Training in Brackel

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Die letzten Tage wollten nur langsam vorbei gehen und Marco hatte sich nicht bei mir gemeldet. Sonst schrieb er mir immer, aber durch die Presse ging so einiges und auch Kevin und Auba schrieben mir um mir mitzuteilen, dass es Marco im Moment nicht gut geht und ich ihm Zeit geben soll. Er steht einfach vor einer schweren Entscheidung und das war mir bewusst.

Ich telefonierte viel mit meiner Mutter und erzählte ihr von den Umzugsvorbereitungen, Laura, dem BvB und auch von Marco. Ich konnte es nicht abwarten bis ich endlich wieder in Dortmund war. Ich hatte in den letzten Tage doch schon zu einigen der Spieler Kontakt aufgebaut. Sie sind einfach wie eine Familie und so behandeln sie auch jeden, auch mich. Ich fühlte mich jetzt schon gut integriert und konnte es nicht abwarten endlich dort auch zu wohnen.

Endlich war Donnerstag. Um 8.00 Uhr klingelte mein Wecker und ich ging erstmal duschen. Ich frühstückte und machte mich in Ruhe fertig. Um anders als sonst auszusehen, dachte ich mir, dass ich mir einfach mal Locken mache. Gesagt getan. Meine Sachen hatte ich gestern Abend schon gepackt und ich machte mich um 10.00 Uhr auf den Weg Richtung Dortmund Brackel.

Nach knapp 3 Stunden Autofahrt kam ich in Brackel an und wählte die Telefonnummer von Marcel. Nach dem dritten klingeln drückte er mich weg. Ich dachte ich bin im falschen Film. Warum drückte er mich weg. Ich fuhr mit dem Auto vor das Tor.

Torwächter: Wo wollen sie denn hin?
Janice: Ich bin mit Herrn Schmelzer verabredet.
Torwächter: Sind sie Frau Bein?
Janice: Ja.
Torwächter: Dann weiß ich Bescheid. Fahren Sie durch und suchen Sie sich einen Parkplatz.
Janice: Vielen Dank.

Jetzt verstand ich was los war. Marcel hatte mich als Besucherin eingetragen, davon hatte Laura mir schonmal erzählt.

Ich war verunsichert. Es wusste keiner außer Marcel das ich kommen würde. Erstens sollte es eine Überraschung werden, aber mir war auch bewusst, dass es nachhinten gehen könnte und davor hatte ich Angst. Ich parkte mein Auto etwas abseits und guckte nochmal in den Spiegel. Komm schon du packst das. Also stieg ich aus meinem Auto aus und ging in Richtung Trainingsgelende. Die Jungs sah ich schon vom weiten trainieren. Sie spielen gerade wohl gegeneinander und sie lieferten sich gute Zweikämpfe. Ich stellte mich an den Rand und schaute ihnen zu. Zum Glück konnte man mich nicht gleich entdecken, denn ein paar Bäume standen so, dass man mich nicht sehen konnte. Marco gab sich besonders Mühe und versuchte wohl Jürgen zu beeindrucken, denn er wollte wieder in den Kader aufgenommen werden. Es lagen schwere Wochen hinter ihm. Mit vielen Verletzungen.

Jürgen Klopp: Gut Jungs. Wir sind soweit durch heute. Außerdem haben wir wohl einen Spitzel.

Er redete so laut, dass ich es auch gut hören konnte und ich hatte noch kein Wort mit ihm gewechselt. Mir ging eines durch den Kopf. Shit vielleicht hätte ich doch vorne warten sollen. Der denkt bestimmt, dass ich sie beobachte. Langsam kam er auf mich zu. Soll ich vielleicht einfach abhauen ging mir durch den Kopf.

Eine Begegnung die mein Leben veränderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt