Die Wahrheiten

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»W-Was bedeutet das jetzt für uns?«, wollte Draco wissen, nachdem Severus seine Erzählung beendet hatte. Harry saß starr neben dem Slytherin und starrte ins Leere.

»Es bedeutet, dass wir im Moment nicht wissen, wie wir Sie voneinander trennen können und solange wir das nicht wissen, müssen Sie beide zusammenbleiben. Eine Seelenband ist etwas sehr seltenes und wir verstehen noch nicht, wie das passiert ist. Das Wichtigste ist aber jetzt vor allem eines, dass niemand der Schüler mitbekommt, wie ernst es wirklich ist«, sagte Severus eindringlich.

»Warum nicht?«, wollte Draco wissen.

»Wegen ihm, oder? Er könnte Draco dazu benutzen mich zu töten«, kam es leise von Harry.

»Was? Aber ...«, stotterte Draco und sah zu Severus, der seufzte.

»Ja, das befürchten wir. Daher werden Sie beide ab jetzt bei mir wohnen. Ich habe noch ein freies Zimmer und Sie werden auch jede Mahlzeit dort einnehmen.«

»Aber Onkel ... ähm ... Professor, wie sollen wir das erklären?«, fragte Draco und sah besorgt zu Harry, der inzwischen sichtlich blass war.

»Wir sagen, dass es bei den Slytherins einfach zu eng ist und das Sie beide lieber alleine essen wollen, das sich Mr. Potter am Tisch der Slytherins nicht wohlfühlt. Außerdem lassen Sie sich auf keinerlei Gespräche, was Ihren Zustand angeht ein. Wenn jemand fragt, dann sagen Sie, dass ich und Professor Slughorn zuversichtlich sind, das die Verbindung nur vorübergehend ist.«

»Was sie nicht ist«, sagte Harry matt und sah zu Snape.

»Das wissen wir nicht.«

»Wenn ich sterbe, dann stirbt auch Draco?«, wollte Harry dann wissen und einen kurzen Moment wusste Severus nicht, was er sagen sollte.

»Ähm ... nun, auch das wissen wir nicht genau. Im Moment zeigt Draco kaum Symptome bei der Trennung, also könnte es sein, dass er nicht sterben würde, aber ...«

»Dann tu ich es«, sagte Harry ruhig.

»Was?«, Draco sah den anderen vollkommen geschockt an.

»Sterben, wenn dann wenigstens einer von uns sein normales Leben weiterleben kann, dann würde ich es tun.«

»Spinnst du? Auf keinen Fall ... das wirst du ja wohl nicht zulassen Onkel Sev!«, Dracos Stimme zitterte vor Verzweiflung.

»Onkel?«, wollte Harry noch immer erschreckend ruhig wissen.

»Ja, ich bin Dracos Patenonkel und ich gebe ihm recht, das wird nicht passieren Mr. Potter. Wir wissen nicht, was mit Draco geschehen würde.«

»Gestern war ich fast tot und Draco hatte nichts, also stehen die Chancen doch recht gut.«

»Nein, nein, nein wir werden dich sicher nicht ... umbringen oder sterben lassen«, schrie Draco beinahe.

»Draco, wie soll das denn weitergehen? Wir können uns keine zwei Meter voneinander entfernen, wenn ich nicht sterben will, das ist doch kein Leben und Aussicht auf ‚Heilung' gibt es auch nicht«, Harry sah Draco nun direkt an und seine Lippen bebten.

»Ich will, dass wenigstens du weiterleben kannst, ohne dass du-weißt-schon-wer dich in die Finger bekommt.«

»N-Nein Harry, das ist mein Leben und ich will das nicht, hörst du!«, Severus sah zu den beiden jungen Männern und es traf ihn mehr, als er geglaubt hatte, Harry so zu sehen. Der Gryffindor würde sich für Draco opfern und er hatte nicht mal wirklich darüber nachgedacht.

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