Die Entscheidung

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Sie liefen gemeinsam zurück in die Kerker. Als sie die Wohnung betraten, saß Severus am Küchentisch und schien Arbeiten zu korrigieren. Als die Jungen hereinkam, legte er die Feder beiseite.

»Wie war es?«, wollte er interessiert wissen.

»Ganz gut, ich soll mich aber regelmäßig bei Madame Pomfrey melden oder beim Direktor«, sagte Harry und keuchte kurz.

»Alles okay?«, wollte Severus besorgt wissen.

»Nicht so richtig«, sagte Draco und griff nach Harrys Hand.

»Wenn wir uns nicht berühren, dann ... dann haben wir jetzt immer dieses Brennen in der Brust und im Körper«, erklärte er. Severus stand auf und sah die beiden Jungen ernst an.

»Wie stark auf einer Skala von 1 bis 10?«

»So 4 bis 5 ...«, sagte Harry und Draco nickte.

»Wenn ihr euch berührt, dann ist es weg?«

»Ja, was kann das sein?«, wollte Harry wissen.

»Ich weiß es nicht, aber wir sollten zu Poppy und euch untersuchen lassen.«

»Jetzt?«

»Ja, besser jetzt, als morgen«, sagte Severus energisch und wies zur Tür. Die Jungen sah sich besorgt an, folgten dem Lehrer aber.

Es war noch keine Sperrstunde und so konnten sich Harry und Draco nicht an den Händen halten, zu viele Blicke folgten ihnen. Sie versuchten, so eng wie möglich beieinander zu gehen, aber die Schmerzen war noch immer präsent. Als sie die Krankenstation erreichten, saßen drei Hufflepuffs auf den Betten und schienen Verbrennungen zu kühlen. Madame Pomfrey sah zu Severus und dann zu den Jungen und wies mit dem Kopf in Richtung eines separaten Raumes. Snape nickte und schob Harry und Draco durch eine Tür.

»Setzt euch da aufs Bett«, sagte er und die beiden taten wie ihnen geheißen und fassten sich sogleich wieder an den Händen. Besorgt sah Severus, dass sie deutlich durchatmeten, was hieß, dass die Schmerzen wohl schlimmer wurden. Es dauerte eine viertel Stunde, dann kam Madame Pomfrey zu ihnen.

»Es tut mir leid, aber ein paar übereifrige Hufflepuff, haben sich in Kräuterkunde verletzt. Also, wie kann ich helfen?«, fragte sie und sah milde lächelnd auf die, sich an den Händen haltenden, Jungen.

»Poppy, die Schmerzen werden schlimmer. Wenn sie keinen Hautkontakt haben, dann sind sie immer zu spüren«, erklärte Severus kurz. Die Medi-Hexe nickte, trat zu Harry und Draco und ließ ihren Zauberstab über die beiden wandern.

»Gut, lassen Sie sich bitte los«, sagte sie und die Jungen folgten. Wieder wanderte der Zauberstab, und der Blick der Frau wurde besorgter.

»Na gut, ich möchte Sie bitten, dass Sie sich voneinander entfernen«, sagte sie dann.

»M-Muss das sein«, wollte Harry wissen, der keinen großen Wert auf die folgenden Schmerzen legte.

»Ich muss einschätzen, wie schlimm es ist, also bitte«, sagte Madame Pomfrey.

»Bleib sitzen!«, sagte Draco zu Harry und stand auf. Er ging einige Schritte und hatte schon nach weniger als einem halben Meter das Gefühl, jemand würde ihm ein Messer langsam in den Magen bohren. Er ging auf seinen Onkel zu, der etwas zwei Meter entfernt stand, als er ihn erreichte, glaubte er, es würde ihn zerreißen. Dann hörte er Harrys Schrei. Sein Freund krümmte sich auf dem Bett.

»ZURÜCK!«, schrie Madame Pomfrey, aber Draco konnte sich kaum rühren. Sofort griff Severus ihn am Arm und warf ihn förmlich neben Harry auf das Bett.

»Harry!«, rief Draco keuchend und griff sofort nach der Hand des anderen. Der Gryffindor war bewusstlos und seine Augenlider flatterten.

»Was ist mit ihm?«, wollte Draco panisch wissen.

Zwei MeterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt