Der Unfall

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Ihr Lieben,
ich muss noch mal eine kleine Geschichte zwischendurch einschieben, denn sie ist ein Geburtstagsgeschenk für eine sehr gute Freundin, die sich immer mal gewünscht hatte, dass ich für sie eine Drarry-Geschichte schreibe, die schön dramatisch ist. Natürlich konnte ich diesen Wunsch nicht verwehren, daher hier das erste Kapitel. Sie wird kurz werden, aber eben kein Oneshot. Also liebe Isa, alle, alles Gute zum Geburtstag! 

Freue mich über jedes Feedback!

Eure fingerfertig/Anne

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»Harry?«, Hermines Stimme drang nur seltsam dumpf durch den stechenden Kopfschmerz, welcher den Sechzehnjährigen umgab. Harry Potter hatte in den letzten Wochen kaum geschlafen, gegessen oder getrunken. Es lag nicht nur an der Behandlung seiner Verwandten, auch wenn die Schläge und die Demütigungen wieder zugenommen hatten. Der Tod von Sirius, ließ alles irgendwie sinnlos und hoffnungslos erscheinen. Nun war er bereits seit zwei Wochen wieder in Hogwarts und nahm nur selten an Gesprächen der anderen Gryffindor teil.

»Harry, hörst du zu?«, wollte Hermine nun noch einmal eindringlich wissen.

»Mhm ... tut mir leid, was hast du gesagt?«

»Ob ich dir bei den Hausaufgaben für Snape helfen soll?«

»Nein, geht schon«, sagte Harry und griff wieder nach der Feder. Snape unterrichtete in diesem Jahr Verteidigung und machte aus seiner Abneigung gegenüber Harry noch immer keinen Hehl. Nur eines hatte sich geändert, Harry ließ sich auf keine Konfrontation mit dem Lehrer mehr ein. Da er in Verteidigung ein hervorragender Schüler war, hatte Snape auch nur wenig Angriffsfläche.

»Ich geh dann schlafen«, sagte Harry nach einer Weile und suchte seine Sachen zusammen.

»Okay, dann schlaf gut«, sagte Hermine und sah sorgenvoll zu Ron, der ebenfalls mitfühlend zu Harry sah. Dieser nickte nur und verschwand im Schlafraum der Jungen aus dem sechsten Jahr.

»Ich mach mir echt Sorgen um ihn«, sagte Hermine, als Harry verschwunden war. Ron nickte.

»Gib ihm einfach noch etwas Zeit«, sagte er und wandte sich wieder seinen Hausaufgaben zu.

Harry ging ins Bad. Um diese Zeit war er hier alleine und das war ihm nur recht. Er zog sein Hemd aus und stöhnte leicht. Seine Schulter tat noch immer höllisch weh und er war froh, dass die Quidditchauswahl erst in zwei Wochen sein würde. Sein Oberkörper war mit langsam heilenden Wunden und Narben übersät. Schnell duschte er und zog sich Shirt und Schlafhose über. Er schlüpfte unter seine Decke und schloss die Vorhänge des Himmelbettes. Langsam legt er sich hin und spürte die stechenden Schmerzen im Rücken. Harry drehte sich auf die linke Seite, die einzige Position, in der er einigermaßen schmerzfrei liegen konnte. Er sprach noch einen Stillezauber, dann sank er in einen, von Alpträumen bestimmten Schlaf.

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»Meine Lieben, Sie werden heute in Zweierteams arbeiten, die ich zuteile«, schalte Horace Slughorn Stimme durch das Zaubertränke-Klassenzimmer. Alle Anwesenden stöhnten. Der Fortgeschrittenenkurs verlangte allen alles ab und Harry war zwar dank des ihm zufällig in die Hände gefallenen Zaubertrankbuches des Halbblutprinzen, Klassenbester, aber richtig konzentrieren konnte er sich auch hier nicht. Allzu oft drifteten seine Gedanken zu Sirius und den Kampf im Ministerium.

»Also Weasley und Zabini bitte und als letztes Malfoy und Potter«, Harry schreckte auf, als er seinen Namen hörte und dann auch noch mit Malfoy. Ausgerechnet mit Draco. Den Jungen, den er eigentlich hassen sollte, der ihm aber schon lange nicht mehr so egal war, wie er es sein sollte.

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