vergehen keine zwanzig Minuten, da musste ich sie schon drei Mal davon abhalten ihren Hefter aus dem Fenster zu werfen. Das ist schon öfters vorgekommen.

"Ich kann es einfach nicht", landen die Unterlagen diesmal auf meinem Teppich und ich muss mir mein Lachen verkneifen. Es ist ziemlich süß, wenn sie sich aufregt.

"Der Lösungsansatz war doch richtig, du musst dich nur noch ein bisschen mehr konzentrieren", versuche ich ihr gut zuzureden, jedoch sagt ihr Blick, dass ich damit kläglich gescheitert bin.

"Ich werde mit meinem Verständnis für Mathe nie meinen Abschluss machen."

Louisa setzt sich meist einfach selbst zu sehr unter Druck, oder lässt sich von ihren Eltern mental foltern. Diese wollen nur gute Noten sehen, sobald sie mal unterdurchschnittlich ist, bekommt sie direkt Hausarrest.